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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
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den Raum und verharrten neben dem Erzengel des Heldenmutes; ihre Flügel waren weit ausgebreitet, während sie über dem Boden schwebten.
    Auriel und Itherael.
    Es war Auriel, die gesprochen hatte, und nun schwebte sie zwischen Tyrael und die Spitze von Solarion.
    „Er mag nicht den besten Weg gewählt haben, um sein Ziel zu erreichen, doch er hat recht: Der Schwarze Seelenstein hat unsere Welt befleckt. Wäre er hiergeblieben, wären wir alle der Dunkelheit anheimgefallen.“
    Imperius Brust schwoll an vor Zorn. „Das ist Wahnsinn, Auriel! Der Stein ist nichts ohne das Oberste Übel!“
    „Ich weiß nicht, welcher Methoden die Großen Übel sich bedienen“, konterte Auriel. „Doch ich weiß, was ich gefühlt und gesehen habe. Die Verderbnis griff bereits in den Gärten um sich. Dort und in diesem Saal. Sie hat uns verändert, auf eine Weise, die wir nicht einmal ansatzweise verstehen können, die so subtil war, dass wir sie, geblendet von Stolz, nicht wahrnahmen. Doch jetzt schwindet diese Dunkelheit. Kannst du es denn nicht fühlen?“ Sie wandte sich zu Tyrael. „Vielleicht bedurfte es eines Sterblichen, um unsere Augen für die Wahrheit zu öffnen.“
    „Doch die Menschen müssen für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden“, beharrte Imperius. „Sie haben himmlische Leben genommen. Und die Luminarei werden den Stein dorthin zurückbringen, wo er hingehört. Hierher.“
    „Das werden sie nicht“, sagte Auriel fest. „Ich befahl ihnen, die Menschen gehen zu lassen.“
    „Du hast was ?!“
    Der Erzengel des Heldenmutes richtete sich auf zu seiner vollen Größe, und einen Moment lang hatte es den Anschein, als würde er Auriel angreifen.
    „Dazu hattest du kein Recht!“
    „Die Menschen sind fort, Imperius. Sie sind an einem Ort, wo wir sie nicht erreichen. Der Seelenstein ist sicher dort, und es ist nur zu unserem Besten, dass wir dieses Versteck nicht einmal kennen. Die Himmel können nun wieder ein Ort des Friedens werden. Lass deinen Zorn und deinen Stolz nicht die Tatsache überdecken, dass wir nun wieder heil sind. Seien wir gnädig mit ihnen.“
    „Gnade ist ein Zeichen von Schwäche“, entgegnete Imperius. „Im Krieg ist kein Platz dafür.“
    „Dasselbe würdest du wohl auch über Liebe sagen“, meinte Auriel. „Und über Mitgefühl. Doch wir sollten diese Dinge ehren, ob nun im Kriege oder zu Friedenszeiten. Es sind keine Schwächen, sondern Zeichen von Stärke und Größe.“ Sie schwebte in die Mitte des Ratssaales.
    „Ich fordere eine sofortige Abstimmung des Rates! Sollen wir Tyrael unter Anklage stellen, auf dass er sich im Ring für seine Verbrechen verantwortet? Oder befinden wir ihn für unschuldig, auf dass er weiter als Aspekt der Weisheit einen Sitz in diesem Rat innehat und als Botschafter zwischen Engeln und Menschen fungiert?“
    „Du … das kannst du nicht tun …“
    „Es ist bereits getan.“ Auriel hob ihr Schwert. „Ich stimme dafür, dass er seinen alten Rang wieder einnimmt und nach Sanktuario zurückkehrt. Sein Herz zieht ihn dorthin, und dort soll er sein. Er kann den Stein bewachen, so, wie es von Anfang an seine Absicht war.“ Sie blickte über die Schulter zu Tyrael. „Ich wünschte, du hättest einen Weg gefunden, im Einklang mit dem Rat zu handeln. Doch vielleicht ließen wir dir keine andere Wahl. Es tut mir leid, dass ich nicht auf dich hörte, Bruder. Und ich bedauere, dass du diesen Weg genommen hast, einen Weg, der dich von dem einzigen Zuhause wegführt, das du je hattest. Doch ich respektiere deine Entscheidung.“
    Sie wandte sich wieder an Imperius. „Wie stimmst du ab?“
    „Ich …“ Der Erzengel des Heldenmutes schien mit sich zu ringen, und seine Schwingen schlugen energisch. „Er muss sich vor Gericht verantworten!“
    „Und du, Itherael?“
    Das letzte Mitglied des Angiris-Rats schwebte schweigend über dem Boden. Es schien, als wollte er nichts sagen.
    „Er kann nicht länger ein Erzengel sein“, meinte er schließlich. „Doch er soll ein Mitglied des Rates bleiben. Tyrael hat die besten Absichten verfolgt: Er wollte beide Welten retten. Darum steht es uns nicht zu, über ihn zu richten. Ich hoffe, er findet in einer anderen Welt die Antworten, nach denen er in dieser gesucht hat. Sein Schicksal liegt im Dunkeln.“
    „Ihr seid Narren!“, donnerte Imperius, und seine Stimme ließ erneut Staub und Kristallsplitter von der Decke regnen. Solarion glühte grell, und einen Augenblick lang war Tyrael überzeugt, dass er

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