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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Mündern, krallenden Händen …
    Catriona hatte in den vergangenen Tagen unter dem Laubdach Segranas viele schreckliche Dinge gesehen, doch nichts davon hatte ein solches Grauen bei ihr ausgelöst wie dieser Anblick hier.
    Und der Zyradin möchte das in näheren Augenschein nehmen?, dachte sie.
    ** Schwebe zur Rumpfverkleidung **
    Sie peilte die Stelle an, und bald darauf schwebte sie unmittelbar davor.
    ** Leg deine Hand auf die Hülle **
    »Soll dir das etwa zu neuen Erkenntnissen verhelfen?«, erwiderte sie. »Wär’s nicht besser, ein paar Fotos zu machen oder wie du das nennst?«
    ** Das kommt meinen Absichten entgegen und befriedigt meine Neugier **
    Sie schwebte auf die flache Raumschiffhülle zu. Sie war dunkelgrau, stellenweise mit metallisch blauen Bändern gemustert. Vor ihr befand sich eine sendrukanische Beschriftung. Sie streckte ihre milchige, durchscheinende Hand aus und berührte die graue Oberfläche erst mit den Fingerspitzen, dann mit der flachen Hand.
    Also, ich hoffe, das hilft dir weiter …
    Plötzlich wurde sie in ein Lichtnetz gehüllt. Nebelhafte Stränge umschlangen sie und das Trümmerteil, hüllten es in leuchtende Bänder. Catriona erstarrte, konnte sich nicht mehr bewegen. Gleichzeitig spürte sie, dass sich etwas Mächtiges aufbaute. Die leuchtenden Bänder wurden heller, alles schien zu zittern, dann blitzte es, und auf einmal herrschte Stille, eine wundervolle, vollkommene Stille …
    … bis es unvermittelt dunkel wurde. Undeutlich nahm sie Schatten, hohe Baumstämme, Unmengen von Laub, dicht verwobene Moosvorhänge wahr – sie war zu Segrana zurückgekehrt! –, und vor ihr schwebte mitten in der Luft das gewaltige Trümmerteil, das sie noch immer mit der Hand berührte …
    ** Lass los ** Lass los **
    Ein Moment ungläubigen Staunens, dann riss sie die Hand zurück.
    Das Wrackteil fiel von ihr ab, zerschmetterte mehrere Bäume und landete mit einem ohrenbetäubenden Krachen auf dem Waldboden.

22 Greg
    Von der Vergeltung bis zur Sternenfeuer war es nur ein fünfzehnminütiger Katzensprung, doch Greg schwirrte noch der Kopf von der Besprechung, und er konnte sich einfach nicht entspannen. Im Lichte der Erläuterungen, die der Imisil-Kommandant Remosca zur Stärke der Hegemonie-Armada vorgetragen hatte, erschien ihm ihre eigene Bewaffnung auf einmal kläglich. Hunderte Kriegsschiffe, darunter weitere Trägerschiffe wie die Baqrith-Zo , die zahllose Abfangjäger, Drohnen und intelligente Raketen ausspucken konnten, eine wahre Kaskade von Kriegsmaschinen, die sich auf sie stürzen würden.
    Bislang hatte Greg unbekümmerten Optimismus zur Schau gestellt, der gespeist wurde von Zorn und Trotz, und zwar vor allem deshalb, weil er sich seiner Verzweiflung nicht stellen wollte. Während er Kommandant Remosca lauschte, der die nackten Tatsachen enthüllte, erinnerte er sich an eine Bemerkung Onkel Theos: »Ein im Hafen vertäutes Schiff ist sicher, aber ist das seine Bestimmung?« Das war nur ein Sprichwort, doch seine Bedeutung lag auf der Hand. Zu dem Tygraner Ash hatte er einmal gesagt, Darien sei es wert, dafür zu kämpfen, doch dessen Bewohner seien es wert, für sie zu sterben.
    Die Anwesenden hatten einmütig erklärt, sie wollten Widerstand leisten, Greg konnte nur hoffen, dass der Tod noch auf sich warten lassen würde.
    Jetzt, da er im vollautomatisch gesteuerten Shuttle der Vergeltung saß, wandten sich seine Gedanken der Situation auf der Planetenoberfläche zu. Es war mehrfach versucht worden, mit den Menschenrebellen im Hauerberg Kontakt aufzunehmen, doch alle Funkkanäle wurden gestört. Die Störsignale gingen hauptsächlich von der Schulter des Riesen aus, was niemanden verwunderte, denn dort hatten sich der Agent der Legion und dessen Kampfdroiden festgesetzt. Ash aber maß dem Abbruch des Funkkontakts keine besondere Bedeutung bei und wollte kein Shuttle hinunterlassen. Desgleichen weigerte er sich, die Verteidigungsanlagen der Schulter des Riesen zu bombardieren, da dies Vergeltungsmaßnahmen hätte nach sich ziehen können, die sie in den nächsten Stunden nicht gebrauchen konnten. Greg haderte mit diesen Entscheidungen, musste sich aber damit abfinden.
    Endlich erreichte das Shuttle die Sternenfeuer , das tygranische Raumschiff, das ihn von Niwjesta abgeholt hatte und das bei der Auseinandersetzung mit den Begleitschiffen des Hegemonie-Trägers schwer beschädigt worden war. Der Hyperantrieb war Schrott, doch der Normalantrieb war teilweise repariert worden, und

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