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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Karte von Paris entpuppte. Sie riss die Augen auf.
    »Das ist es.« Stolz hielt Amy ihren Finger über einen Punkt auf der Karte. »Eine Kirche. St-Pierre de Montmartre. Dorthin müssen wir.«
    Wie kannst du dir da so sicher sein?«, fragte Nellie.
    »Die Zahlen bilden ein Gitter, seht ihr?« Sie zeigte auf die Ränder. »Das hier ist eine alte Vermessungskarte, von ein paar französischen Forschern, Comte de Buffon und Thomas-François d’Alibard gezeichnet. Ich erinnere mich, dass ich mal etwas über sie gelesen habe. Sie waren die Ersten, die Franklins Blitzableitungstheorien überprüft haben. Nachdem sie bewiesen hatten, dass die Blitzableiter funktionierten, wies König Louis XVI. sie an, einen Plan zu zeichnen, damit alle wichtigen Gebäude in Paris mit Blitzableitern ausgestattet wurden. An dieser Kirche wurde der vierzehnte Blitzableiter angebracht, bei den Koordinaten fünf
und zwölf. Franklin hat diese Arbeit mit Sicherheit gekannt. Er war wirklich stolz darauf, wie die Franzosen seine Erfindung aufnahmen. Das muss es einfach sein. Ich wette mit euch um eine Schachtel französischer Pralinen, dass wir einen Eingang zu den Katakomben bei der Kirche finden.«
    Dan sah sie zweifelnd an. Draußen goss es nun wie aus Kübeln. Donner grollten und der Wind rüttelte an den Fenstern der Bibliothek. »Was ist, wenn die Kabras uns zuvorkommen?«
    »Wir müssen sichergehen, dass das nicht geschieht«, sagte Amy. »Kommt schon!«

Siebzehntes Kapitel
    Dan fühlte sich wie einer der Totenschädel aus den Katakomben - von innen ausgehöhlt.
    Er war entschlossen, sich das nicht anmerken zu lassen. Es war ihm schon peinlich genug, dass er auf dem Bahnsteig geweint hatte. Er streckte immer wieder die Hand nach seinem Rucksack aus, aber der war nicht mehr da. Er konnte nicht aufhören, über das Bild seiner Eltern nachzudenken, das nun in den Metrotunneln verloren war. Vielleicht war es in Fetzen gerissen worden. Oder seine Eltern würden für immer dort im Dunkeln lächeln und nur die Ratten würden ihnen dabei Gesellschaft leisten. Er hatte nicht mehr gewollt, als sie stolz zu machen. Nun wusste er nicht, ob seine Eltern ihm jemals vergeben würden.
    Es regnete noch immer. Donner grollten durch den Himmel. Alle paar Minuten erleuchtete ein Blitz die Dächer von Paris.
    Wenn Dan bessere Laune gehabt hätte, hätte er gern Montmartre erkundet. Das Viertel sah ziemlich cool aus. Es bestand aus einem riesigen Hügel, der von einer großen Kirche mit weißer Kuppel gekrönt wurde, die im Regen zu glühen schien.
    »Gehen wir da hoch?«, fragte Dan und zeigte den Berg hinauf.
    Amy schüttelte den Kopf. »Das ist die Basilika Sacré-Cœur. Die kleinere Kirche, St-Pierre, befindet sich direkt unterhalb. Man kann sie von hier aus nicht sehen.«
    »Zwei Kirchen genau nebeneinander?«
    »Ja.«

    »Warum hat Franklin sich nicht die große ausgesucht?«
    Amy zuckte mit den Schultern. »War nicht sein Stil. Er mochte schlichte Architektur. Er hat es wohl lustig gefunden, eine kleine, einfache Kirche auszuwählen, die im Schatten einer großen, protzigen steht.«
    Für Dan ergab das nicht viel Sinn, doch er war zu nass und zu müde, um sich zu streiten. Sie wanderten die engen Gassen hinauf, kamen an Nachtklubs vorbei, aus denen Musik auf die Straße dröhnte und deren Neonschilder sich auf dem nassen Asphalt spiegelten.
    »Ich war auch mal Teil des Nachtlebens«, seufzte Nellie.
    Während sie sich immer weiter der Hügelspitze näherten, erzählte Amy ihnen, was sie über das Viertel wusste. Berühmte Künstler hatten hier gelebt, Picasso zum Beispiel, Vincent van Gogh und Salvador Dalí.
    Nellie zog sich den Regenmantel enger um die Schultern. »Meine Mutter hat mir mal eine Geschichte erzählt, warum das hier Montmartre, der Märtyrerhügel, heißt. Sie sagte, dass der Heilige Dionysius auf der Kuppe geköpft wurde, genau da, wo wir jetzt hingehen.«
    Das klang nach keinem guten Omen. Dan fragte sich, ob sie den Kopf wohl immer noch in der Kirche aufbewahrten und ob die Köpfe von Heiligen tatsächlich von Heiligenscheinen umgeben waren.
    Einige Minuten später standen sie auf einem schlammigen Friedhof und sahen zur dunklen Silhouette von St-Pierre de Montmartre hinauf. Die Kirche war wahrscheinlich höher, als es schien, doch verglichen mit der weißen Basilika, die sich auf dem Hügel hinter ihr erhob, erschien St-Pierre winzig. Sie war aus grauen unbehauenen Steinblöcken gebaut. An der linken Seite
erhob sich ein einzelner

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