Diamantrausch - Hot Ice
seinen Mund dort fühlen, oder wenigstens seine Finger. Sie schwankte auf ihn zu. »Ich weiß gar nichts von irgendwelchen Codes. Ich wollte die Blue-Star-Diamanten. Werden Sie wohl je...«
»Sie wollten die Halskette?«, unterbrach er sie.
Sie blinzelte und wünschte, sie könnte sein Gesicht sehen, könnte feststellen, was sich darin spiegelte, denn ganz plötzlich begriff sie, dass der Ton seiner Stimme gar nichts mit dem eines Geliebten zu tun hatte. »Natürlich.« Ein eisiger Schauer rann durch ihren Körper, und sie erwachte aus dem sinnlichen Nebel wie ein Taucher, der aus dem tiefen Meer
emporsteigt. Ihr ursprünglicher Selbsterhaltungstrieb kehrte zurück. Dass er sich von ihr angezogen fühlte, daran bestand kein Zweifel. Aber im Gegensatz zu ihr hatte er nicht zugelassen, dass dieses Gefühl seine Sinne berauschte. Er konzentrierte sich vollkommen auf sein Geschäft.
Dieses Bewusstsein wandelte sich in Zorn. Ganz plötzlich fühlte sie sich blamiert und sehr verletzlich, weil sie vollkommen nackt vor ihm stand. Sie nahm all ihre Kraft zusammen, um sein Hemd loszulassen und widerstand dem heftigen Wunsch, mit den Händen ihre Blöße zu bedecken. Sie hob das Kinn und starrte in die Richtung, in der sie ihn vermutete, dann benahm sie sich so, als würde sie ihren roten Lieblingsanzug von Valentino tragen.
Zornig holte sie tief Luft. »Ich werde dieses Spielchen nicht spielen«, erklärte sie ihm mit ausdrucksloser Stimme, während eine ihrer Hände hinter sich griff und sie an der kühlen Wand nach Halt suchte. Die andere Hand streckte sie ihm entgegen. »Geben Sie mir die Seife und verschwinden Sie.«
»Trotz Ihrer offensichtlichen Einladung werde ich keinen Sex mit Ihnen haben«, erklärte er geradeheraus. »Und ich habe auch nicht die Zeit oder die Absicht zu warten, während Sie hier herumsuchen und versuchen, sich zu säubern. Es ist wesentlich einfacher, wenn ich das tue...«
»Wie bitte?« Taylor biss die Zähne zusammen. »Was für eine offensichtliche Einladung?«
»Ihre Haut ist gerötet, ihre hübschen Brustspitzen sind hart, und ich kann ihre Erregung riechen.«
Taylor war so wütend, dass ihr Schädel dröhnte. Dieser arrogante, egoistische - Schuft. Sie fühlte seine Erregung, die sich gegen ihren Bauch drängte. In diesem Nebel der Hormone
war sie nicht allein. »Haben Sie den Wunsch zu sterben?«, fragte sie verärgert, in der vollen Absicht, ihm dabei behilflich zu sein.
»Lady, wenn Sie in der Lage wären, mich umzubringen, dann würde mir das Freude machen. Doch im Augenblick können Sie sich ja noch nicht einmal selber waschen.« Mit einem Ruck zog er sie an sich, ignorierte ihren wütenden Aufschrei und die Hand, mit der sie nach ihm zu schlagen versuchte. »Machen Sie die Augen zu. Ich werde jetzt das Shampoo benutzen, um... verdammt!«
Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Oh Gott. »Was ist denn jetzt?«
»Ihre Augen - ich habe noch nie Augen in einem solchen Blau gesehen.«
Verdammt. Was konnte wohl sonst noch schief laufen? Offensichtlich hatte sie irgendwann ihre braunen Kontaktlinsen verloren. Ihre Augen waren ihr hervorstechendstes Merkmal. Blassblau und unheimlich sahen sie aus. All das verbarg sie normalerweise hinter bunten Kontaktlinsen. Immer . »Kontaktlinsen.«
»Nein, so beeindruckend, wie Ihre Augen sind… nein. Kontaktlinsen gibt es nicht in einem so reinen, strahlenden Blau. Das sind Ihre richtigen Augen. Mein Gott, diese Farbe ist wirklich unglaub... Nein, schließen Sie die Augen nicht.«
Mit der Fingerspitze hob er ihr Kinn. Sie fühlte förmlich seine Blicke auf ihrem Gesicht. Und weil seine Berührung, selbst eine so leichte Berührung wie diese hier, bis in ihr Innerstes drang, starrte sie ihn mit wütendem Blick an, dann drang ein Seufzer über ihre Lippen. Der war nicht vollkommen gespielt. Ihre Gefühle überwältigten sie. Es war ein langer, anstrengender Tag gewesen, gefolgt von einer langen, anstrengenden
Nacht. Sie war erschöpft. Geschafft. Sie war am Ende ihrer Reserven angekommen. Sie besaß keine Energie mehr für diesen verbalen Schlagabtausch.
Offensichtlich erging es ihm genauso. »Ich werde Sie jetzt loslassen. Können Sie allein stehen?«
Taylor nickte, dann beschlich sie ein Gefühl des Verlustes, als er sie freigab.
»Fünf Minuten. Wenn Sie bis dahin nicht aus dem Bad herauskommen, werde ich wieder hereinkommen und die Arbeit beenden. Klar?«
»Überdeutlich.«
»Ich lasse die Tür angelehnt. Rufen Sie, wenn Sie mich
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