Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
Vom Netzwerk:
seit die Tygraner ihn an Bord ihres Raumschiffs genommen hatten. Aufgrund der Gefahren, in die er hineingeriet und aus denen er sich befreite, widerstrebte es ihr, ihre Beobachtungen fortzusetzen, denn sie fürchtete sich davor, irgendwann Zeuge seines gewaltsamen Endes zu werden.
    Doch sie konnte sich vor den Ereignissen nicht verstecken und setzte ihre einseitige Wacht hartnäckig fort. Sie sah die brutalen Raumschlachten im Umkreis von Darien mit an, die Gewalteruptionen, die sich ausdehnende Trümmerwolken zurückließen, ein Meer funkelnden Schrotts, in dem Tote schwammen.
    Sie beobachtete die Begegnung zwischen den überlebenden Imisil und dem von den Tygranern gekaperten Hegemonie-Kriegsschiff, das Greg aufgenommen hatte. Da Greg der einzige Vertreter von Darien war, wurde an Bord der Vergeltung eine Besprechung abgehalten. Es ging um Instandsetzungsarbeiten, Ausrüstungsteile und den bevorstehenden Kampf. Auch der Imisil-Kommandant nahm daran teil und schilderte ohne Umschweife den Ernst der Lage.
    Inzwischen verstand Catriona Segranas Sinne so gut zu nutzen, dass sie Unterhaltungen und ansatzweise sogar Gedanken folgen konnte, was allerdings nur bei Greg und den Tygranern funktionierte. Der Imisil-Kommandant erklärte, in knapp vier Stunden werde eine Flotte von Imisil-Kriegsschiffen eintreffen und etwa sechs Stunden später die Flotte der Hegemonie, die aus schätzungsweise sechshundert Schiffen bestand. Das Kräfteverhältnis betrage somit vierundzwanzig zu eins, ganz im Einklang mit der Hegemonie-Politik, mit brachialer Gewalt gegen jeden vorzugehen, der ihre Interessen bedrohte.
    Daraufhin schwiegen alle, die Stimmung war gedrückt. Gregs Stimmung hingegen war erstaunlich gut; er war sich der Gefahren bewusst, wollte aber auch die Würfel rollen lassen. Cat machte sich Sorgen um seine Sicherheit, war aber auch stolz auf ihn.
    Aye, Mr. Cameron, dachte sie. Mach du nur – Hauptsache, du kommst wieder nach Hause – und ich bekomme meinen Körper zurück!
    Doch wie sie ihm so zuschaute, verspürte sie ein schwaches, zitterndes Unbehagen, so als werde sie ihrerseits beobachtet. Dann wurde die Verbindung plötzlich gekappt, als habe jemand ihre neu erworbenen Sinne erstickt. Ihr verschwamm die Sicht, dann traten die blauen Säulen ihres Traumpalasts aus dem Nebel hervor. Doch auch der Palast verschwamm zu formlosen Schatten und körnigen Bildern, durch die sie körper- und steuerlos schwebte …
    Und dann hatte sie auf einmal wieder einen Körper. Das Gefühl war überwältigend komplex, angereichert mit zahllosen Empfindungen. Sekundenlang stand sie schwankend da und schwelgte in ihrem schieren Gewicht, im Gefühl des feuchten Grases und der Zweige unter ihren Fußsohlen …
    Dann nahm sie den Gestank verkohlten Holzes und verbrannter Pflanzen wahr, den Geruch versengten Erdreichs und feuchter Asche. Sie schlug die Augen auf und sah, dass sie am Rande einer schwarzen Schneise der Verwüstung stand. Die Büsche hatten sich in spinnenartige Skelette verwandelt, die Bäume in verkohlte Gerippe, der aschgraue Waldboden war mit stinkenden Pfützen bedeckt.
    Du befindest dich in einer Erinnerung …
    Catriona stockte der Atem – Segrana hatte zu ihr gesprochen.
    … in meiner Erinnerung an die von den Außenweltlern angerichteten Zerstörungen …
    »Ich erinnere mich ganz ähnlich«, sagte Cat. »Segrana, verzeih mir, aber ich kann nicht länger …«
    … meine Hüterin sein? Das ist verständlich, aber du unterschätzt dich – du verfügst über die erforderliche Stärke … der Andere will dir eine Aufgabe übertragen … engagiere dich nicht mehr als nötig und vergiss nicht, dass du meine Hüterin bist, nicht die des Anderen …
    Der verbrannte Wald drehte sich um sie, verschwamm und wurde heller, verwandelte sich in ein wirbelndes Blau … und auf einmal befand sie sich wieder im Traumpalast. Eine schattenhafte Gestalt im Umhang erwartete sie. Wieder unkörperlich wie zuvor, schwebte Catriona hinter eine durchscheinende blaue Säule.
    ** Ich hoffe, meinem Pendant geht es gut ** , sagte der Zyradin.
    »Das kann ich weder bejahen noch verneinen«, entgegnete sie. »Ich dachte, du wüsstest mehr als ein so geringes Wesen wie ich.«
    ** In gewisser Weise bin ich dir unterlegen ** Ich habe eine Aufgabe für dich, die nur die Hüterin erledigen kann ** Sie ist wichtig, und du musst dich genau an meine Anweisungen halten **
    »Dürfte ich erfahren, worum es sich handelt?«
    ** Auch ich habe die

Weitere Kostenlose Bücher