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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Zweifellos war die feuchte Luft für den leichten Abfall der Umdrehungszahl verantwortlich. Er zog die Gashebel zurück, die Motoren liefen im Leerlauf.
    Mort Stromp, der rechts neben Dennings auf dem Platz des Copiloten saß, nahm die Starterlaubnis des Towers entgegen. Er senkte die Landeklappen. Die zwei Mann, die in den Rumpftürmen der Bordkanonen saßen, bestätigten, daß sich die Landeklappen gesenkt hatten.
    Dennings schaltete die Bordsprechanlage ein. »Auf geht’s, Jungs.« Er schob die Gashebel wieder vor, kompensierte das ungeheure Drehmoment, indem er die linken Motoren etwas mehr beschleunigte als die rechten, und löste dann die Bremsen.
    Dennings’ Demons
wog vollbeladen an die achtundsechzig Tonnen. Die Tanks waren mit 28000 Litern Flugbenzin bis zum Rand gefüllt, der vordere Bombenschacht enthielt eine sechs Tonnen schwere Bombe, und die Maschine hatte eine zwölfköpfige Mannschaft an Bord. Jetzt rollte sie langsam an.
    Sie hatte nahezu acht Tonnen Übergewicht.
    Die vier 54, 9 Liter Wright Cyclone Motoren bebten an ihren Aufhängungen, und insgesamt 8800 Pferdestärken trieben die fünf Meter langen Propeller an, die die windgepeitschte Feuchtigkeit durchschnitten. Die Auspuffe der Motoren spuckten blaue Flammen, und mit gischtverhüllten Flügeln donnerte der mächtige Bomber in die Dunkelheit hinein.
    Die Maschine beschleunigte quälend langsam. Die lange Startbahn, herausgesprengt aus dem schwarzen Lavagestein, dehnte sich vor ihr aus und endete abrupt fünfundzwanzig Meter über dem eiskalten Meer. Ein am Horizont aufflammender Blitz tauchte die neben der Startbahn abgestellten Feuerwehren und Ambulanzen in ein unheimliches blaues Licht. Bei achtzig Knoten spürte Dennings, wie das Ruder reagierte, und gab für die Motoren auf der rechten Seite Vollgas. Grimmig umfaßte er den Steuerknüppel, fest entschlossen, die Maschine hochzubringen.
    Stanton, der Schütze, der vor den Piloten in der Nase des Bombers saß, beobachtete besorgt, wie die Startbahn schnell kürzer wurde. Selbst der lethargische Stromp reckte sich auf seinem Sitz und versuchte vergeblich im Dunkel vor ihnen auszumachen, wo die Startbahn endete und das Meer begann.
    Drei Viertel der Startbahn lagen schon hinter ihnen, und noch immer klebte die Maschine am Boden.
    Die Zeit verschwamm. Sie alle hatten das Gefühl, ins Leere zu fliegen. Dann plötzlich durchdrangen die Scheinwerfer der Jeeps, die neben der Startbahn parkten, den Regenschleier.
    »Allmächtiger!« stieß Stromp hervor. »Zieh sie hoch!«
    Dennings wartete noch weitere drei Sekunden und zog dann behutsam den Knüppel an die Brust. Die Räder der B-29 lösten sich vom Boden. Die Maschine hatte kaum dreißig Fuß an Höhe gewonnen, als die Startbahn unter ihr verschwand.
    Morrison stand im kalten Regen vor der Radarhütte, sein vier Mann starker Stab wartete pflichtgemäß hinter ihm. Den Start von
Dennings’ Demons
verfolgte er eher im Geiste als mit den Augen. Er konnte kaum mehr als das langsame Vorankriechen des Bombers ausmachen, als Dennings Gas gab und die Bremsen löste, bevor die Maschine von der Dunkelheit verschluckt wurde.
    Die Hände an den Ohren, lauschte er dem Dröhnen der Motoren, das sich in der Ferne verlor. Das ungleichmäßige Geräusch war kaum zu hören. Niemand außer einem Mechanikermeister oder einem Flugingenieur konnte es auffallen, und Morrison hatte in beiden Funktionen zu Beginn seiner Karriere im Army Air Corps Dienst getan.
    Ein Motor lief etwas unruhig. Einer oder mehrere der achtzehn Zylinder hatten Zündaussetzer.
    Besorgt lauschte Morrison auf ein Anzeichen, daß der Bomber nicht abheben würde. Wenn
Dennings’ Demons
beim Start zu Bruch ging, würde innerhalb von Sekunden jedes Lebewesen auf der Insel verbrannt sein.
    Dann brüllte der Radarbeobachter durch die offene Tür: »Sie sind in der Luft.«
    Morrison stieß einen Seufzer aus. Erst jetzt wandte er dem erbärmlichen Wetter den Rücken zu und ging hinein.
    Nun blieb nichts weiter zu tun, als General Groves in Washington davon in Kenntnis zu setzen, daß Mother’s Breath auf dem Weg nach Japan war. Jetzt hieß es Abwarten und Hoffen.
    Doch tief im Innern machte sich der General Sorgen. Er kannte Dennings. Der Mann war zu starrköpfig, um mit einem defekten Motor umzukehren. Dennings würde die Maschine nach Osaka bringen, und wenn er sie auf dem Buckel dorthin tragen müßte.
    »Möge Gott ihnen beistehen«, murmelte Morrison leise. Er wußte mit beängstigender

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