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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
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dem Speer auf Shanar und Zayl. „In der Stadt des Lichts ist kein Platz für Magier und Totenbeschwörer.“
    „Vielleicht könntest du uns zur Kirche des Heiligen Ordens führen“, entgegnete Tyrael. „Dort haben wir etwas zu erledigen.“
    „Und was?“
    „Wir suchen Norlun“, erklärte der Erzengel.
    „Warum sollte er euch empfangen?“
    „Weil wir heilige Krieger sind. Krieger, die seine Sache auf jede nur mögliche Weise unterstützen wollen.“
    Darauf wandelte das Verhalten des Kriegers sich plötzlich; sein Leib entspannte sich unmerklich, während er sich in der Menge umsah. Niemand wagte es, seinen Blick zu erwidern. „Ihr sucht also nach Erleuchtung“, brummte er. „Ja, ich kann euch hinbringen. Doch ihr solltet beten, dass er euch wohlwollend gesonnen ist!“
    Ein Templer . Jacobs Hand schob sich der Waffe an seinem Gürtel entgegen.
    „Meine Gefährten müssen erst eine Unterkunft für uns finden“, erklärte Tyrael. „Gibt es ein Gasthaus hier in der Nähe?“
    „Der Schnappende Hund “, nickte der Hüne. Kurz wanderten seine Augen zu Jacob, bevor er sich wieder an Tyrael wandte. „Es ist gleich da um die Ecke. Dort sind wahrscheinlich noch ein paar Betten frei, auch, wenn die Kakerlaken dort fast so groß sind wie die Diebe, die zwischen ihnen schlafen.“
    Tyrael wandte sich zu Jacob. „Geh, und nimm die anderen mit. Cullen, Thomas und ich stoßen später wieder zu euch.“
    Der Krieger führte sie langsam durch die Straßen, vorbei an Steinhäusern, Bogengängen und Gassen. Schwarzes Wasser mäanderte über den Wegen und Unrat türmte sich an den Häuserwänden empor. Mannigfaltige Gerüche aus den Türen der Läden brandeten auf sie ein, und aus dunklen Ecken streckten kauernde Bettler ihnen zitternde Hände entgegen.
    Während sie den sanften Hügel zum Zentrum der Stadt emporstiegen, wurden die Gebäude bald größer und reinlicher; Zierwerk und Türme, Fensterschlitze und Erker, Pfeiler und Säulen schmückten sie, und die Wasserspeier, die auf ihren Dächern kauerten, blickten herrisch hinweg über die Menge. Noch reger wurde das Treiben, als sie einen offenen Markt erreichten. Doch die Menschen machten ihnen sogleich Platz. Sie schubsten und rempelten, so eilig hatten sie es, dem Templer aus dem Weg zu gehen.
    Tyrael konnte bereits die alte Kathedrale sehen, lange, bevor sie sie erreicht hatten. Wie ein steinerner Gigant erhob sie sich über den näheren Gebäuden, und ihr spitz zulaufender Turm mit den bunten Glasfenstern schien von innen heraus zu glühen. Die Kathedrale stand bereits seit Jahrhunderten, wie Cullen erklärte. Sie war einst erbaut worden für die Zakarum; später dann hatten die Ritter der Westmark sie genutzt, bevor der Orden eine weltlichere Einstellung angenommen und sich auf die Verteidigung des Königs und der Westmark geworfen hatte.
    „Nach dem, was ich gehört habe, betrachten die Ritter des Königs die Kathedrale noch immer als ihr Eigentum“, fuhr der Gelehrte mit gedämpfter Stimme fort, die Augen auf den Rücken des Hünen gerichtet, der vor ihnen dahinstapfte. „Wenn die Templer sie jetzt kontrollieren, ist es kein Wunder, dass es Spannungen zwischen ihnen gibt.“
    Als sie das Bauwerk erreicht hatten, sahen sie ein paar weitere Krieger mit grimmigen Mienen. Die Wachen wirkten angespannt, und nachdem der erste Templer bedeutsam gestikulierend mit ihnen geredet hatte, kehrte er zurück zu Tyrael und den anderen, die Stirn in Falten gelegt.
    „Norlun ist beschäftigt“, sagte er, „doch ihr könnt drinnen warten.“
    Man geleitete sie durch den Haupteingang in die gewaltige Andachtshalle. Sie war ganz aus Stein, der Boden überzogen von einem netzförmigen Muster aus Linien. Links von ihnen vor einer Treppe ragte ein riesiges Standbild auf, erhellt von flackerndem Kerzenschein. Ein paar Männer standen davor, in Gespräche vertieft, doch sie verstummten sogleich, als die Horadrim zwischen ihnen und den Kirchenbänken hindurchgeführt wurden. Der erhöhte Altar blieb zurück, und sie betraten einen weiteren Korridor.
    Als der Templer sie schließlich in den kleinen Warteraum winkte, fiel Tyrael eine weitere Tür am anderen Ende des Ganges auf. Sie war verriegelt und wurde von zwei bewaffneten Kriegern bewacht. Einen Moment später hatte der Hüne auch schon die Tür geschlossen, und sie waren allein.
    Die Kerzen, deren Schein den Raum erhellte, steckten in silbernen Haltern hoch oben an den Wänden. Unter einer von ihnen hing ein Gobelin aus

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