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Diamantenschmuggel

Diamantenschmuggel

Titel: Diamantenschmuggel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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gedrechselten Schrank mit Pokalen ein langes Büfett aufgebaut.
    Die drei ??? sahen sich um. Hinter ihnen strömten weitere Zuschauer herein. »Lauter VIPs«, sagte Burlington mit einer lockeren Handbewegung, »sehr wichtige Persönlichkeiten. So wie ihr.« Er ließ ein Kichern ertönen, das zu diesem Riesen gar nicht passen wollte.
    Die drei ??? ließen sich an den weiß gedeckten Tisch dirigieren, nahmen Teller und luden ein paar Bissen auf. Besonderen Hunger hatten sie eigentlich nicht. Sie wären sowieso kaum zum Essen gekommen, denn Burlington machte sich einen Spaß daraus, die drei jungen Amerikaner ständig mit neuen angeblich wichtigen Persönlichkeiten bekannt zu machen. Er schien jeden der hier Versammelten zu kennen und jeder kannte ihn. In all dem Geschnatter verstanden die drei ??? kaum die Namen der Leute, denen Burlington sie vorstellte. Dabei legte er offensichtlich keinen Wert darauf, dass man, abgesehen von den immer gleichen Floskeln, miteinander ins Gespräch kam.
    Zum dritten Mal an diesem Tag musste Justus an Rocky Beach denken. Du bist ein Idiot, Justus Jonas, sagte er dann aber zu sich. Du bekommst eine Europareise geschenkt, mit allem Drum und Dran, und wärst am liebsten wieder zu Hause.
    Bei John Smith wollte Burlington anscheinend eine Ausnahme machen. »Ein Freund von mir«, sagte er und legte den Arm um die Schultern des Mannes. »Mit einem Reisebüro. Der kann euch sicher helfen.«
    Bob und Peter sahen Justus fragend an. »Unser Begleiter hat abgesagt«, erklärte der Erste Detektiv schnell. »Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews aus Kalifornien«, stellte Burlington vor. Smith schüttelte ihnen die Hand. Er entsprach schon eher ihrer Vorstellung von einem Engländer. Er war blass und in seinem dunkelgrauen Anzug mit dezenter grauer Krawatte eigentlich viel zu elegant für einen Ausflug auf den Sportplatz.
    Im nächsten Moment wurde Burlington von einer Blondine überschwänglich umarmt. »Großartig!«, rief sie. »Fantastisch, einfach himmlisch!«
    Endlich einmal jemand, den er nicht kennt, dachte Justus, als er den ratlosen Gesichtsausdruck sah, mit dem Burlington auf sein stürmisches Gegenüber reagierte. Die Frau streckte ihm ihre reifgeschmückten Handgelenke hin und hob das Kinn. Ihr Hals war verziert mit einer gewaltigen Perlenkette. Dann hob sie den Finger und drohte scherzhaft: »Hoffentlich haben Sie meinem armen Oliver nicht allzu viel Geld dafür abgeknöpft. Das würde ich Ihnen niemals verzeihen.«
    Erst jetzt schien Burlington zu ahnen, wen er vor sich hatte. »Nun«, erwiderte er mit einer leichten Verbeugung, »was Ihr Gatte bei mir gekauft hat, ist bestimmt sein Geld wert.«
    »Nicht wahr? Das haben Sie großartig gesagt!«, rief die Blondine. Dann schien beiden nichts mehr einzufallen, womit sie ihre Unterhaltung fortsetzen könnten, und die Lady mit dem spendablen Ehemann rauschte davon.
    »Sie sind Juwelier?« Bob musste fast schreien, um sich in dem Lärm verständlich zu machen.
    »Gewiss!«, rief Burlington zurück. »Von irgendetwas muss man ja leben.« Wieder ließ er dieses sonderbare Kichern hören.
    Justus wollte sich Smith zuwenden, aber der hatte sich in Richtung Büfett davongemacht. Er lotste Burlington, Peter und Bob in eine Ecke, wo das Stimmengewirr etwas erträglicher war.
    »Sie sind Juwelier?«, wiederholte er. Burlington nickte. »Das trifft sich gut. Wir haben von meinem Onkel in Kalifornien den Auftrag, hier in London Kontakt zu einem Berufskollegen von Ihnen aufzunehmen.«
    »Tatsächlich? Und wie heißt er?«
    »Applebloome. Robert Applebloome.« Im selben Moment wurde Justus’ Aufmerksamkeit von der glücklichen Lady in Anspruch genommen, die gerade einen anderen Gast ihren himmlischen Schmuck bewundern ließ und dabei zu dem Juwelier herüberzeigte. »Sieh mal«, flüsterte Bob und stieß ihn in die Seite. »Ist das nicht der Mann aus dem Lift?« Er zeigte zum Ausgang, aber der Erste Detektiv konnte niemanden entdecken, der ihn an den schweigsamen Mann mit der Fliege erinnerte.
    Nur Peter hatte die ganze Zeit Burlington im Blick gehabt und mitbekommen, wie ihr Gastgeber bei dem Namen Applebloome leicht zusammengezuckt war. »Mister Applebloome«, sagte er noch einmal und fixierte den Hünen.
    »Natürlich. Applebloome. Ist bekannt.« Burlington zog die Augenbrauen hoch, als wäre es ihm lästig, mit diesem Namen behelligt zu werden. »Applebloome. Ein reizender Kollege«, fuhr er etwas spöttisch fort.

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