Diamantrausch - Hot Ice
ihn an, dann runzelte sie die Stirn, denn sie beide klangen wirklich lächerlich. »Ich weiß ihr Angebot ja zu schätzen, und das können Sie ihr auch ruhig sagen. Aber wie ich ihr schon erklärt habe, arbeite ich allein. Das habe ich schon immer getan. Hey, selbst in der Oberschule bin ich dafür bestraft worden, dass ich nicht gut mit den anderen zusammengearbeitet und gespielt habe.«
Sie bemerkte die unterschwellige Anspannung in seinem Körper, spürte es bis in ihren eigenen Körper hinein. Es fühlte sich gut an, doch sie war sicher, dass es kein gutes Zeichen war. Es war ganz offensichtlich, dass diese Information neu für ihn war. Und es war keine gute Neuigkeit.
Die rauen Stellen in seinen Händen fühlten sich auf ihren Handgelenken unglaublich an. Sie wünschte, sie könnte ihn sehen.
»Stellen Sie sich meine Überraschung vor«, murmelte er
und rückte ein wenig zur Seite. »Wer war diese Frau, und was hat sie von Ihnen gewollt?« Er sprach ganz gewöhnliche Worte so aus, dass sie geheimnisvoll und drohend klangen. Er drängte sie auf das Bett und schob sich über sie, dabei schien er ganz entspannt zu sein.
Platz. Sie brauchte Platz. »Wir sind zwar nicht gerade die besten Freunde geworden.« In Taylors Kopf drehte sich alles, während sie versuchte herauszufinden, wie dieser Mann genau in das Bild passte. Wenn er wirklich nicht zu dieser Frau gehörte, die versucht hatte, sie anzuheuern, damit sie Morales ausraubte, wer war er dann? Und warum war sie plötzlich so begehrt? Himmel, konnte denn eine Juwelendiebin nicht einmal mehr ein wenig Privatsphäre bekommen?
»Ich nehme an, andere wollten auch noch einen Teil meiner Arbeit haben. Wissen Sie was?« Sie schob die Hüften vor, in der Absicht, ihn von sich zu schieben. Sie konnte aber die Hüften keinen Millimeter von der Matratze heben. Noch einmal holte sie tief Luft, um sich zu beruhigen. Sie konnten schließlich nicht für immer so eng zusammen liegen bleiben. Irgendwann in der nächsten - wie lange es auch immer dauern würde - musste dieser Mann sich bewegen. Lieber Gott, hoffentlich früher als später. Schon jetzt fühlte sie die Hitze, die sich in ihrem Körper ausbreitete. Es war nur noch eine Frage der Zeit, ehe er ihr vorwerfen würde, dass sie versuchte, ihn anzumachen. Sie wollte ihn nicht, verdammt.
»Hören Sie mit dem Versuch auf, eine Reaktion von mir zu bekommen«, fuhr er sie an. »Und bringen Sie diesen verdammten Gedanken zu Ende!«
Sie entspannte sich, so gut sie konnte, hielt seinem Blick stand oder hoffte das zumindest. Junge, Junge. Auf keinen Fall sollte er sehen, wie sie sich wirklich fühlte. Oder merken,
dass ihr Atem schneller ging. Sie wollte verdammt sein, wenn sie die Einzige war, die sich angemacht fühlte. Wenn er das ertragen konnte, so schaffte sie das auch.
Sie starrte in seine Richtung. »Ich weiß nicht, was sie gewollt hat«, erklärte sie mit ausdrucksloser Stimme, »und ich habe ihr auch nicht die Möglichkeit gegeben, mir das zu erklären. Ich habe ihr Angebot abgelehnt, und auch wenn das für Sie ganz neu sein sollte - ich lehne auch Ihr Angebot ab. Und wenn Sie nicht mit dieser Dame zusammenarbeiten, dann erklären Sie demjenigen, für den Sie tätig sind, dass ich grundsätzlich allein arbeite. Ich will keine Partner, und ich mag es nicht, wenn jemand versucht, mich zu zwingen.«
Während sie diese Worte aussprach, spannte sich sein Arm an. Pech. »Also, wenn es das war, dann wollen wir alles vergessen, und Sie können dahin verschwinden, wo Sie hergekommen sind und Ihrem Freund, Ihrem Boss, Ihrer Geliebten oder Ihrem Schießpartner oder wem auch immer erklären, dass ich noch immer nicht daran interessiert bin, mit einem Partner zusammenzuarbeiten. Außerdem mag ich es gar nicht, wenn mir jemand fol...«
Hunt legte ihr die Hand auf den Mund. Er musste nachdenken. Gab diese Frau wohl jemals auf?
Er wollte Morales. Er war ihm schon so nahe. Und bei Gott, nichts würde ihm im Weg stehen. Ganz besonders nicht diese Frau.
Morales’ Mano del Dios gab es schon mehr als zwanzig Jahre. Sie richteten sich gegen alles und alle, die sie für sündig hielten, seien es Menschen oder auch Orte. Mano del Dios war die Nummer zwei auf der Liste der am meisten gesuchten Verbrecherorganisationen Amerikas. Mano besaß ein religiöses Programm, etwas, dem T-FLAC dicht auf den Fersen
war, rund um die Uhr. Morales’ Gruppe verfolgte eine extremistische Interpretation des Christentums, die auch Gewalttätigkeit
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