Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers
näherte.
Alistair und Amy polterten gegen ihn. Er ließ Saladin los.
Der Schrei des Katers war das Letzte, das Dan hörte, bevor er und Saladin in die Javasee stürzten.
Viertes Kapitel
»Saladin!«, schrie Dan sofort, als sein Kopf wieder über der Wasseroberfläche auftauchte.
Saladin paddelte neben ihm. Sein nasses Fell klebte dem Kater im Gesicht. Er bestand nur noch aus Augen. So als wären sie nun doppelt so groß. Er schien in Todesangst.
»Dan … schwimm zum Ufer!«, rief Amy ihm zu. Sie kämpfte sich rechts von ihrem Bruder durch die Wellen. »Ich kann es sehen. Es ist nicht weit!«
»Saladin!«, wiederholte Dan.
»Um Himmels willen, nun lass doch die Katze los!«, rief Alistair. »Es ist nur ein Tier!«
Dan sah zwei Umrisse auf sich zukommen. Einen kleinen und einen großen. Einmal das Boot, das nach rechts und links schaukelte, während Nellie sich bemühte, ihn über das Steuerrad hinweg in den Blick zu bekommen. Und dann Alistair, der mit langsamen, gleichmäßigen Zügen heranschwamm und es dabei irgendwie schaffte, auch noch seinen Stock festzuhalten.
Dan schwamm schneller. Er wollte nicht eingeholt werden, bevor er nicht Saladin erreicht hatte.
»Hab dich!« Er griff nach dem Kater und zog ihn an sich. Saladin jaulte und kratzte. »Ruhig jetzt, ruhig …«
Eine Welle schlug ihm entgegen. Er ließ sich von ihr tragen und versuchte, nicht zu viel Wasser zu schlucken. Und Saladin nicht loszulassen.
Wo war nur das Ufer?
Als die Welle abfiel, sah Dan sich verzweifelt nach irgendeinem Orientierungspunkt um. Durch den dichten Regen erkannte er ein kleines blinkendes Licht. Er begann, darauf zuzuschwimmen, und hielt Saladin dabei fest umklammert. Kurz darauf hatte Alistair ihn erreicht. »Es ist alles gut, Daniel!«, rief er.
»Mrrrppp«, jaulte Saladin.
Amy war kurz vor ihm. Das Boot hatte gestoppt. Nellie und Arif standen an der Reling und waren in eine zweisprachige Diskussion verwickelt. Plötzlich zog sich Nellie eine Rettungsweste über und bereitete sich zum Sprung vor.
Eine Welle brach über Daniels Kopf herein und er schluckte Meerwasser. Er spürte, wie es in seine Lungen drang. Mit einer Hand zu schwimmen, war sehr beschwerlich, selbst mit Rettungsweste. Die Gischt über der Wasseroberfläche raubte ihm die Sicht…
Und dann stieß sein Kopf gegen Amys Knie.
»Rrrauuu!«, quietschte Saladin.
Dan begann wild herumzustrampeln – und spürte Sand unter seinen Füßen.
Saladin zitterte. Seine Brust hämmerte in schnellen, heftigen Schlägen.
Dan stellte sich hin und wiegte den Kater in den Armen. Er sah sich nach dem Polizeiboot um, konnte aber durch den Nebel und Regen nichts erkennen. Nellie schwamm gegen die starke Brandung an und rief: »Ich bin hinter euch!«
»Alles in Ordnung?«, fragte Amy ihren Bruder.
Dan nickte. »Mir geht es gut. Und Saladin auch.«
Als er zu Nellie hinübersah, die nun im flachen Wasser stand,
blendete ihn kurzzeitig ein weißer, vom Ufer kommender Lichtkegel. Dan legte Saladin schützend die Hand vor die Augen. Das Licht wanderte zu Amy, dann zu Nellie und ruhte schließlich auf Alistair.
Aus dem Nebel schoss plötzlich eine Hand hervor, packte Dan und zog ihn zum Strand. Weitere griffen nach Nellie und Amy.
Jemand rief: »Itu dia!«
Alistairs gedämpfte, aber aufgeregte Stimme drang durch das Plätschern des Regens. »Verzeihen Sie, meine Herren, aber das muss ein Irrtum sein. Lassen Sie mich los!«
»Ikuti kami!«, entgegnete man barsch.
Dan wandte sich um und sah, wie einer der Polizisten ihrem Onkel Alistair Handschellen umlegte und ihn unsanft zu einem Transporter führte. Er riss sich los und rannte auf die beiden zu.
»Bleib, wo du bist, Dan!«, rief Alistair ihm über die Schulter hinweg zu. »Das muss mir Isabel angehängt haben! Vielleicht kann ich die Situation zu unserem Vorteil wenden, aber nur, wenn du keinen Ärger verursachst! Ich schaff das schon.«
»Aber … das dürfen die nicht!«, schrie Dan.
Einer der Polizisten drehte sich zu ihm um.
Schluck . Dan biss sich auf die Lippe, hielt Saladin beschützend vor der Brust und wich einen Schritt zurück.
»Dan, bleib wo du bist«, befahl Nellie. »Bleibt beide stehen!«
Aus dem Augenwinkel konnte Dan sehen, wie das Boot knapp vor der Küste dahintrieb. Arif war noch an Bord und sprach in sein Handy.
Der Polizist sah sie nacheinander eindringlich an und begann, auf sie zu zeigen: »Tetap di situ! Du, du, du, du … hierbleiben!«
Er bellte einen Befehl, schob Alistair
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