Die Achse Des Blöden
der »Fischer«, der keiner war, die phantastischen Geschichten von lebensrettenden, Castro-feindlichen Delphinen und das Erscheinen der Jungfrau Maria in einem Spiegel.
Die Welt schaute sich das Spektakel an und kam zu dem
Schluß, daß Miami ein Ort für Verrückte ist. Was ohne Frage stimmt. Vollkommen Verrückte. Ich sage nur: es gibt einen
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Grund dafür.
Wenn Sie nicht in Südflorida wohnen, finden Sie das alles vielleicht einfach nur lächerlich. Ha, die Verrückten von Miami schon wieder! Diese durchgeknallten, Torpedos schleppenden, Bazookas abfeuernden, zehenamputierten Exilkubaner!
Vielleicht glauben Sie, das alles habe mit Ihnen da oben in Ohio nichts zu tun.
Dann bedenken Sie einmal folgendes: Der Fall Elián hat die Exilkubaner in Miami stinkesauer gemacht. Ihre Wut richtete sich gegen die Clinton-Administration, die den Jungen nach Kuba zurückschickte. Und nun nimmt man an - zurecht, wie ich meine -, daß diese Wut Al Gore viele, viele hispanische Wählerstimmen gekostet hat. Mit anderen Worten: Ohne Elián hätte Al Gore in Florida mit Leichtigkeit gewonnen und damit auch die Präsidentenwahl.63
Tja, Mr. und Mrs. Ohio, es scheint, als seien Sie die Dummen, hahaha! Die Verrückten von Miami und vielleicht noch ein paar Leute aus Palm Beach, die zu dumm sind, um ein Loch in ein Stück Pappe zu machen, haben darüber entschieden, wer jetzt Ihr Präsident ist!
Womit wir wieder beim ursprünglichen Thema dieses
Kapitels wären, den Fruchtfliegen der Ryuku-Inseln.
Nein, wir sind wieder beim Wahldebakel des Jahres 2000
angelangt und bei der Frage, welche praktischen Schritte unternommen werden können, um zu verhindern, daß so etwas noch einmal passiert. In diesem Kapitel habe ich dargelegt, daß Südflorida die wohl verrückteste Region der gesamten
Vereinigten Staaten ist und daß die Gefahr einer landesweiten Ausbreitung dieser Verrücktheit besteht, solange Südflorida Teil 63 Es ist nicht das erste Mal, daß die Anti-Castro-Ressentiments von Miami bei einer Präsidentenwahl den
Ausschlag gaben. Denken Sie nur an Watergate!
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der Vereinigten Staaten bleibt.
Ich hätte noch mehr Vorschläge zur Verbesserung unseren Wahlsystems zu machen, alle sehr praktisch, aber dieses Kapitel ist jetzt schon viel zu lang. Deshalb packe ich meine anderen Vorschläge einfach ins nächste Kapitel. Vorher nehmen wir uns aber etwas Zeit für die folgende Betrachtung:
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8. KAPITEL:
Das Jahr 2000 - Ein Präsident wird
gemacht (Fortsetzung)
Oder: Anwälte außer Rand und Band
Im letzten Kapitel habe ich erklärt, wie unsere Nation eine erneute Blamage wie die der Präsidentenwahl im Jahre 2000
vermeiden kann, wenn zu dem simplen Mittel gegriffen wird, Florida - oder wenigstens Südflorida - aus dem Staatenbund auszuschließen und die überschüssigen Wählerstimmen einem so nüchternen, erdverbundenen Staat wie, sagen wir, North Dakota64 zuzuschlagen. In diesem Kapitel möchte ich nun über drei andere Dinge sprechen, die für das Wahldebakel des Jahres 2000 eine Rolle gespielt haben. Es sind diese:
1. das Fernsehen
2. Anwälte
3. Anwälte im Fernsehen
Beginnen wir mit dem Fernsehen. Wenn Sie im Jahre 2000 in der Wahlnacht aufgeblieben sind und sich die
Wahlberichterstattung auf den großen Nachrichtenkanälen angeschaut haben - die Studiohengste mit Millionengagen, die Expertenkommentare, die Heerscharen von Rechercheuren, die bombastischen Graphiken und Tabellen, die Meinungsumfragen und Hochrechnungen und die Unzahl von Computern, die
überall herumstanden -, ist Ihnen wahrscheinlich irgendwann, 64 Ich gehe davon aus, daß North Dakota ein Bundesstaat ist.
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vermutlich um sieben Uhr morgens, klar geworden: Sie wären genau so gut informiert, wenn Sie die ganze Nacht über auf Ihren Toaster gestarrt hätten.
Vermutlich wären Sie dann sogar besser informiert gewesen.
Auch dem besten Toaster wäre es nicht gelungen, Sie mit so vielen Fehlinformationen zu füttern wie die
Fernsehgesellschaften. Falls Sie diese Nacht schon wieder vergessen haben, lassen Sie uns noch mal einen Blick auf die Wahlnacht 2000 werfen, so wie sie der durchschnittliche Fernsehzuschauer mit Fernbedienung erlebt hat:
FERNBEDIENUNG: KLICK
TOM BROKAW: Wenn Sie gerade erst Ihr Gerät
eingeschaltet haben, kann ich Ihnen sagen, daß die letzte Prognose der NBC-News Al Gore in Minnesota jetzt definitiv vorne sieht, während Arizona und South Carolina an Bush gehen werden. Für Oregon, Delaware
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