Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)
Beste sein, wenn ich dich begleite“, meinte Zayl.
Der Ritter blickte ihn skeptisch an. „Versteh das nicht falsch, doch der General – und die Ritter selbst – stehen deinesgleichen nicht wohlgesonnen gegenüber …“
„Das mag sein. Doch auf mich wird General Torion hören“, fuhr Humbart aus Zayls Tasche dazwischen. Gynvir murmelte etwas Unverständliches, als der Totenbeschwörer den Schädel hervorholte, und Lorath sog scharf die Luft ein und verzerrte unwillkürlich das Gesicht. Humbart reagierte mit einem kurzen Lachen.
„Tu nicht so schockiert, Freund! Ist nur ein Stück Knochen. Wir haben eine gemeinsame Vergangenheit, Torion, Zayl und ich, musst du wissen! Und die Diener des Hauses Nesardo bürgen ebenfalls für uns!“
Zayl nickte. „Humbart hat recht. Der General mag wenig für Totenbeschwörer übrig haben, doch er weiß, dass meine Absichten ehrenwert sind.“
„Nun gut“, willigte Lorath ein, wobei er den Schädel weiter misstrauisch beäugte. „Ich hörte von solchen Dingen, las sogar in alten Schriften darüber. Doch ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas einmal mit eigenen Augen …“
„Ich bin nicht zu deiner Unterhaltung hier“, unterbrach Humbart ihn knurrend. „Also hör auf, mich so anzustarren, Freund! Ich bin vielleicht tot, doch das ist kein Grund, alle Manieren zu vergessen.“
„Entschuldige“, sagte Lorath, dann riss er seinen Blick los von dem schimmernden Schädel. „Vielleicht sollte ich jetzt gehen. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.“
„Du solltest einen weiteren Boten nach Bramwell entsenden, um Hilfe anzufordern“, schlug Thomas vor. „Und schick einen zweiten zu unseren horadrischen Brüdern in Gea Kul! Sie sind gewiss bereit, ebenfalls in die Westmark zu kommen. Es sind zwar keine Ritter, doch sie können in der Menge untertauchen, und es ist unwahrscheinlich, dass sie auf dem Weg hierher verschleppt werden. Falls die Stadt der Nephalem sich wirklich hier befindet und die Phantome schon so nah sind, werden wir jeden Kämpfer brauchen.“
zweiundzwanzig
Der Angriff auf die Templer
Nur zwei Stunden, bevor die Ritter gegen die Kirche des Heiligen Ordens losschlagen wollten, wurde Tyrael General Torion und seinem Kommandanten in einem Privatgemach vor den Toren des Königspalastes vorgestellt.
Torion war ein mächtiger Mann, der sich trotz seines fortgeschrittenen Alters noch immer in Form hielt. Das Gesicht war im Laufe der Jahre rau und zerklüftet geworden, doch die eisblauen Augen über dem grauen, sorgsam gestutzten Bart, den vernarbten Wangen und der Hakennase glühten noch immer scharf.
Kommandant Barnard hingegen war eine kleinere, weit weniger beeindruckende Erscheinung, und er hielt sich stets ein Stück hinter dem General. Tyrael vermutete, dass die Soldaten unter seinem Kommando es lieber gesehen hätten, wenn Nahr aus Bramwell zurückgekehrt wäre, um sie anzuführen.
Zayl hatte den Männern bereits alles erklärt, und das Einzige, was Tyrael noch zu tun blieb, war, ihnen seine Eindrücke aus dem Inneren der Kathedrale zu beschreiben. Torion schien dem Totenbeschwörer so weit zu vertrauen, dass er die Horadrim an dem Angriff teilnehmen lassen würde; er hatte gesehen, wozu der Totenbeschwörer in der Lage war, als Zayl vor einigen Jahren den Spinnendämon Astrogha in die Knie gezwungen hatte. Ein solcher Zauberwirker war ein wertvoller Verbündeter, und mehrere seines Schlags könnten vielleicht das Zünglein an der Waage sein, wenn der Streit eine unerwartete Wendung nahm.
In den frühen Morgenstunden zogen die Truppen des Königs sich in der Nähe der Kathedrale zusammen. Der Mond hatte sich hinter Wolken verborgen, und die Straßen lagen öde und leer, doch General Torion und Kommandant Barnard wollten kein Wagnis eingehen und sorgten mit eiserner Hand dafür, dass die Männer Stille wahrten und die Späher, die an strategisch wichtigen Stellen postiert waren, die Augen nach Templer-Spionen aufhielten.
In voller Rüstung wirkte Torion noch beeindruckender; sein Wolfshelm glänzte im schwachen Licht. Um diese Zeit waren die Straßenlaternen erloschen und die Kerzen in den Schlafgemächern gelöscht, während die Menschen in ihren Betten schliefen. Der süßsaure Geruch von Unrat stieg aus den Gossen auf wie eine giftige Wolke, als General Barnard befahl, mit seinen Männern zur Rückseite der Kathedrale vorzustoßen. Er selbst würde den Angriff auf der Vorderseite anführen.
„Wir schlagen entschieden und mit
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