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Dhana - Im Reich der Götter

Dhana - Im Reich der Götter

Titel: Dhana - Im Reich der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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es ihm nicht sagen!« Goldstreifchen nickte
heftig.
    »Deshalb schickte er Blättchen, weil er dich nicht
dazu bringen konnte zu berichten, und Zitterbart wollte lieber bei dir sein als
bei Ozorne.«
    Blättchen und Goldstreifchen nickten.
    Dhana hob Zitterbart auf. »Das war sehr tapfer von
dir, von diesem Alkert herunterzuspringen«, sagte sie freundlich zu ihm. »Warum
redest du nicht ein bisschen mit Blättchen und Goldstreifchen und hörst dir
an, was sie zu sagen haben?« Der Finsterling nickte. Dann rieb er ganz
unvermittelt seinen Kopf an ihrem Daumen, ehe sie ihn auf den Boden setzte. Die
drei Finsterlinge vereinigten sich in einem schattigen Pfuhl. Dhana merkte
plötzlich, dass sie erschöpft war.
    »Wir legen uns am besten hin«, sagte Numair und sah
sie fest an. »Wir hatten einen langen Tag.«
    »Zweifellos wird der morgige noch länger.« Dhana
suchte in ihrem Packsack nach ihrer Decke.
    »Wir werden Wache halten«, sagte der Dachs. »Breitfuß
und ich haben einiges zu besprechen.«
    Das Letzte, was Dhana wahrnahm, waren der Dachs und
der Entenmaulwurf, die hin und her schaukelten und die Köpfe zusammensteckten,
als sie sich gedanklich miteinander unterhielten.
    Rattenschwanz, die - und dessen war sich Dhana jetzt
ganz sicher - mit der Stimme des Traum-Königs redete, erwartete sie, nachdem
sie eingeschlafen war. Wieder lenkte sie die Aufmerksamkeit des Mädchens auf
die ständig sich verändernde Gestalt, die Uusoae war, die Chaos-Königin,
umgeben von den Großen Göttern, die sie gefangen hielten. Die Feuerbarriere
loderte heftig. Dhana konnte sie hinter diesem hellen Licht nicht sehen, aber
sie konnte die Veränderungen der Kreatur fühlen und sie wünschte sich sehr, sie
könnte es nicht.
    Hinter den Großen Göttern floss vielfarbige
Flüssigkeit, nicht als Pfützen, die sich ausbreiteten und miteinander
verschmolzen, sondern als Strom, der in den Kreis wirbelte, anscheinend gleichzeitig
nach rechts und links fließend. Dhana wurde bei diesem Anblick schwindlig.
Plötzlich sprangen Säulen aus dem Strom, stiegen auf und kreisten über den
Göttern. Sollten sich die Säulen am Gipfel des Kreises treffen, befänden sich
die Götter unter einer Glocke aus Chaos-Licht, genau wie sich Uusoae unter
einer Lichtglocke befand.
    Im Rücken der Götter entstand glitzerndes, weißes
Licht. Augenblicklich verwandelten sich die Säulen in schwirrende Pfeile, die
versuchten sich hindurchzubohren. Die zweite Barriere flackerte.
    »Ich hoffe, du erwartest nicht, dass ich mich über all
das aufrege«, bemerkte Dhana und entdeckte, dass sie zum ersten Mal in diesem
Traum sprechen konnte. »Oder etwa, dass die Götter meine Hilfe wollen.« Ein
Teil von ihr erschauderte darüber, dass sie so leichthin über die Götter
sprach. Aber sie machte keinen Rückzieher. »Ich kann den Göttern nicht gegen
das Chaos helfen, ich habe zu Hause genug eigene Schwierigkeiten. Schließlich
sind sie uns ja auch nicht zu Hilfe gekommen, als die Barriere zwischen den
Reichen fiel.«
    »Warum, im Namen von Vater Universum, hätten sie sich
da einmischen sollen?«, fragte Rattenschwanz. »Die Barriere wurde von
menschlichen Magiern gemacht, die dafür nie um Erlaubnis gefragt haben.«
    »Ich verstehe trotzdem nicht, warum du mir das alles
zeigst«, sagte Dhana starrköpfig. »Es ist so, als würde ich um Hilfe gebeten.
Vergiss es. Ich habe nichts zu geben.« Eine Pfote versetzte ihr einen heftigen
Stoß und warf sie um. Plötzlich war sie so klein wie ein Wolfsjunges.
Rattenschwanz stand über ihr, wie sie über ihren eigenen Welpen gestanden haben
mochte. »Dann kannst du dem Entenmaulwurf nicht zugehört haben«, rügte die
Wölfin sie ernst. »Sieh!« Sie stieß Dhana mit der Nase an und schubste sie
vorwärts. Vor ihnen entstand wieder das Bild, das Dhana soeben gesehen hatte,
die Säulen sich hebenden Lichts trafen nun jedoch über den Köpfen der Götter
zusammen. Sie breiteten sich aus, um die äußere Barriere zu zerstören.
Verzerrte Mäuler mit scharfen, gezackten und unheimlich vorstehenden Zähnen
taten sich in dem Baldachin aus Chaos-Licht auf und versanken darin. Plötzlich
sackte alles in sich zusammen. Dhana spürte das Verlöschen der Barriere aus
weißem Licht bis in ihre Gebeine. Schatten schlugen aufeinander los unter der
aufgewühlten, verlöschenden Licht-Mauer. In ihrem Zentrum stand Uusoae, geboren
aus dem Chaos, das sie befehligte, und ihre Augen leuchteten triumphierend. Sie
öffnete ein Maul voller Schwerter

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