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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
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Nephalem suchten. Allein, welchen Zweck sie verfolgten, blieb unklar. Wie hatte ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Herumtreibern nur einer Streitmacht von Dämonen und einem Engelskrieger trotzen können? Mehr noch: Wie hatten sie diese Übermacht derart dezimieren können? Und was hatten sie vor? Wollten sie etwa den Schwarzen Seelenstein stehlen?
    Nein. Selbst diesen kühnen Abenteurern musste klar sein, dass ein solches Unterfangen unmöglich war. Er betrachtete den Flügel des Sicarai. Eine Barbarin mit einer Axt hat das getan . Keine Menschenwaffe war in der Lage, die Energie einer Engelsschwinge zu durchdringen; bei der leichtesten Berührung schon hätte die Klinge zu Asche verbrennen müssen. Dies verwirrte Balzael, und er überlegte, was es wohl bedeuten mochte. Gewiss: Es war ein Nephalem-Krieger gewesen, der das Oberste Übel vom Kristallbogen zurückgedrängt hatte, doch der Luminarei war stets davon ausgegangen, dass dieser Mensch ein Einzelfall gewesen war, jemand, der über die Begrenzungen seiner Rasse hinausgewachsen und zu etwas Größerem geworden war als dem billigen Blutgemisch, das unter der Haut seiner Art dahinfloss. Gewiss, zuweilen konnten Menschen gefährlich werden, doch auf die gleiche Weise wie ein Tier, das in die Enge getrieben wird. Mehr nicht.
    Doch jetzt sah es aus, als müsste er seine Ansichten überdenken. Tyrael war gerissener, als Balzael vermutet hatte. Er hatte eine Gruppe neuer Horadrim um sich geschart, genau wie vor vielen Jahrhunderten. Ja, diese Menschen waren gefährlich, und es würde eines aggressiveren und durchdachteren Vorgehens bedürfen, um sie auszuschalten.
    „Du hast versagt“, sagte er. „Und du hast deine Waffe verloren. Ein Sicarai lässt sein Schwert niemals fallen. Der Wächter kann nicht so einfach darüber hinwegsehen.“
    „Es tut mir leid, mein Lord“, erklärte der Sicarai. Seine Stimme war noch immer tief und kräftig, und nichts deutete auf die Schmerzen, die er fühlen musste. „Es wird nicht wieder geschehen.“
    „Natürlich nicht.“
    Balzael versuchte, seine Wut im Zaum zu halten. Der Zerstörer hatte sich hinterrücks überraschen lassen, das war die einzig mögliche Erklärung. Er überlegte kurz, ob er die gesamte Stärke und Macht der Luminarei entfesseln sollte, um Tyrael niederzuwerfen, doch einen solchen Befehl konnte er nicht allein geben. Und der Rat war noch nicht bereit, einem solchen Vorgehen zuzustimmen – trotz allem, was Balzael getan hatte. Imperius würde nie erlauben, dass die Streitmacht in die Welt der Menschen hinabzog, ehe nicht eine endgültige Entscheidung über das Schicksal von Sanktuario getroffen war. Der Stein würde noch etwas Zeit brauchen, um den Rat so weit zu bringen …
    Nein: Der Sicarai und ihre Verbündeten vor Ort mussten reichen. Vielleicht ließen sich bei genauerer Betrachtung sogar ein paar nützliche Rückschlüsse aus diesem Debakel ziehen? Tyraels Gefährten suchten offenbar nach etwas, etwas Wichtigem, und schon jetzt hatten sie mehr Einfallsreichtum bewiesen als Balzaels Truppen.
    Er musste mehr über diese Nephalem-Stadt in Erfahrung bringen, er musste den Wächter danach fragen. Vielleicht konnten sie den Ort ja für ihre Zwecke nutzen? Und vielleicht würden die Menschen sie geradewegs zu diesem Ort führen, wenn er sich in Geduld übte und mit Bedacht vorging?
    Das erste Mal war er zu kurzsichtig gewesen, überzeugt, einen leichten Sieg erringen zu können. Jetzt wollte er bedächtiger vorgehen, Schwächen auffinden, die er ausbeuten konnte. Glücklicherweise musste man bei Menschen nicht allzu lange danach suchen – allein schon, weil sie so enge Bande mit ihresgleichen knüpften. Zunächst würde er mehr über sie in Erfahrung bringen – und sobald er die Beziehung zwischen ihnen verstand, würde er sie zerstören.
    Balzael musterte den Sicarai, der noch immer vor ihm stand. Es war sein bester Krieger.
    „Erzähle mir in allen Einzelheiten, was sie auf diesem Berg getrieben haben“, verlangte er. „Lass kein Einzelheiten aus – ich will über jeden Schritt, jeden Atemzug, den sie gemacht haben, Bescheid wissen, und über jeden Gegenstand, den sie aus der Höhle der Nephalem geraubt haben. Danach wirst du deine Wunden verbinden und dich auf deinen nächsten Einsatz vorbereiten. Und diesmal wirst du nicht versagen.“
    Einen kurzen Moment lang flackerte die Aura des Zerstörers vor Zorn, bevor Disziplin und Training die Oberhand gewannen. „Sie werden noch bedauern, was

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