Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Achse Des Blöden

Die Achse Des Blöden

Titel: Die Achse Des Blöden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Barry
Vom Netzwerk:
Reden, die andere geschrieben haben - wird von
    Mitgliedern des Senats und des Repräsentantenhauses
    übernommen, die man oft im Laufschritt durch die Gänge des 41 Das ist keine Erfindung von mir. In seinem Bericht über die Bürgermeisterwahl zitierte der Miami Herald am 15. September 1994 einen Washingtoner Bürger, der für Barry gestimmt hatte, mit den Worten: »Wissen Sie eigentlich, wie viele Drogenabhängige es hier gibt? Die sind diesmal alle zur Wahl gegangen.«
    -76-

    Kapitols eilen sie ht, gefolgt von Mitarbeitern, die ihre Aktenkoffer tragen und in ihre Handys sprechen. Manchmal befinden sich die Kongreßmitglieder gerade auf dem Weg zu einem wichtigen Hearing, manchmal auf dem Weg zur Toilette.
    Manchmal haben sie aber auch gar kein Ziel: Sie eilen einfach im Laufschritt umher und machen wichtige Gesichter - die dort übliche Freizeitbeschäftigung Nummer eins. Immer wieder kommt es vor, daß ein Kongreßmitglied gelangweilt in seinem Büro herumsitzt und dann plötzlich zu seinen Mitarbeitern sagt:
    »Schnappt eure Handys! Zeit für den Laufschritt durch die Gänge.«
    Und ab geht es. Manchmal eilen sie meilenweit, bevor ihre Batterien alle sind. Es kommt vor, daß zwei Formationen von Kongreßmitgliedernplus-Mitarbeitern gleichzeitig eine
    Kreuzung erreichen und bei hoher Geschwindigkeit kollidieren, sodaß Aktenkoffer und Handys nur so durch die Gegend fliegen.
    Daher wird die neuere Generation der Kongreßmitglieder heute serienmäßig mit Airbags ausgestattet.

    Die Geschichte des Kapitols - kurzgefaßt
    Der Grundstein wurde 1793 von George Washington gelegt, an einer von den zuständigen Verwaltungsinspektoren sorgfältig ausgesuchten Stelle. Unglücklicherweise wurde der Grundstein noch in derselben Nacht gestohlen und in einer ziemlich üblen Gegend weggeworfe n, wo schließlich das Kapitol errichtet wurde.
    Im Jahre 1800 waren die Bauarbeiten beendet, und die Kuppel begann sogleich, sich mit Regenwasser zu füllen, weil die Bauarbeiter die Baupläne falsch gelesen und sie verkehrt herum gebaut hatten. Darüber mußten alle herzlich lachen, und der Bauunternehmer wurde hingerichtet. Neue Arbeiter wurden angeheuert, die das Gebäude abrissen und sofort mit dem Wiederaufbau begannen. 1814 war das neue Kapitol fertig, und
    -77-

    Präsident James Polk Madison setzte es im Rahmen einer prächtigen Zeremonie, an der Vertreter des Senats und des Repräsentantenhauses teilnahmen, in Brand, um den britischen Truppen den Spaß zu verderben.
    Noch einmal wurde das Kapitol aufgebaut, und im Laufe der folgenden 150 Jahre erweitert, umgebaut und modernisiert, um es den ständig wechselnden Bedürfnissen von Senat und
    Repräsentantenhaus anzupassen. Wir kommen darauf im
    folgenden zurück.

    Besichtigung des Kapitols
    Am besten beginnt man in der Rotunde, der Freifläche direkt unter der gigantischen Kuppel, die fast 150 Jahre alt ist, neun Millionen Pfund wiegt und deswegen jederzeit einstürzen kann.
    Man sollte diese Freifläche so schnell wie möglich
    durchschreiten, derweil den Blick nach oben richten und das gigantische Fresko betrachten. Es wurde 1865 vo n einem bedeutenden italienischen Maler geschaffen, dessen Namen wir noch nachschlagen müssen, ehe wir dieses Manuskript an den Verlag schicken.
    Die Figuren im inneren Kreis des Freskos repräsentieren die Dreizehn Ursprünglichen Kolonien, die im äußeren Kreis die Sieben Zwerge. Ganz oben in der Rotunde erkennt man einen Schriftzug, der tragischerweise erst 1943 übersetzt werden konnte, als Historiker plötzlich erkannten, daß es sich um Italienisch handelte und bedeutete: »Hilfe, ich komme nicht mehr von die sem Gerüst runter und werde bald verhungern!«
    Südlich der Rotunde finden wir die Halle der Statuen, in der alle fünfzig Staaten durch je zwei Statuen repräsentiert werden.
    (Arkansas ist mit einem niedlichen Paar Gartenzwerge
    vertreten.) Entlang den Gängen nördlich und südlich der Rotunde finden sich zahlreiche historische und künstlerische Gemälde, Statuen, Fresken und Friese, die einen schon sehr bald
    -78-

    zu Tode langweilen. Dann sollte man die Sitzungssäle des Senats und Repräsentantenhauses besichtigen. Dort kann man sich die zahlreichen Stühle ansehen, auf denen die gewählten Volksvertreter säßen, wären sie anwesend, was jedoch kaum je der Fall ist, weil sie gerade im Laufschritt durch die Gänge eilen oder sich mit Leuten treffen, die sie mit viel Geld zu bestechen versuchen.
    Die größte

Weitere Kostenlose Bücher