Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
Vom Netzwerk:
wissen,
Deumos.«
     
    Die Luft war von Staubpartikeln
und Rußwolken erfüllt. Der Boden war eine einzige schwarze Aschewüste, in den durch
die Hitze entstandenen Glaspfützen und im geschmolzenen Marmor spiegelte sich
das Sonnenlicht, bis beide von den schweren Stiefeln zertreten wurden.
    Argel Tal atmete ein und
schmeckte die wiederverwertete Filterung seines eigenen Anzugs — den Schweiß,
den chemischen Gestank seines genverbesserten Bluts —, dennoch konnte er sich
nicht dazu durchringen, den Anzug vollständig zu versiegeln. Mit jedem Atemzug
gelangte ein reuiger Gestank nach Schwefel und verkohltem Stein zu ihm, der
seinen Ursprung in der Verwüstung ringsum hatte.
    Nichts hatte diesen Angriff
überlebt, eine Million marmorne Gebäude waren pulverisiert worden und trieben jetzt
als Steinpuder in der Luft, der sich bereits auf den Rüstungen der Word Bearers
niederschlug, die sich im Herzen von Monarchia befanden. Augenblickseide und
Gebetsrollen, die an den Rüstungen der Astartes festgemacht waren, nahmen durch
die Staubschicht eine gleichmäßig grauweiße Färbung an. Argel Tal betrachtete
seine Krieger, die inmitten der Ruinen standen.
    Während einige den Schutt begutachteten,
ohne dabei ernsthaftes Interesse erkennen zu lassen, und die übrigen einfach
gar nichts taten, suchte er nach den Worten, die dieser Moment erforderte.
    Wie diese erforderlichen Worte
auch lauten sollten, sie wollten ihm im Moment nicht in den Sinn kommen.
    Das Kom erwachte krachend zum
Leben, und Xaphens Ident-Rune blitzte am Rand von Argel Tals rotgefärbtem Retina-Display
auf.
    »Vor sechs Jahrzehnten standen
wir hier«, sagte Xaphen und stellte sich zu seinem Captain. Seine
außergewöhnliche, mit Gold abgesetzte Rüstung war von dem durch die Luft
treibenden Staub grau eingefärbt worden, und ausnahmsweise sah der
Ordenspriester der 7. Kompanie so aus wie seine Brüder. Es waren die Überreste
von Monarchia, die alle Krieger zu Gleichen machten.
    »Heute ertrinkt die Stadt in
Staubwolken, aber damals standen wir genau an dieser Stelle. Erinnern Sie sich
daran?«, fragte Xaphen.
    Argel Tal starrte auf das
ausgelöschte Terrain und sah im Dunst die Geister von Türmen und Spitzen jener
Gebäude, die nicht mehr existierten.
    »Ich erinnere mich«, antwortete
er. »Dies hier war der öffentliche Platz des Inaga-Sektors.« Der Captain
deutete nach Süden, auch wenn in jede beliebige Richtung nichts anderes als
verwüstete Landschaft zu sehen war. »Dort stand das Tophet-Tor, wo die Prediger
und Händler zusammenkamen.« Xaphen nickte bestätigend. Sein linkes Auge trug
das gleiche Zeichen wie das von Argel Tal, nämlich den Gezahnten Stern, der das
Symbol für eine gemeinsame Bruderschaft war. Die mit einem Mag-Verschluss auf
seinem Rücken befestigte Waffe — ein rituelles Crozius Arcanum, der
Streithammer der Ordenspriester der Word Bearers war zur gleichen Form
geschmiedet worden. Der Hammer präsentierte sich als eine mit Dornen besetzte
Sphäre aus dunklem Eisen, durchwirkt mit Silber.
    Die Unterhaltung, die kaum als
solche zu bezeichnen war, geriet ins Stocken und verstummte, bis die
unerwünschte Stille von einer weiteren Kompanie beendet wurde, die ebenfalls
auf dem Planeten landete. Mit aufheulenden Steuerdüsen gingen Waffenschiffe zum
Landeanflug über, klauenartige Landefüße setzten auf der von Feuer verheerten
Oberfläche auf. Üblicherweise war der Gestank von Flammen und Öl, der von den
Antriebseinheiten ausgestoßen wurde, ein regelrechter Anschlag auf die Sinne,
doch hier inmitten dieser ungeheuren Verwüstung ging er völlig unter.
    Schotte und Rampen öffneten
sich polternd. Weitere hundert Krieger in den gravierten Rüstungen der XIII. Legion
unternahmen ihre ersten Schritte in die tote Stadt.
    Der Ansatz einer Formation
hörte fast augenblicklich auf zu existieren, als die Astartes ausschwärmten,
die jeder für sich das verarbeiten mussten, was sie hier zu sehen bekamen.
Argel Tal blinzelte eine Kom-Rune auf seinem Helmdisplay an, um sich wieder in
den allgemeinen Kanal einzuklinken. Diese Neuankömmlinge, die das Wappen der
15. Kompanie trugen, äußerten atemlos ihren Unglauben und ihre ohnmächtige Wut.
Auf den Brustpanzern trugen sie das Symbol aus aufgehäuften menschlichen Totenschädeln,
sie gehörten zum Orden des Osseous-Throns.
    Argel Tal bot einen wortlosen
Gruß an, woraufhin die Krieger, die sich in seiner unmittelbaren Nähe befanden,
salutierten. Sie bekundeten damit den Respekt vor

Weitere Kostenlose Bücher