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Die 39 Zeichen 08 - Entfuehrung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Entfuehrung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Entfuehrung am Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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etwas gut. Und wenn wir deine Schwester finden, sind wir quitt.«
    Als sie das Einkaufszentrum verließen, war Dan mit neuen Designerjeans eingedeckt, die mehr kosteten als ein Flachbildfernseher. Außerdem hatte er Basketballschuhe mit einem Autogramm von Yao Ming und ein exklusives Seiden-T-Shirt, von dessen Siebdruck-Schriftzug der Verkäufer steif und fest behauptete, er bedeute auf Chinesisch ROCK DA HOUSE.
    Gerade als sie wieder ins Auto steigen wollten, bat ein Mädchen Dan um ein Autogramm. Er schämte sich ein bisschen, weil er sich so darüber freute.
    Jonah grinste wie ein stolzer Vater. »So langsam schnallst
du’s«, erklärte er, als sie losfuhren. »In Nullkommanix feierst du ab wie ein echter Rockstar.«
    »Haben Sie schon etwas über Amy und Nellie herausgefunden? «, fragte Dan Jonahs Vater.
    »In den großen Hotels sind sie nicht«, berichtete Broderick Wizard. »Aber mach dir keine Sorgen. Es gibt Hunderte von kleineren Hotels und Pensionen in und um Peking. Wir finden sie schon.«
    Dan starrte aus dem Fenster des Geländewagens. Die Nacht brach herein. Er fragte sich, was Amy wohl gerade tat. Machte sie sich Sorgen um ihn? Oder ging sie davon aus, dass es sein Problem war, wie er zu ihr zurückfinden sollte, da er ja auch abgehauen war?
    Wahrscheinlich ist sie noch wütend. Immerhin habe ich ihr auf dem Platz des Himmlischen Friedens fast den Kopf abgerissen … vielleicht hätte ich es doch tun sollen.
    Und Nellie? Im Handbuch für Au-pair-Mädchen gab es bestimmt eine Regel, nach der man seinen Schützling nicht allein durch eine chinesische Megastadt spazieren lassen sollte.

    Sie hatten keine Lust, zum Abendessen in ein Restaurant zu gehen. Deshalb beauftragte das Wizard-Gefolge den Chefkoch des Hotelrestaurants, in der Penthouse-Suite ausschließlich für sie zu kochen.
    Anschließend sahen sie sich einige DVDs im privaten Hotelkino an, während Jonah einen Stapel Autogrammkarten mit der Aufschrift »Alles cool, yo?« signierte.
    Dan stellte sich vor, wie begeistert die Kinder rund um den Erdball waren, wenn sie auf ihren Brief eine Antwort von
ihrem Helden bekamen. »Ich finde es wirklich klasse, dass du jeden Fan-Brief beantwortest.«
    Jonah war ein Ausbund an Bescheidenheit. »Es gab auch mal Zeiten, als meine Konzerte nicht innerhalb von acht Minuten ausverkauft waren und meine Show auf einem unbekannten Sender lief. Paparazzi sind schrecklich, aber sie sind nicht halb so schlimm, als wenn niemand dich fotografieren will. Ich tu das für die Fans. Die geben mir alles, was ich habe, und sie können es mir auch jederzeit wieder nehmen.« Er drückte Dan einen Gamecontroller in die Hand. »Spielst du Xbox, Cous?«
    »Aber klar doch!«, rief Dan begeistert. Das letzte Videospiel hatte er vor Grace’ Beerdigung gespielt.
    Unzählige verwundete Soldaten, getötete Drachen, zerstörte Raumschiffe und demolierte Polizeiautos später, waren Dan und Jonah noch immer über ihre Controller gebeugt, in einem Spielmarathon, der die ganze Nacht andauern sollte.
    Seltsam, überlegte Dan: Jonah Wizard war praktisch das Gegenteil von ihm selbst. Jonah war reich, Dan immer pleite. Jonah war berühmt, Dan war ein Niemand. Jonah hatte einflussreiche Eltern, Dan war Vollwaise. Jonah hatte die Unterstützung der Fernseh- und Musikindustrie und des gesamten Familienzweigs der Janus. Und Dan? Er war noch nie so allein gewesen wie in diesem Moment.
    Und trotzdem war das Spielen mit Jonah das Normalste, das Dan seit Beginn der Jagd getan hatte.
    »Sieht so aus, als würdest du heute bei uns pennen«, sagte Jonah, als er die Xbox abstellte. »Deine Schwester finden wir sicher morgen.«
    Das brachte Dan mit einem überlauten Scheppern auf den
Boden der Tatsachen zurück. »Dein Vater hat also noch nichts rausgefunden?«
    »Bisher nicht«, bestätigte Jonah. »Die Computer hier laufen alle mit chinesischen Schriftzeichen. Es ist gar nicht so leicht herauszufinden, wie ein Hotelangestellter einen Namen wie Cahill oder Gomez schreiben würde. Und das mit dem Handy ist hier einfach der Hammer.«
    »Wir könnten trotzdem eine Nachricht hinterlassen«, schlug Dan hoffnungsvoll vor. »Sie könnten uns ja von einer Telefonzelle aus anrufen oder so.«
    »Schon passiert«, erwiderte Jonah. »Wenn deine Schwester nach dir sucht, weiß sie, wo sie dich findet.«
    Dan sah ihn erstaunt an. »Du glaubst nicht, dass sie nach mir sucht?«
    »Natürlich sucht sie nach dir, Cous! Ist doch sonnenklar. Wahrscheinlich jedenfalls.«

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