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Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Titel: Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Sue Park
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überhaupt eingelassen hatten. Als ihre geliebte Großmutter Grace gestorben war, hatte das Testament ihnen einen Hinweis auf das erste der Zeichen gegeben und ein Abenteuer in Gang gesetzt, das die beiden nie für möglich gehalten hätten.
    Aber sie waren nicht allein. Es gab noch andere Teams, die den Zeichen hinterherjagten – Menschen, die vor nichts zurückschreckten, um als Erste ans Ziel zu gelangen. Explosionen, Einstürze, Versuche sie zu vergiften, zu ertränken oder lebendig zu begraben. In Frankeich, Österreich, Japan, Korea, Ägypten, Australien, Südafrika, China … Dan und Amy hatten all das überlebt und nebenbei noch einige Hinweise erfolgreich entschlüsselt.
    Aber sie wussten noch immer nicht, wie sie inmitten dieser Jagd gelandet waren.
    Jetzt standen die Geschwister auf dem Pekinger Flughafen und warteten auf ihr Au-Pair-Mädchen Nellie, die noch am Wechselschalter stand.
    »Jamaika ist der letzte Ort, an dem sie gesehen wurde. Danach hat niemand mehr von ihr gehört«, erklärte Amy. Sie hatte bereits das Internet nach Anne Bonny durchforstet. »Also müssen wir zuerst dort suchen.«
    »Aber …« Dan brach ab und suchte verzweifelt nach einem Gegenargument, aber Amy behielt einfach immer den Überblick. Er dagegen achtete nur auf die Details und gerade jetzt reizte ihn ein ganz besonderes Detail an den Bahamas.
    Amy sah ihn eindringlich an. »Ich weiß genau, was du denkst, Daniel Arthur Cahill«, sagte sie streng. »Sei nicht albern! Wir müssen vor den anderen Teams das nächste Zeichen finden. Wir können unsere Zeit nicht in albernen Vergnügungsparks verplempern.«
    Dan schnappte nach Luft. »Was heißt hier albern? Hast du eine Ahnung! Oceanus ist der größte Wasserpark der Welt! Die haben hundert Wasserrutschen! Man kann da mit Delfinen schwimmen! Und Stachelrochen und Piranhas sehen!«
    »Ha!« Amy zeigte triumphierend mit dem Finger auf ihn. »Ich wusste , dass du an Oceanus denkst!«
    »Klar, dir käme das natürlich niemals in den Sinn«, erwiderte Dan verbittert. »Der einzige absolut spaßfreie Mensch auf der Welt muss ausgerechnet meine Schwester sein. Deine Vorstellung von Vergnügen ist höchstens eine durchgehend geöffnete Bibliothek.«
    Amy riss entsetzt die Augen auf. »D-Dan, w-werde jetzt nicht f-fies«, sagte sie mit dem leichten Stottern, das sie immer befiel, wenn sie aufgeregt war.
    Dan zuckte zusammen. Er wollte Amy nicht verletzen, aber manchmal konnte er einfach nicht anders. »Ich weiß ja, dass du es für wenig sinnvoll hältst, wenn wir erst auf die Bahamas fliegen. Aber ob Jamaika wirklich richtig ist, wissen wir doch auch nicht mit Sicherheit.«
    »Stimmt«, gab Amy zu.
    Dan spürte, wie seine Schwester weich wurde, und durchkämmte sein Gehirn nach einem unschlagbaren Argument. »Bis jetzt war es doch bei jedem Zeichen so, dass wir unterwegs jede Menge anderer Sachen herausgefunden haben. Und zwar immer an den falschen Orten. Also wenn wir nicht zuerst an den falschen Orten gewesen wären, hätten wir nie herausbekommen, wo wir den richtigen Ort mit dem nächsten Hinweis finden.«
    Sein Gesicht war vor Erklärungsnot schon leicht gerötet. »Ich meine ja nur, es hat sich herausgestellt, dass es richtig war, zuerst am falschen Ort zu sein. Und genauso machen wir es jetzt auch mit den Bahamas!«
    Amy lachte. »Ist dir eigentlich klar, was du da sagst? Du gibst zu, dass ich mit Jamaika richtig liege!«
    Dan grinste. »Du bekommst dein Recht und ich komme ins Oceanus .« Er boxte ihr gegen den Arm. »Das nennt man einen Kompromiss.«
    Keiner von ihnen verschwendete auch nur einen Gedanken daran, dass die Kabras eine Villa auf den Bahamas besaßen.
    Die superreichen Superlucians, die von Isabel Kabra angeführt wurden, hatten schon mehr als einmal versucht, Dan und Amy von der Zeichenjagd abzuhalten.
    Und sie hatten vor Jahren die Eltern der beiden getötet.
    Endlich kam Nellie wieder zu ihnen zurück und wippte wie immer mit dem Kopf im Rhythmus irgendwelcher Musik aus ihrem iPod. Dan hatte ihr schon vorgeschlagen, sich die Ohrstöpsel doch gleich dort implantieren zu lassen.
    »Jetzt geht’s zum Ticketschalter«, verkündete Nellie. »Bahamas, das ist doch mal was! Strandliege, ich komme!«
    Auf dem Weg dorthin hielten sie noch kurz bei den Toiletten. Als Nellie wieder herauskam, nahm sie Dan und Amys Pässe entgegen. Sie hatten sich inzwischen an den immer gleichen Ablauf gewöhnt: Nellie stellte sich in die Schlange und verhandelte mit der zuständigen

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