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Diamantendiebe

Diamantendiebe

Titel: Diamantendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diamantendiebe
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rotes Abendkleid gehüllt. Tess kannte sie. Annie Masroni, eine reiche Amerikanerin und die Frau eines italienischen Hotelkettenbesitzers. Sie lachte mit ihrem Kavalier, einem jungen Mann mit nackter Brust, der Indianerfederschmuck auf dem Kopf und einen weichen Lendenschurz trug. Er hatte keine Hosen an und sein fester runder Hintern war für alle gierigen Frauenblicke zur Schau gestellt. Aber sogar mit der bunten Kriegsbemalung auf seinem hübschen Gesicht sah er noch jung genug aus, um der Enkelsohn dieser Frau zu sein.
    Sie kannte diesen Apachenkrieger, Kenneth Cardinal. Er war am Tag Krieger an der Börse und bei Nacht Hengst im Schlafzimmer. Schon viele der Clubmitglieder hatten das Vergnügen gehabt, von ihm unterhalten worden zu sein.
    Manchmal fragte sie sich, wie ihre Freundin und Taufpatin, Marianne, mit diesem erstaunlichen Unterhaltungsmenü aufwarten konnte. Jede Nacht hatten die Clubmitglieder die Wahl unter dreihundertsechzig Fantasien und einem ganzen Stall fantastisch aussehender Männer, unter denen sie wählen konnten. Das Thema an diesem Abend musste wohl der Wilde Westen gewesen sein.
    Ein blonder Mann um die dreißig, der als Militärgeneral der 1860er gekleidet war, steckte seinen Kopf über das Treppengeländer und bat das Paar, sich zu beeilen.
    »Ich habe Champagner und einen nackten Cowboy, der auf euch beide wartet«, sagte er, wobei sein engelhaftes Gesicht vor Aufregung und vom Alkohol gerötet war.
    Mrs. Malone hob ihre fleischigen Arme in die Luft und sagte: »Oh Cliff, mein Liebling, du und Marianne lasst euch doch immer etwas Nettes für mich einfallen. Gleich zwei Hengste für die Nacht, wie wunderbar! Ich werde Austern und Kaviar bestellen, um die beiden Jungen zu stärken. Du solltest uns Gesellschaft leisten, Cliff, da Du so gerne zusiehst.«
    Sie tätschelte den festen Hintern des Häuptlings und kicherte wie ein Schulmädchen.
    Der Häuptling gab ihr einen flüchtigen Kuss auf ihre pummeligen, rosa Wangen, hielt ihre Hand und zog sie schnell die Stiegen hinauf.
    »Mich wirst du zuerst reiten«, sagte er mit einem leisen Lachen.
    Tess ging an dem General vorbei, als er nach ihrem Ellbogen fasste. »Willst du dich nicht beteiligen, bella? Wir könnten einen Vierer machen und ich verspreche dir multiple Orgasmen.« Seine gierigen Augen ruhten auf dem, was der V-förmige Ausschnitt von  Tess‹ Brüsten herzeigte. Verwegen nahm er ihre Hand und legte sie zwischen seine Beine. Sein Penis war völlig erigiert. Aber Tess fühlte kein Verlangen, sondern nur Abscheu.
    Am liebsten hätte sie ihn zu Boden geschlagen. Wie konnte er es wagen, sich derartige Freiheiten herauszunehmen. »Nein danke, ich habe für diese Nacht schon meinen eigenen Hengst.«
    Der General grinste. »Selbst schuld, bella.« Er zog sie näher um sie zu küssen, aber sie stieß ihn fort und ging so schnell sie konnte die Treppe hinauf. Er lachte und ihr Ärger stieg. Zu anmaßend, dachte sie. Rein zum Abgewöhnen.
    Als sie ihr privates Boudoir im dritten Stock betrat, suchte sie zuerst jeden Winkel ab, um sicher zu sein, dass niemand auf sie wartete. Erleichtert, dass sie wirklich alleine war, streifte sie ihre Schuhe mit den zwölf Zentimeter hohen Bleistiftabsätzen ab. Ihr Rücken und ihre Füße taten weh. Sie setzte sich auf das breite Bett und massierte ihre Füße. Trotz der Erschöpfung war sie sicher, dass sie nicht würde einschlafen können. Sie hatte erfolgreich noch eine weitere Lieferung von Kaspars Diamanten gestohlen. Sie hatte sie zwar schon bei ihrem Auftraggeber abgegeben, aber die wertvollsten für sich behalten.
    Sie stieß den Kleiderschrank auf und warf ihre Tasche hinein, in der sich ihr Arbeitsanzug und die Ausrüstung befanden, dann schüttelte sie ihr Haar aus und fuhr sich mit den Fingern hindurch. Während sie »Baby I love you«, summte, nahm sie ihre Diamantohrringe ab und legte sie auf die Frisierkommode, schlüpfte aus ihrem Kleid und ließ es auf den Marmorboden fallen, bevor sie ins Badezimmer ging. Schließlich zog sie die Pistole aus ihrem Strumpfbandgürtel, legte sie auf den Rand der Badewanne, stieg in die Glasduschkabine und drehte den Wasserhahn auf. Der warme Wasserstrahl belebte sie sofort. Sie schloss die Augen und ließ das Wasser auf ihren unter Spannung stehenden Körper fließen, dann seifte sie sich mit einem Schwamm ein und ließ ihn über ihren müden Körper gleiten. Die Vorstellung, wie Max nackt bei ihr stand und sie einseifte, zuckte durch ihr Gehirn. Sie

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