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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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quadratischer Glockenturm, der von einem Blitzableiter und einem Kreuz gekrönt war.
    »Woher wissen wir, wo wir suchen müssen?«, fragte er.
    »Im Altarraum?«, fragte Nellie hoffnungsvoll. »Wenigstens stünden wir dann nicht mehr im Regen.«
    BUMM! Donner rollte über die Hausdächer. Blitze zuckten und in diesem Moment bemerkte Dan etwas.
    »Da«, sagte er. »Der Grabstein.«
    »Dan«, beschwerte sich Amy, »wir haben jetzt keine Zeit, irgendetwas für deine Sammlung anzuschauen!«
    Doch er rannte schon zu dem Marmorstein hinüber. Wenn er sich mit Grabsteinen nicht so gut ausgekannt hätte, hätte er es niemals bemerkt. Es gab hier keine Daten. Keinen Namen. Zunächst dachte Dan, die gemeißelte Figur oben auf dem Stein wäre ein Engel, doch etwas an der Form stimmte nicht. Sie war verwittert und von der Zeit abgeschliffen, doch er erkannte noch immer …
    »Gewundene Schlangen«, staunte Amy. »Das Wappen der Lucians. Und da …«
    Sie kniete sich hin und fand einen Pfeil, der am unteren Ende des Steins eingraviert war - einen Stein, der in die Erde wies.
    Amy und Dan sahen sich gegenseitig an und nickten.
    »Oh, ihr macht Witze«, sagte Nellie. »Ihr wollt nicht wirklich …«
    »Ein Grab ausheben«, sagte Dan.

    An der Seite der Kirche fanden sie einen Geräteschuppen. Sie borgten sich eine Schaufel, ein paar kleinere Spaten und eine Taschenlampe, die tatsächlich auch funktionierte. Zurück am Grab, begannen sie im Schlamm ein Loch auszuheben. Der Regen machte es nicht einfacher. Innerhalb kürzester Zeit waren sie
völlig verdreckt. Dan erinnerte sich an die Zeit, als er und Amy noch klein waren. Sie hatten gerne Schlammschlachten veranstaltet, und ihr Au-pair kreischte dann immer entsetzt und zwang sie, den Abend in der Badewanne zu verbringen, wo sie sich abschrubben lassen mussten.
    Dan vermutete, dass Nellie ihnen heute Abend kein Bad einlassen würde.
    Langsam wurde das Loch tiefer. Es füllte sich immer wieder mit Wasser, doch endlich stieß Dan auf Stein. Er kratzte den Schlamm beiseite und fand eine Marmorplatte, die ungefähr einen Meter zwanzig lang und einen Meter breit war.
    »Zu klein für einen Sarg«, sagte Amy.
    »Außer er ist für ein Kind«, wandte Dan ein. »Ich würde da reinpassen.«
    »Sag so was nicht!«
    Dan wischte sich den Matsch aus dem Gesicht, doch davon wurde er nur noch dreckiger. »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.« Er zwängte den Spaten unter den Rand der Platte, bis er eine Lücke fand, um einen Hebel anzusetzen. »Ich brauche Hilfe.«
    Amy kam zu ihm. Nellie presste den Spaten in die Lücke und gemeinsam schoben sie die Platte beiseite. Darunter befand sich ein quadratisches Loch, doch es war kein Grab. Stufen führten hinab in die Dunkelheit der Katakomben.

    Sobald sie unten ankamen, ließ Dan den Strahl der Taschenlampe durch den Raum gleiten. Sie waren in einer quadratischen Kammer gelandet, die grob aus dem Kalkstein gehauen war und von der jeweils ein Tunnel nach links und rechts abging. Es gab hier keine aufgestapelten Knochen, dafür waren die Wände mit verblichenen
Fresken bemalt. In der Mitte befand sich ein reichverziertes Steinpodest, das etwa einen Meter hoch war. Darauf stand eine Porzellanvase.
    »Rühr sie nicht an!«, sagte Amy. »Es könnte eine Bombe sein.«
    Dan schob sich näher an die Vase heran. »Sie ist mit kleinen Franklins dekoriert.«
    Er konnte Ben erkennen, der einen Drachen im Gewitter steigen ließ, Ben mit einer Pelzmütze, Ben, der einen Stock über den Ozean schwang, als wollte er irgendeinen Zaubertrick vollführen.
    »Es ist ein Andenken«, sagte Amy. »Im 18. Jahrhundert wurden solche Vasen hergestellt, um Franklins Ankunft in Paris zu feiern.«
    »Ich wette zwanzig Dollar, dass darin etwas versteckt ist«, versuchte es Dan.
    »Ich wette nicht mit dir«, sagte Amy.
    »Leute«, sagte Nellie. »Schaut euch das an.«
    Sie stand an der Rückwand der Kammer. Dan kam zu ihr und leuchtete auf das Fresko. Die Farben waren zwar verblasst, doch Dan konnte vier Gestalten erkennen: zwei Männer und zwei Frauen, die altmodische Kleider trugen, die noch älter als die aus Franklins Zeit aussahen. Eher wie aus dem Mittelalter oder der Renaissance.
    Jede der Figuren war überlebensgroß dargestellt. Ganz links stand ein dünner, finster dreinblickender Mann mit dunklem Haar. Er hatte einen Dolch in der Hand, der fast vollständig in seinem Ärmel verborgen war. Die verblichene schwarze Schrift zu seinen Füßen lautete: L. CAHILL. Neben

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