Die Achse des Blöden
bemerkten; es
stellte sich heraus, daß er dort fünfundfünfzig Schildkröten versteckt hielt. Im Miami Herald stand nicht, ob er ein Suspensorium trug; hoffen wir für ihn, daß das der Fall war.
54 Wahre Geschichte aus dem Miami Herald: Ein Feuerwehrmann aus Hollywood, Florida, durchsuchte ein
brennendes Haus und stieß auf eine dreieinhalb Meter lange Boa constrictor, die sich vor Schmerzen wand. Mutig packte er sie beim Kopf, und die Schlange wickelte sich kooperativ um seinen Körper. Schnell trug er sie ins Freie und übergab sie ihrem Besitzer. »Danke, Mann«, sagte der, »aber da drinnen sind noch zwei.«
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gejagt.«
Es ist also nicht ratsam, in Florida einfach so ein
Privatgrundstück zu betreten. Ein Malermeister erzählte mir einmal, einer seiner Leute sei bei der Arbeit von einem extrem wütenden Strauß vom Hof gejagt worden.
»Es wurde im Radio übertragen«, sagte der Malermeister.
»Mein Geselle war zu Tode erschrocken und schrie dauernd:
›DA IST EIN RIESIGES HUHN AUF DEM HOF!‹.«
Habe ich schon die Affen erwähnt? Als der Hurrikan Andrew im August 1992 Südflorida erreichte, flohen Hunderte von Affen und Pavianen aus Häusern und Forschungslabors im
südlichen Dade County. Zwei Monate später berichtete der Staatliche Wildhüter, daß mehr als 450 Primaten (ganz zu schweigen von über zweitausend Reptilien) immer noch
unterwegs sind. Dazu kommen noch fünfzig bis hundert
Paviane.
Der Bericht warnte die Einwohner davor, sich den Primaten zu nähern; dummerweise hat niemand die Primaten davor
gewarnt, sich den Menschen zu nähern. Kurz nach dem
Hurrikan wartete ich in meinem Garten auf einen Handwerker, der später als verabredet mit einem Arbeiter in seinem Pickup bei mir eintraf. Beide wirkten verstört. Sie erzählten, sie seien von einem wildgewordenen Pavian aufgehalten worden, der auf die Ladefläche gesprungen war und so heftig gegen das
Rückfenster getrommelt hatte, daß sie fürchteten, es werde bersten. Der Handwerker nahm die Sache in die Hand und
befahl seinem Arbeiter auszusteigen und den Pavian zu
verscheuchen. Der Arbeiter, der offenbar kein Idiot war, sagte:
»Nix da! Das ist dein Wagen, du steigst aus!«
Also hatte die Vernunft gesiegt, und beide waren im Wagen geblieben und durch die Gegend gefahren, und der Pavian hatte weiter das Rückfenster bearbeitet. Schließlich war er
abgesprungen, und die beiden Männer hatten Gas gegeben,
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während der Pavian kreischte und obszöne
Primatenbewegungen machte.
Irgendwie konnten die Paviane einem auch leid tun. In dem Chaos, das nach dem Hurrikan herrschte, verbreitete sich das -
später als unwahr erkannte - Gerücht, die entwichenen Affen und Paviane seien mit dem AIDS-Virus infiziert. Deshalb wurden viele von verängstigten Einwohnern Südfloridas
erschossen. Die Einwohner von Südflorida besitzen genauso viele Waffen wie die nordkoreanische Armee, aber unsere haben größere Kaliber.
Oft werde ich gefragt: Warum haben die Leute da unten so viele Waffen? Die Antwort lautet: Halt's Maul, sonst schieße ich!
Nein, mal im Ernst: Die Leute in Südflorida brauchen aus vielen guten Gründen Waffen. Beim Autofahren, zum Beispiel, benutzen sie ihre Waffen, um den anderen Autofahrern wichtige Mitteilungen zu machen, wie etwa: »Würden Sie mir bitte Platz machen?« oder: »Ich habe eine Waffe!«
Wenn Sie denken, daß ich übertreibe, so beweist das nur, daß Sie nie in Südflorida gelebt haben. Seit ich hier wohne, habe ich zweimal erlebt, wie mitten auf der Straße eine Waffe benutzt wurde, und mindestens ein halbes Dutzend Autos mit
Einschußlöchern auf der Fahrerseite gesehen. In anderen Landesteilen sagt man zu seinen Kindern, wenn man ihnen das Autofahren beibringt, Dinge wie: »An einer Straßenkreuzung gilt rechts vor links.« Hier in Südflorida bringen wir unseren Kindern bei: »Laß den Mann da vor. Er schwingt schon seine Glock.«
Ein weiterer Grund für den Waffenbesitz ist natürlich:
Selbstverteidigung. Mein Lieblingsbeispiel dafür ist ein Fall aus Broward County, wo ein Anwalt, Franc Furci, seinen
Dobermann Ginger Gassi führte, mitten im wohlhabenden
Broward County, als ein anderer Hund auf die beiden zukam.
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Der andere Hund hieß Claude. Im Prozeß sagte Furci aus, Claude, ein ältlicher Hirtenhund, habe Ginger angegriffen. Die Frau, die Claude Gassi geführt hatte, eine gewisse Jan Bongers, widersprach dieser Version und sagte, Claude habe sich nur freundschaftlich an
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