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Diamantenschmuggel

Diamantenschmuggel

Titel: Diamantenschmuggel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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sich hatte. »Wenn sie uns nicht weiterfahren lassen, dann müssen wir eben selber dafür sorgen, dass wir hier wieder herauskommen«, sagte er mit fester Stimme.
    Justus hatte das Gefühl, dass die Luft schon ein wenig stickig wurde. Ihm fiel der Bloody Tower ein und die arme Königin Elizabeth. Er seufzte leise und starrte auf Bob, der seelenruhig begann, das Schaltbrett abzuschrauben.
    Peter sah auf die Uhr. »Das Schlimmste ist, dass wir das Spiel versäumen.«
    Justus sah ihn verständnislos an. »Spiel? Was für ein Spiel?«
    »Na, du bist gut«, meinte Bob über die Schulter.
    Justus fiel es wieder ein, natürlich, das Match im weltberühmten Wembley-Stadion. In einer knappen Stunde würde Manchester City gegen eine Londoner Stadtauswahl antreten.
    »Wozu sind wir denn überhaupt hier?«, fragte Peter aufmüpfig. Justus warf ihm einen tadelnden Blick zu. Typisch, dachte er. Da schenkt uns ein amerikanischer Lebensmittelkonzern einen Europa-Trip, zur Belohnung, weil wir einen Kriminalfall in seinen Reihen aufgeklärt und ihm damit eine Riesenblamage erspart haben, und unser Supersportler hat nur Fußball im Kopf. Als ob das gute alte Europa sonst nichts zu bieten hätte.
    Peter lenkte sofort ein. »Unter anderem, meine ich natürlich!«
    »Spiel, Spiel!« Elizabeths Stimme klang leicht hysterisch. »Mary, wie können diese jungen Leute jetzt an so ein dummes Spiel denken!« Sie hatte wieder die Augen geschlossen.
    In diesem Moment bekam Bob endlich die Abdeckung des Anzeigenbretts herunter.
    »Na, läuft’s?«, erkundigte sich Justus.
    »Wahrscheinlich hat diese Anlage seit zwanzig Jahren keinen Techniker mehr erlebt«, erwiderte Bob halblaut.
    Justus wurde immer mulmiger zumute. Auch Mary war inzwischen ziemlich blass geworden. Der Mann starrte weiterhin Löcher in die Luft.
    Bob richtete sich auf und wandte sich an die Damen: »Sie könnten mir helfen, wenn ich eine von Ihren Haarnadeln haben könnte.« Er wies auf das Gewirr von Drähten und Schaltern, das die Abdeckplatte freigegeben hatte. »Ich muss die Kontakte überprüfen.«
    Elizabeth ließ Peters Arm los und fingerte eine Nadel aus ihrem Haar.
    »Selbstverständlich, junger Mann«, hauchte sie. »Aber passen Sie auf, dass Sie nicht der elektrische Schlag trifft.«
    »Keine Sorge, Madam.« Bob nahm die Nadel, umwickelte sie mit seinem Taschentuch und begann, in den Drähten herumzustochern.
    Justus beobachtete den Lockenkopf, der Bob zusah, ohne eine Miene zu verziehen. So ein Stockfisch, dachte er, er hat Angst, aber zugleich tut er so, als ginge ihn das Ganze nichts an.
    Bob ließ ein paar fachmännische »Aha« hören, so als wäre er dem Defekt dicht auf der Spur. »Sehr interessant«, sagte er schließlich und rückte mit Haarnadel und Schraubenzieher einer Stelle am unteren Ende des Schaltbretts besonders intensiv zu Leibe.
    Justus sah wieder zu Elizabeth und Mary. Wie erwartet tat es ihnen gut, dass etwas geschah und Hoffnung bestand, dass sie bald aus ihrem Gefängnis befreit würden.
    Als Bob zum fünften Mal »Aha« sagte, ging ein Ruck durch die Kabine und sie setzte sich sanft schaukelnd in Bewegung. Erneut stieß Elizabeth einen spitzen Schrei aus, jetzt aber aus Freude, wirbelte triumphierend ihren Stock durch die Luft und schickte sich gerade an, Bob um den Hals zu fallen, als die Tür sich rasselnd öffnete.
    Draußen standen ein Herr in einem äußerst eleganten dunkelgrauen Anzug, der Hotelportier in einer mit Goldschnüren behängten Uniform und mindestens ein Dutzend Menschen, die ihnen erwartungsvoll entgegensahen. Der Portier öffnete das Scherengitter.
    »Mein Name ist Davenport, ich bin der Hoteldirektor«, näselte der Mann im feinen Anzug, »ich bin sehr froh, dass wir es geschafft haben.«
    »Wir?« Elizabeth pflanzte sich vor dem Direktor auf. Sie fuchtelte wieder furchterregend mit ihrem Stock herum und fuhr Mr Davenport an: »Wir? Was heißt hier wir? Das waren nicht Sie, sondern dieser äußerst tüchtige junge Mann hier.« Mit zielsicherem Griff nach hinten bekam sie Bob zu fassen und schob ihn zum Hoteldirektor. »Er war es. Er hat die Kontakte repariert. Sie, fürchte ich, haben gar nichts getan. Sie haben ja noch nicht einmal unser SOS gehört.«
    Der Erste Detektiv konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Ich finde Ihre Schwester gar nicht so krank«, sagte er leise zu Mary, »ganz im Gegenteil.« Sie seufzte und zuckte die Schultern.
    Justus drehte sich noch einmal zur Kabine um. Dann blickte er suchend links

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