Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)
hast, war nur ein kleiner Teil einer weitaus größeren Armee.“
Die Phantome …
„Für wen arbeitest du, Balzael?“
„Das wirst du niemals erfahren“, entgegnete der Luminarei. „Doch ich bin sicher: Würdest du lange genug leben, um es zu sehen, du wärst unendlich überrascht.“
Ohne ein weiteres Wort schnellte der Leutnant vor, die Waffe vorgestreckt, die Schwingen hinter sich gespreizt zu einem Netz glühender Bänder und knisternder Energie. Er bewegte sich so schnell, dass Tyrael gerade noch El’druin emporreißen konnte, um sich gegen den Schlag zu verteidigen. Chalad’ar fiel zu Boden und rollte davon, während die beiden Schwerter mit donnerndem Knall aufeinanderprallten.
Balzaels Kraft war übermenschlich, und Tyrael war bereits durch den Blutverlust geschwächt. El’druin konnte der Engelsklinge standhalten, doch selbst das beste Schwert war machtlos, wenn die Hand, die es führte, zu langsam war, um zu parieren oder zu kontern.
Er wich vor Balzaels wildem Angriff zurück, doch der Leutnant war schneller, und nur seine Fähigkeiten in der Verteidigung ließen ihn die ersten Sekunden des Kampfes überstehen. Der Engel wirbelte mit blitzender Klinge um ihn herum, bis es Tyrael gelang, den Altar zwischen sie zu bringen und sich eine kurze Atempause zu verschaffen.
„Dahinter kannst du dich auch nicht verstecken“, rief der Luminarei höhnisch. „Der mächtige Tyrael! Einst ein Erzengel, und nun … ein Nichts. Für dich ist hier kein Platz mehr. Deine Entscheidung, sterblich zu werden, besiegelte dein Schicksal. Und es wird mir eine Freude sein, das Todesurteil zu vollstrecken.“
Mit mächtigem Flügelschlag sauste er über den Altar hinweg, doch Tyrael duckte sich und sprang auf die andere Seite. Er wollte den Tanz fortführen, so lange es nur ging, auch, wenn seine Brust schmerzte und seine Muskeln vor Erschöpfung zitterten. Die Horadrim waren inzwischen gewiss schon am Portal. Er musste Balzael also nur noch ein paar Sekunden länger zurückhalten, dann erreichten sie die Katakomben der Nephalem unbehelligt …
Balzaels nächste Attacke kam so schnell und unerwartet, dass Tyrael nicht kontern konnte. Mit einem einzigen mächtigen Hieb schlug der Luminarei den Altar zwischen ihnen entzwei, sodass der Erzengel seines Schutzes beraubt war. Nun stürzte Balzael sich mit wütendem Brüllen auf ihn, wischte El’druin mit seinem Schwert beiseite und rammte dem Erzengel den Griff seiner Waffe mitten ins Gesicht.
Der Treffer ließ Sterne vor Tyraels Augen aufblitzen, während er rücklings auf den Boden des Ratssaales stürzte. Benommen und blutend lag er da, die Finger taub, der Blick verschwommen. El’druin war über den Boden davongeschlittert, außerhalb seiner Reichweite. Doch er suchte gar nicht erst nach dem Schwert; es konnte ihm nicht mehr helfen. Stattdessen griff er nach etwas anderem.
Balzael stach spielerisch nach dem Arm seines ehemaligen Meisters und zog eine blutende Linie durch sein Fleisch; dann baute er sich triumphierend über ihm auf.
„Du bist geschlagen“, sagte er. „Ich würde dich ja auffordern, dich zu ergeben. Doch diesmal gibt es keine Gnade.“
Als er die Waffe zum Todesstreich hob, streckte Tyrael den Arm aus, und seine zitternden Finger ertasteten, wonach er gesucht hatte: Er packte Chalad’ar und riss ihn vor seine Brust.
Balzael starrte unwillkürlich hinab in die wirbelnden Tiefen des Kelches, und sofort versteifte er sich. Das Schwert erstarrte über seinem Haupt, und er brachte gerade noch einen kurzen Schrei hervor, ehe er in dem Rausch purer Gefühle versank.
Tyrael kämpfte sich auf die Knie und hielt dem Feind das Gefäß noch näher hin, sodass der Leutnant weiter in seine Tiefen stürzte. Während der Luminarei sich im Ansturm auf seine Sinne verlor, blickte Tyrael sich um nach El’druin. Dort . Die Klinge lag zu weit entfernt, als dass er sie aus greifen konnte, doch nahe genug, um sie in Sekundenschnelle zu erreichen, wenn er Chalad’ar losließ.
Balzael blieb reglos stehen, doch er zitterte am ganzen Leib. Zweifellos rebellierte sein Verstand gegen den Sog des Kelches. Wenn das Band zerriss, das wusste Tyrael aus Erfahrung, würde der Engel einen Moment lang desorientiert sein. Er musste also nur schnell sein …
Er ließ Chalad’ar los, rollte sich zur Seite und kam in einer flüssigen Bewegung auf die Beine. Nun musste er nur noch die Hand ausstrecken, um El’druin aufzuheben. Seine Glieder bewegten sich durch lebenslanges
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