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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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treffen.
    Kurz darauf hatte ich den Bauern erreicht, er wartete bereits auf mich.
    „Na Sharai, wieder einmal ein wenig zu spät?“, erkundigte er sich lächelnd und füllte mir die Milch ab. Er war schon daran gewöhnt, dass ich meist kurz vor Sonnenuntergang auftauchte. Bauer Briemer war schon recht alt, doch immer noch der beste Milchbauer im ganzen Dorf. Er hatte keine Kinder, da seine Frau schon früh gestorben war, er hatte also keine Nachkommen, die seinen Betrieb übernehmen konnten.
    Um den Tod seiner Frau gab es zahlreiche Gerüchte. Viele behaupteten, sie wäre von einem Valdrac getötet worden, doch was tatsächlich geschehen war, wusste wohl keiner so genau. Es hatte natürlich eine Untersuchung gegeben, wie es bei gewaltsamen Toden immer üblich war, allerdings hatte diese nicht wirklich etwas ergeben, sodass man am Ende aufgegeben hatte.
    Ich bezahlte ihm die übliche Summe, bevor ich mich von ihm verabschiedete. Er sagte mir, ich solle mich jetzt sputen und in Zukunft versuchen, früher hier zu sein.
     
     
    Inzwischen war es schon fast dunkel und ich musste mich beeilen, wollte ich zuhause sein, bevor es vollständig dunkel war. Denn ich hatte wie immer keine Lampe dabei, würde also in der Dunkelheit nur sehr schlecht sehen können.
    Großmutter hatte mir erzählt, dass dies in größeren Dörfern oder Städten ganz anders war. Dort gab es in der Nacht Wachmänner, welche die Straßen patrouillierten und die trugen Lampen mit sich, sodass es dort niemals ganz dunkel war. Dies diente jedoch hauptsächlich dem Zweck Diebe, oder andere Kriminelle zu bekämpfen. Da in unserem kleinen Dorf so etwas nie passierte, schien dies reine Verschwendung zu sein.
    Die Straße war schon verlassen, denn meistens zogen sich die Dorfbewohner entweder in ihre Häuser oder in die Kneipen zurück, wenn es dunkel war.
    Ich hörte Schritte hinter mir. Neugierig warf ich einen Blick über die Schulter. Offenbar war ich nicht die Einzige, die noch unterwegs war, vielleicht jemand auf dem Weg zur Kneipe. Doch ich konnte hinter mir niemanden erkennen.
    Seltsam , dachte ich, denn ich hatte doch ein recht gutes Gehör. Leicht verwirrt setzte ich meinen Weg fort. Die Schritte hinter mir nun wieder zu hören waren. Erneut blieb ich stehen, um mich umzublicken, konnte jedoch weiterhin nichts erkennen. Trieb jemand Späße mit mir? Doch es war auch egal, gleich war ich zu Hause.
    Die Schritte hinter mir jedoch wurden immer schneller. Langsam wurde mir unheimlich, so beschleunigte ich meinen Gang ebenfalls. Ich wollte in meine Straße einbiegen, stand er plötzlich vor mir. Der Fremde, der schon vor einigen Minuten nach dem Weg gefragt hatte. Fast wäre ich gegen ihn gelaufen. Er hielt mich jedoch fest.
    „Entschuldigung, ich habe dich gar nicht gesehen. Es ist wohl schon zu dunkel“, murmelte ich vor mich hin. Die Schritte hinter mir waren nun auch verstummt. Womöglich hatte, wer immer es auch gewesen war, sich verzogen, als er den Fremden sah, oder aber er hatte schlicht und einfach sein Ziel erreicht und ich war nur paranoid.
    „Du hättest mich auch so nicht gesehen“, gab er zurück. Ich wollte ihn gerade fragen, was er damit meinte, da zog er mich in eine der dunklen Hausecken. Vor Schreck ließ ich die Milchkanne fallen, das Scheppern erschien mir unnatürlich laut.
    „Was soll denn das?“, wollte ich wissen und versuchte mich aus seiner Umklammerung zu befreien, was mir jedoch nicht gelang. Seine Arme hielten die meinen mit einem eisernen Griff fest, der langsam zu schmerzen begann.
    „Es ist gleich vorbei“, sagte er nur. Im Mondschein blitzten seine Eckzähne, er war ein Valdrac!
    Mein Schrei blieb mir im Halse stecken, als sich seine Zähne in ihn bohrten. Ich spürte, wie er das Blut, somit auch das Leben, aus meinem Körper sog.
    Es war ein eigenartiges Gefühl, denn es schmerzte nicht, es fühlte sich auf eine merkwürdige Art und Weise sogar gut an. Ich hatte aufgehört mich zu wehren, teils, weil ich zu schwach war, teils, weil es ohnehin keinen Sinn machte.
    Langsam spürte ich, wie meine Beine unter meinem Gewicht nachgaben, doch der Valdrac hielt mich fest und saugte weiterhin an meinem Hals. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis er mein ganzes Blut getrunken hatte.
    Mir wurde schwarz vor Augen und ich driftete in die Bewusstlosigkeit ab.
    Das Nächste, was ich wahrnahm, war seine Stimme. Zuerst nur undeutlich, dann konnte ich verstehen, was er sagte.
    „Du wirst gleich sterben, Sharai“, sprach er

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