Die Achse des Blöden
benutzen, die Möbel umzustellen, Büromaterial abzugreifen oder dem Abgeordneten Ihre Kinder aufs Auge zu drücken, während Sie einkaufen gehen. Es ist die Aufgabe Ihres Kongreßabgeordneten, Ihnen zu dienen. Zumindest behauptet er das in all den Rundschreiben, die er auf Ihre Kosten in alle Welt verschickt.
Trinkgeld: Üblicherweise bekommt der Kongreßabgeordnete einen Dollar für jedes Kind, das er länger als 24 Stunden betreut.
Wenn Sie eine Sonderleistung von ihm verlangen, wie etwa die Abhaltung eines Hearings oder die Einreichung eines neuen Gesetzesvorschlags, müssen Sie etwa 5.000 Dollar
lockermachen.
Anschließend können Sie die ebenfalls auf dem Kapitolshügel gelegene Kongreßbibliothek besuchen. Dort lagern über 100
Millionen Bücher, Dokumente und andere Quellen, in denen die Kongreßabgeordneten recherchieren, wenn sie neue Gesetze vorbereiten. Unter anderem finden Sie dort eine vollständige Sammlung des Hustler (fragen Sie sich zum Bob-Packwood-Flügel durch). Die Bibliothek verfügt über hochqualifizierte Mitarbeiter, die Ihnen jede Frage beantworten können. Wenn Sie zum Beispiel eine Melodie im Kopf haben und die Wände hochgehen könnten, weil Ihnen der Titel nicht einfällt, singen Sie sie einfach ganz leise im Flüsterraum, und ein Angestellter
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wird den Titel umgehend rausschreien. 43 Wenn Sie sich vorher anmelden, können Sie auch das Kellergewölbe besichtigen, wo unter anderem der Text aufbewahrt wird, den die
Bundesregierung für die Originalfassung von »Louie, Louie«
hält. Das Untergeschoß der Kongreßbibliothek beherbergt das weltgrößte Unternehmen für Sportwetten.
Nicht weit entfernt befindet sich der Oberste Gerichtshof, eine der am häufigsten besuchten Sehenswürdigkeiten Washingtons.
Wenn das Gericht gerade tagt, freuen sich die Richter über Bürgerbeteiligung. Scheuen Sie sich also nicht, aufzuspringen und »EINSPRUCH, EUER EHREN!« zu rufen oder »ICH
GESTEHE: ICH BIN DER WAHRE MÖRDER!« Donnerstags
von 19 bis 23 Uhr ist Karaoke-Abend am Obersten Gerichtshof.
Nur einige Schritte ent fernt befindet sich das Nationalmuseum für Historisches Büromaterial, das die weltgrößte Sammlung handgeschnitzter Büroklammern aus Walknochen besitzt.
Versäumen Sie nicht, sich Dunkles Geheimnis anzusehen, einen preisgekrönten Dokumentarfilm darüber, wie
ein
Regierungsprojekt zur Entwicklung eines besseren
Kopiergeräte-Toners in den sechziger Jahren zur entscheidenden Wende im Kalten Krieg führte.
Die Mall
Ein Muß für jeden Washington-Besucher ist ein Gang durch die Mall. Bitte mißverstehen Sie das nicht als bloße
Redewendung! Wenn Sie versuchen, die Stadt zu verlassen, ohne die Mall gesehen zu haben, werden Sie von den
Grenzsoldaten festgehalten. Der Besuch der Mall ist also tatsächlich ein Muß.
Zuerst besichtigen Sie das Smithsonian Institut, auch der
»Dachboden der Nation« genannt, weil dort so viele tote 43 »Candy Man in der Fassung von Sammy Davis Junior.«
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Insekten herumliegen. Außerdem beherbergt es in verschiedenen Gebäuden rund um die Mall eine riesige Sammlung kostbarster nationaler Memorabilien, wie etwa:
- Abraham Lincolns Holzbein
- mehrere hochinteressante Eicheln
- eine Pappschachtel mit einem Fleck an der Seite, der, wenn das Licht in einem bestimmten Winkel darauf fällt, eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Robert Frost hat
- alle Mitwirkenden aus dem Zauberer von Oz, konserviert in Formaldehyd
- die echten Haare von Senator Joseph Biden
- einen Stein, den die Besatzung der Apollo 17 entweder vom Mond oder von einem Golfplatz in der Nähe von Phoenix
mitgebracht hat, je nachdem, welchem Besatzungsmitglied man Glauben schenkt
- das Originalflugzeug der Gebrüder Wright, an dem noch Wilburs Originalpinkelfleck zu erkennen ist
... und vieles, vieles mehr. Das beste an der Sammlung des Smithsonian Institut ist, daß man sie selbst ergänzen kann. Ganz richtig: Das Institut ist immer auf der Suche nach neuen, originär amerikanischen Ausstellungsstücken. Wenn Sie ihm also einen Besuch abstatten, nehmen Sie eine paar Schachteln voll Sachen mit, die Sie nicht mehr brauchen. Das Smithsonian Institut ist sehr reich und bezahlt Spitzenpreise für Ihre Beanie Babies,
Patchworkpuppen, Pokemonkarten,
Kühlschrankmagneten, Keramikkatzen, Tupperware, T-Shirts, leere Bierflaschen etc. Erst kürzlich zahlte das Smithsonian Institut einem Mann aus Akron, Ohio, 7.500 Dollar für einen Satz gebrauchter Autoreifen, die
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