Die Abnehm-Lüge (German Edition)
nennen, hat keinesfalls mit der Gesundheit bringenden Tätigkeit zu tun, von der immerzu die Rede ist. Sport kann nicht gesund sein unter den nachfolgenden Bedingungen:
Dem generellen Leistungsanspruch, höher-schneller-weiter, die Folgen sind bekannt. Das gilt sowohl für den Leistungssport als auch für den Breitensport.
Dem Optimierungswahn gesellt sich der Körperkult hinzu, welcher viele Menschen in den Dopingsumpf geführt hat. Es wird zwangsläufig getrickst und nachgeholfen, wo es nur geht.
Die Suche nach Beachtung führt ebenfalls viele in eine Sucht. Wer sich dem Jubel von Millionen durch einen Sieg gewiss ist, kann sehr leicht glauben es ginge um ihn selbst. Der Ruhm ist sicher ein riesiger Antrieb aber wahre Beachtung ist das nicht. Das ursprüngliche Motiv als Mensch hier auf Erden willkommen zu sein, kann so nicht gestillt werden.
Selbst in jeder kleinen Fitnessbude an der nächsten Ecke, geht es mehr um Eitelkeiten als um Gesundheit. Auch hier ist es weniger die Liebe zum Sport, als vielmehr die Obsession, über die Bewunderung der Anderen Beachtungserfolge zu verbuchen. Das hat auch positive Seiten, jedoch sollte damit bewusster umgegangen werden.
Oder der Glaube mit Sport könnte das Altern verhindert werden. Bewegung ist ganz sicher ein Jungbrunnen aber Sport so wie geschildert keineswegs. Die positiven Wirkungen auf den Stoffwechsel durch regelmäßige Bewegung sind belegt und unstrittig. Doch Sie brauchen sich nur die Statistiken Ihrer Krankenkasse ansehen. Die Liste der Verletzungen durch sportliche Betätigung ist lang. Die langfristigen Folgen jahrelanger, oft einseitiger Belastungen sind vielfältig. Vorzeitiger Gelenkverschleiß, Sehnenentzündungen, Rückenprobleme und dergleichen mehr, sind hier zu verzeichnen.
Sicher werden einige sagen: Moment mal, ist es nicht trotzdem allemal besser als Übergewicht und Diabetes? Vielleicht habe Sie mit der Frage recht, vielleicht ist der Sport so, wie er in unserem Land praktiziert wird, allemal besser als z. B. Diabetes zu bekommen aber reicht Bewegung da wirklich aus?
Diese Aufzählung diente einzig der kritischen Hinterfragung dessen, was wir unter Sport verstehen. Und wir wollen daran denken, dass regelmäßige Bewegung im Alltag jenseits des Sports stattfindet und dass die Bewegung entwicklungsgeschichtlich einen ganz konkreten Sinn hatte.
Man bewegte sich früher um Kalorien zu bekommen, ganz sicher nicht, umso viel wie möglich zu verbrennen.
Lange Märsche waren unseren Vorfahren kein Fremdwort, immer auf der Suche nach Nahrung. Selbst vor 100 Jahren gingen die Menschen am Tag durchschnittlich 4 - 5 mal so viel wie heute, einfach weil der Alltag das von Ihnen abverlangte. Das heißt, wenn Sie sich bewegen um Gewicht zu verlieren, dann fehlt Ihnen dieser ganz konkrete Sinn. Es fehlt Ihnen die Einbeziehung in den Alltag.
Was Sie tun können, vielmehr tun sollten, ist eine Form der Bewegung zu wählen, die in Gemeinschaft und spielerisch stattfindet. Der spielerische Aspekt ist für uns Menschen enorm wichtig, er lässt uns wieder ein wenig Kind sein. Und das Kind in Ihnen ist noch da, es möchte wie früher die Welt entdecken und sich selbst erfahren. Das macht Bewegung aus – sich und die Welt erfahren und wenn Sie dabei Ihre Leistungsgrenzen, Ihre körperlichen Fähigkeiten ausloten, dann haben Sie wieder einen Sinn gefunden. Das würde Ihr Leben tatsächlich bereichern, alle anderen Formen der Bewegung, wie oben geschildert, führen letztlich in eine Sackgasse.
Unser Organismus hält zudem noch einen Trick parat. Es findet in Ihnen bei körperlicher Belastung einen Anpassungsreaktion statt, die dazu führt, das Ihr Organismus alles daran setzt, dass Sie eben nicht so viel Kalorien verbrennen. Alles was Sie regelmäßig machen, darauf reagieren Ihre Muskeln, Ihr Herz-und Kreislaufsystem und der Stoffwechsel. Das oberste Gebot lautet hier Anpassung. Das ist ein Überlebensprogramm, welches den Effekt erklärt, dass viele Trainierende zu Beginn einer neuen sportlichen Betätigung schnell Gewicht reduzieren können, dann aber schon nach wenigen Monaten der Regelmäßigkeit des Trainings, die Stagnation eintritt. Kurzum Ihr Organismus hat sich angepasst.
„
Ich nehme einfach nicht mehr ab – was kann ich tun ?“
Das ist die übliche Fragestellung, die man als Trainer zu hören bekommt. Die genauso übliche Antwort lautet – Variation, Sie müssen Abwechslung in Ihr Training bringen. Es gibt viele Variationsmöglichkeiten und es
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