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Die 39 Zeichen 08 - Entfuehrung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Entfuehrung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Entfuehrung am Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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Wenn Nellie bereits mit Alistair gesprochen hatte, warum musste sie dann erst seine Nummer heraussuchen?

    »Amy. Nellie.«
    Alistair Oh erhob sich und wies ihnen höflich die Plätze am Tisch zu, ehe er sich selbst setzte. Vielleicht war er wie alle anderen Cahills ein falscher Fünfziger, doch seine Manieren waren tadellos.
    »Ich habe mir erlaubt, uns ein Frühstück zu bestellen. Bitte bedient euch.«
    Amy und Nellie griffen gierig zu. Im Durcheinander um Dans Verschwinden hatten sie das Abendessen ausgelassen.
    »Amy, du bist bestimmt außer dir«, sagte Alistair mit einer Mischung aus Mitleid und Sorge. »Dan, allein, irgendwo in Peking. Wir alle, die wir euch lieben, sind höchst beunruhigt.«

    Amy presste die Lippen aufeinander. »Wie sehr hast du uns denn geliebt, als du uns in Korea deinen Tod vorgespielt hast?«
    Alistair suchte nicht nach einer Entschuldigung. »Das war etwas anderes. Das hatte mit einem Zeichen zu tun. Wir Cahills sind dazu bestimmt, zwei Herren zu dienen: unserer Menschlichkeit und den Zeichen.«
    »Und wenn es diesmal wieder mit einem Zeichen zu tun hat?«, warf Nellie spitz ein.
    »Mir ist Dan genauso wichtig wie euch«, versicherte er ihnen gekränkt. »Wo habt ihr ihn denn zuletzt gesehen?«
    »Auf dem Platz des Himmlischen Friedens «, erklärte Amy mit vollem Mund. »Wir hatten einen Streit und da ist er weggerannt. «
    Alistair war erstaunt. »Aber du und dein Bruder, ihr steht euch doch so nahe. Worüber habt ihr denn gestritten?«
    Amy reckte das Kind vor. »Über die Nacht, in der unsere Eltern gestorben sind. Den Brand, den Isabel gelegt hat. Und die anderen, die wahrscheinlich dort waren – du zum Beispiel. «
    Onkel Alistair schloss die Augen so lange, dass die beiden Mädchen schon dachten, er sei weggenickt. Als er wieder aufblickte, wirkte er erschöpft.
    »Wenn ich eine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen und eine Stunde in meinem Leben verändern könnte, dann wäre es diese«, sagte er. Er rang hörbar um Fassung. »Das Leben zweier wunderbarer Menschen ausgelöscht, zwei wunderschöne Kinder zu Waisen gemacht. Was für ein schreckliches Unglück.«
    »Unglück!« Amy beugte sich vor. »Du redest, als sei es ein
Unfall gewesen! Isabel hat vorsätzlich unser Haus niedergebrannt! «
    Alistair zuckte zusammen. »Du willst die Wahrheit wissen?«
    »Ich kenne schon die ganze Wahrheit!«, fauchte Amy. Sie schäumte vor Wut. »Sie hat dein Haus in Java in Brand gesetzt und jetzt ist Irina nicht mehr da! Dasselbe hat sie auch schon vor sieben Jahren getan!«
    Alistair nickte. »Wir wissen, wie skrupellos Isabel sein kann. Ich hätte voraussehen müssen, dass sie für den Sieg selbst einen Mord begehen würde. Vielleicht habe ich deswegen immer eine besondere Verantwortung gegenüber dir und deinem Bruder verspürt. Deshalb erschüttert mich sein Verschwinden auch so.«
    Amy hätte dazu durchaus etwas zu sagen gehabt. Doch sie fürchtete, dass sie die Fassung verlieren würde. Die konnte sie nur wahren, indem sie schwieg.
    Nellie legte den Arm um sie. »Ich weiß, dass ist dir alles sehr wichtig, Amy. Aber im Moment müssen wir uns auf Dan konzentrieren.«
    »Wie kann ich euch helfen?«, fragte Alistair.
    Nellie holte einen dicken Stapel Pekinger Zeitungen aus einer großen Einkaufstasche und ließ sie mit einem Knall vor ihm auf den Tisch fallen. »Lesen Sie die durch und halten Sie Ausschau nach irgendetwas Merkwürdigem, ein vermisstes amerikanisches Kind, junger Tourist in Schwierigkeiten, Junge schlafend in U-Bahn-Station gefunden – etwas von der Art. Hören Sie sich auch die Nachrichten im Radio und im Fernsehen an.«
    »Was ist mit der US-Botschaft?«, fragte Alistair.
    »Keine Botschaft!«, knurrte Amy. »Zumindest noch nicht.

    Dan und ich werden von den Behörden gesucht! Wenn die unseren Namen durch den Computer laufen lassen, sind wir aus dem Rennen.«
    »Das Rennen«, wiederholte er vorsichtig. »Mein liebes Kind, es liegt mir wirklich fern, diese schreckliche Situation auszunutzen, um dir Geheimnisse zu entlocken. Aber wenn ich wüsste, woran ihr beiden gearbeitet habt …«
    »Könnt ihr Cahills eigentlich nie abschalten?«, unterbrach ihn Nellie erbost. »Für wie dumm halten Sie uns eigentlich? Wir vermissen ein Kind und Sie wollen den nächsten Hinweis aus uns herauspressen!«
    »Ist schon okay«, warf Amy ein. »Dan folgt vielleicht auch den Zeichen, weil er hofft, uns so zu finden.« Sie holte das Seidentuch aus der Verbotenen Stadt aus dem

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