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Die Abaddon-Mission (German Edition)

Die Abaddon-Mission (German Edition)

Titel: Die Abaddon-Mission (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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bis dann.«
    Fabian zieht sein Jackett über und schaut in den Spiegel. Sein Gesicht ist kreidebleich. Er ist froh, daß draußen die beiden Beamten warten, um ihn nach Hause zu fahren.
    »Sie müssen diesen Ausgang benutzen«, sagt die Assistentin, als er zurück in den Warteraum will. Sie deutet auf eine Automatiktür mit der Aufschrift »E x it«.
    Eigentlich ist die grüne Leuchtschrift kaum zu übe r sehen.
    Fabian entschuldigt sich und wundert sich ein w e nig über den besorgten Blick der jungen Frau, der so wenig zu ihrem Lächeln passen will.
     
    Die Tür gleitet lautlos zur Seite, als er sich dem Ausgang nähert. Der Gang dahinter ist dunkel, ei n zig ein grüner Leuchtpfeil weist den Weg nach draußen.
    Boden und Wände sind gefliest, soviel kann Fab i an erkennen, bevor sich die Tür hinter ihm schließt. Er bleibt stehen und wartet darauf, daß die Beleuc h tung aufflammt.
    Vergeblich.
    Obwohl Fabian den roten Lichtpunkt oberhalb seiner Nasenwurzel nicht sehen kann, beginnt er plöt z lich zu zittern. Die Angst fällt ihn an wie ein gestal t loses dunkles Tier, preßt seinen Brustkorb zusammen und raubt ihm die Kraft zum Atmen.
    Er verspürt nur einen dumpfen Schlag, als das G e schoß sein Stirnbein durchschlägt. Das Fauchen, mit dem die dekomprimierte Luft aus der Mündung des Bolzenschußgerätes austritt, hört er nicht mehr.
     
    – 12.00 Uhr. Im Wartezimmer tritt eine junge, ro t haarige Frau nervös von einem Fuß auf den anderen.
    »Bitte treten Sie ein«, die Maschine ist bereit.

Die weißen Schmetterlinge
     
    When this you see, remember me
    And bear me in your mind
    Let all the world say what they may
    Speak of me as you find
                                                            Brian Jones (1942-1969)
     
    Der Mitbegründer der »Rolling Stones« starb in der Nacht zum 3. Juli 1969 unter bis heute ungeklärten Umständen. Zwei Tage später kamen 250.000 Me n schen in den Londoner Hyde-Park, um die Stones zu hören und Abschied zu nehmen.
     
    Die Rakete sank herab aus dem All.
    Noch vor Minuten war sie ein winziger Lich t punkt am Himmel gewesen, Stern unter Sternen. Jetzt glänzte ihr mächtiger Rumpf im Schein der Brem s triebwerke, während sie in einer eleganten Kurve heranschwebte und scheinbar bewegungslos über dem vorgegebenen Landeareal verharrte.
    Langsam sank die weiße Flammensäule, die das Raumschiff trug, in sich zusammen. Die Spitze der Rakete begann leicht zu zittern. Die Männer im Tower beobachteten das Manöver mit angehaltenem Atem. In dieser Phase konnte jede Sturmböe, die geringste Unaufmerksamkeit des Piloten das fragile Gleichgewicht der Kräfte stören und das Schiff zur Seite ausbrechen lassen ...
    Doch die Katastrophe blieb aus. Erst als das Frach t schiff endlich die Landestützen ausgefahren hatte und das Feuer der Hecktriebwerke erloschen war, fand Perkins, der Cheflotse, die Sprache wi e der.
    »Saubere Arbeit, Edison«, knurrte er in das M i krofon seiner Sprechgarnitur. »Punktlandung. Das nächste Mal machen Sie es hoffentlich weniger spannend. Over and out.«
    Perkins nahm die Kopfhörer ab und lehnte sich auf aufatmend zurück. »Teufelskerl, dieser Edison«, sa g te er mehr zu sich selbst als zu dem kleinen Mann neben ihm, der halblaut Anweisungen an das Bode n personal durchgab.
    Sein Assistent nickte zustimmend. Es kam nicht hä u fig vor, daß ein Schiff der 2000-Tonnen-Klasse eine Landung riskierte. Die Frachter der Marsgesel l schaft blieben normalerweise im Orbit, bis ihre L a dung gelöscht und auf Shuttlefähren umgeladen war. Aber die »Eternity« gehörte einer Chartergesel l schaft und war mit einer Sondergenehmigung gela n det. Über Passagiere und Fracht ging merkwürd i gerweise nichts aus den Unterlagen hervor ...
    »Die müssen Geld wie Heu haben, wenn sie sich Edison leisten können«, murmelte Perkins nac h denklich. » Legends – wenn ich nur wüßte, wo ich den Namen schon mal gehört habe.«
    » Legends Media? « erkundigte sich der Kleinere überrascht. »Sie meinen, das Schiff gehört dem alten Hopkin?«
    »Wem?« erkundigte sich der Lotse stirnrunzelnd.
    »Lewis Hopkin, the Rock – eine ganz große Nummer im Showgeschäft, besitzt ein Dutzend Pla t te n firmen und handelt mit allem, was Lärm macht.«
    »Ach, den Hopkin meinen Sie«, versetzte Perkins gleichmütig, »müßte der nicht inzwischen auf die Hundert zugehen? Der fliegt bestimmt nicht mehr zum Mars.«
    »Das

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