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Dicke Moepse

Dicke Moepse

Titel: Dicke Moepse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Moschner
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Carla, stolz wie Arnold Schwarzenegger in seinen besten Zeiten, hat René fest im Griff. Der steht da, in sich zusammengesunken wie ein armes Würstchen, und wimmert erbärmlich vor sich hin. Am liebsten würde ich ihm im Namen aller, aber vor allem in meinem Namen, eine scheuern. Ich schaue ihn direkt an, und René tut mir sogar den Gefallen und hebt für einen Moment den Kopf. Schon hole ich aus, lasse aber dann meine Hand wieder sinken. Ich empfinde für den Kerl absolut nichts mehr, außer vielleicht ein Fünkchen Mitleid.
    »An so jemandem wie dir mache ich mir doch die Hände nicht schmutzig!«, sage ich verächtlich, drehe mich um und gehe wieder zurück in den Zoo. Erleichtert atme ich auf. Nun wird doch noch alles gut!
    Da ich nicht mit aufs Revier fahren darf, kümmere ich mich lieber im Zoo um das Geschäftliche. Denn auch, wenn wir unser Geld von René wiederbekommen, ist unsere Existenz noch gefährdet.
    Ein paar Patenschaften sind schon verkauft, aber von dem Betrag, mit dem wir gerechnet hatten, sind wir noch meilenweit entfernt. Mittlerweile ist auch Mel aufgetaucht und hängt sich an Andreas. Wenigstens hat sie ein paar reiche Geldsäcke im Schlepptau, die vielleicht ebenfalls in den Zoo investieren wollen. Weil wir wirklich jeden Cent gebrauchen können, ertrage ich das Trauerspiel mit Würde.
    Mel läuft wie ein aufgeschrecktes Huhn neben Andreas her und gackert unaufhörlich. Wieso schnallt er eigentlich nicht, dass er bei dieser Frau nur ein Punkt auf einer langen Liste sein wird?
     
    »Das ist ja toll, was Sie hier aufgezogen haben!« Wenigstens Pamela und Ingrid Büchsenschütz scheinen von unserem Amateur-Spektakel beeindruckt zu sein.
    »Wir wollen Sie natürlich ebenfalls unterstützen!«, fügt Ingrid hinzu, und Kate bellt zur Unterstützung kräftig im Takt der Kapelle.
    »Wie geht es den beiden denn heute?«, frage ich mit einem besorgten Blick auf Moss, die jedoch völlig normal vor sich hin hechelt und wedelt.
    Pamela verkündet stolz: »Wir halten uns seit dem Vorfall wirklich strikt an alles, was Sie uns geraten haben! So etwas passiert uns nicht mehr, niemals, gell, mein Purzelbäumchen?« Sie beugt sich hinab zu Moss und täschelt ihr den dicken Kopf.
    »Ich bin sehr stolz auf Sie. Ich weiß, wie schwer das ist, aber Sie tun den Hunden damit wirklich nur Gutes!«, beeile ich mich zu betonen.
    »Ja, das haben wir endlich auch begriffen! Und wir wollen uns noch einmal aufs Herzlichste bei Ihnen bedanken!« Ingrid drückt mir fest die Hand und lächelt verschwörerisch, was ich jedoch nicht so recht deuten kann. Wahrscheinlich erwartet mich später in meinem Büro ein überdimensionaler Obstkorb oder ein haushoher Blumenstrauß in Herbstfarben. Wieso nicht? Unsere Wohnung könnte nach Mels Auszug etwas mehr Deko vertragen.
    »Dann genießen Sie noch unser Fest und vergessen Sie nicht, vielleicht auch noch eine Tierpatenschaft zu kaufen!«, sage ich. Mittlerweile klingt der Satz jedoch etwas ausgeleiert. Ich weiß nicht, wie oft ich ihn heute schon wiederholt habe. Man soll ja nicht nachlassen, wenn es für einen guten Zweck ist.
    Ich schaue zu Andreas und Mel hinüber und habe trotz allem das Gefühl, gleich losheulen zu müssen. So langsam leert sich der Zoo. Um acht Uhr sind auch die letzten Besucher gegangen. Ich bin völlig erledigt und beginne, unsere Einnahmen zusammenzurechnen.
     
    »René ist gefasst und kommt hinter Gitter. Sicher bekommen wir jetzt das ganze Geld zurück, und alles wird gut!«, sage ich schließlich zu Andreas, als der sich, endlich mal ohne melaniösen Anhang, zu mir gesellt. Alle Mitarbeiter haben sich im Konferenzraum versammelt, um zu erfahren, wie es weitergehen soll.
    »Wie viel haben wir denn schon?«, fragt mich Andreas.
    »Also, ich persönlich habe Gelder in Höhe von 15000 Euro entgegengenommen, und die anderen Stände kommen auf 8000, 12000 und sogar 20000 Euro. Macht nach Adam Riese einen Gesamtbetrag von 55000 Euro!«, erkläre ich stolz. Das ist bei Weitem nicht das, worauf wir spekuliert hatten, aber viel besser als nichts. Außerdem soll Andreas auf keinen Fall das Gefühl bekommen, dass seine Idee ein Schlag ins Wasser war. Aber meine Strategie geht leider nicht auf, denn Andreas macht ein enttäuschtes Gesicht.
    »Ist was?«, frage ich besorgt.
    »Nein, ich freue mich, dass ihr alle so fleißig wart, aber die ganze Aktion war wohl etwas blauäugig von mir«, beginnt er zögerlich. »Es tut mir so wahnsinnig leid, euch das mitteilen zu

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