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0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

Titel: 0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Kommen Sie, Mr. Sinclair, kommen Sie mit! Nur keine Angst, ich bin bei Ihnen.« Der Mann sprach die Worte flüsternd und gehetzt. Er selbst schien in Panik geraten zu sein, obwohl es keinen Grund dafür gab.
    In der Dunkelheit ahnte ich die Bewegung mehr, als ich sie sah, und ich spürte Barrows' feuchte Handfläche an meinem rechten Gelenk.
    Nach ein paar kurzen Schritten blieb er stehen. Ich stoppte ebenfalls und hörte ihn tasten. Wenig später quietschte eine Tür. »Bald ist es soweit, Mr. Sinclair«, sagte er. »Sie brauchen nicht mehr lange zu warten. Ganz bestimmt nicht.«
    Die Dunkelkammer jedenfalls hatten wir hinter uns. Das Geräusch der sich öffnenden Tür bewies mir dies. Es wurde heller. Das geschah langsam wie im Kino, und in einem kleinen Kinosaal befanden wir uns in der Tat.
    Ich sah neben mir einen Projektor auf einem Tisch stehen, ihm gegenüber die dazugehörige Leinwand. Sie war aus dem schwarzen Holzkasten nach oben geschoben worden und der Projektor auf sie eingestellt, so daß die Filmvorführung beginnen konnte.
    Vier Stühle hatte der Mann aufgebaut. »Wollen Sie sich setzen, Mr. Sinclair?«
    »Ja, gern.«
    »Suchen Sie es sich aus. Noch haben Sie die freie Auswahl.« Er lachte über seinen eigenen Scherz.
    Der Stuhl, auf dem ich mich niederließ, wackelte ein wenig.
    Dr. Barrows, der hinter mir am Projektor hantierte, galt als ein exzellenter Wissenschaftler. Er war Ornithologe, Vogelkundler. Ein Naturmensch, der die Natur und die in ihr lebenden Tiere genau beobachtete und studierte.
    Man erkannte ihn als Kapazität an, und vor allen Dingen die heimischen Moore und Wälder waren seine Spezialität.
    Ich hatte ihn erst vor einer Viertelstunde kennengelernt. Sir James, mein Chef, hatte gemeint, ich solle mir den Knaben doch mal ansehen und mir einen Film vorführen lassen. Deshalb war ich hier.
    Um welchen Film es sich handelte, wußte ich nicht. Jedenfalls mußte er etwas mit meinem Job zu tun haben.
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust und wartete ab. Hinter mir hantierte Dr. Barrows. Er sprach mit sich selbst.
    Ich drehte mich auf dem Stuhl.
    Barrows sah mich nicht. Zu sehr war er mit dem Filmapparat beschäftigt. Dieser Projektor gehörte noch zur alten Sorte, da lief wenig automatisch, die Vorbereitungsarbeiten mußten mit der Hand erledigt werden.
    »Bin gleich soweit«, sagte er, »bin gleich soweit. Sie werden staunen, Mr. Sinclair.«
    »Das tu ich jetzt schon.«
    Er lachte meckernd.
    Dr. Barrows war ein seltsamer Vogel. Wer ihn so ansah, hätte ihn wirklich nicht für das halten können, was er tatsächlich war. Der Wissenschaftler reichte mir knapp über die Schulter. Er hatte weißes Haar, und ein Knebelbart von derselben Farbe umwucherte sein Kinn. Die übrige Gesichtshaut war sonnenbraun, ein Zeichen, daß er sich oft in der freien Natur aufhielt. Der Anzug mit den zu langen Hosenbeinen schimmerte in einer undefinierbaren Farbe, und die schmalen Hände befanden sich in ständiger Bewegung.
    »Ha, jetzt habe ich es«, lobte er sich selbst und nickte beifällig. »Der Film kann beginnen. Sind Sie bereit, Mr. Sinclair?«
    »Schon seit einiger Zeit.«
    »Dann geben Sie acht.«
    Nach seinen Worten hörte ich auf das Brummen des Projektors. Auf der Leinwand erschien ein Viereck, durch das Streifen zuckten, wenig später eine Zahlenreihe, die rückwärts gezählt wurde.
    Vier, drei, zwei, eins…
    Der Start!
    Eine Landschaft erschien. Weit, braungrün. Ich erkannte den Sumpf und in der Ferne zahlreiche Wälder. Plötzlich sah ich einen aufsteigenden Vogelschwarm. Die Kamera fuhr heran und zeigte einige Tiere in Großaufnahme.
    Ich hörte auch den Namen der Vögel, habe ihn aber inzwischen vergessen.
    Viel Landschaft zeigte der Film. Eine trotz des hellen Tages düstere Landschaft. Irgendwie bedrückend und beklemmend. Manchmal von Nebelschwaden durchweht, dann bläulich schimmernd und mit den Gerippen abgestorbener Bäume durchsetzt.
    Der Boden war sumpfig. Er schimmerte dunkel, glänzte an einigen Stellen, als hätte man ihn mit Öl übergossen, und schließlich erkannte ich im Hintergrund ein Gemäuer.
    »Sehen Sie die Burg?« flüsterte Dr. Barrows.
    »Ja.«
    »Das ist Schloß Blackmoor.«
    »Und?«
    »Kennen Sie es nicht?«
    »Nein, ich war noch nie da.«
    »Dann geben Sie gut acht.« Er senkte seine Stimme. »Um dieses uralte Gemäuer rankt sich nämlich ein Geheimnis«, fuhr er fort. »Ein schreckliches Geheimnis. Ich habe davon gehört, aber ich wollte es nie so recht

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