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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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Dienst von Kronprinz Karl-Horst von Maasmärck …«
    Gorine zog heftig an seinem Daumen, bis er knackte. »Und Sie wollen sie heilen? Sollen wir das glauben? Mecklenburg ?« Gorine stieß Svenson mit dem Zeigefinger gegen die Brust. »Wir haben genug von Leuten aus Mecklenburg im Old Palace!«
    »Wenn Sie den Prinzen meinen …«
    Gorine schlug Svenson ins Gesicht. Der Schlag war nicht sehr fest – er glaubte nicht, dass Gorine große Erfahrung darin hatte –, doch er brannte. »Ich meine, Herr Stabsarzt, zwei Frauen, die aus diesem Haus entführt wurden, und sieben weitere, die von unnatürlichen Träumen schreiend aufwachen, und den Zusammenbruch unseres Geschäfts und schließlich – ja – auch Mrs. Kraft. Alles nur, weil Ihr nichtsnutziger Prinz durch diese Tür gekommen ist!«
    »Falls es ein Trost sein sollte, der Prinz von Mecklenburg ist tot.«
    »Warum sollte mich das trösten? Bringt das unsere Frauen zurück?«
    »Michel …« Auf Mahmouds Einwurf hin richtete Gorine seine restlichen Vorwürfe jedoch direkt an den Mann mit dem dunklen Gesicht.
    »Beendet das die Tyrannei unserer Besatzung – während der man weder gehen noch kommen kann ohne Erlaubnis eines goldbetressten kaltherzigen …«
    Doktor Svenson hustete in eine Hand. »Wenn es sich bei den beiden Frauen um Margaret Hooke und Angelique handelt, muss ich Ihnen mitteilen, dass sie ebenfalls tot sind.«
    Gorine drehte sich mit wachsendem Zorn zu Svenson um. Aber während er ihm den Rücken zugekehrt hatte, hatte der Doktor den Revolver gezogen und drückte dem Mann den Lauf nun in den Bauch. Gorine stockte der Atem.
    »Wirklich gut gemacht, Mahmoud …«
    »Halten Sie den Mund.« Svensons Stimme war ruhig. »Ich weiß, dass Unwissenheit einen Mann wütend machen kann. Diese Sache ist viel größer als wir – größer als wir alle zusammen. Ich bin hier, um zu helfen – ihr zu helfen. Aber ich bin auch durchaus bereit, Sie vorher wie einen Kürbis in Stücke zu schießen.«
    Der Druck der Waffe bewirkte, dass Gorines Adamsapfel hüpfte wie ein Korken in der Strömung. Der Doktor ließ die Waffe sinken, die – er war sich ziemlich sicher – keine Kugeln mehr enthielt. Gorine sprang beiseite, um Mahmoud den Weg für einen Schuss freizumachen, aber der dunkelhäutige Mann rührte sich nicht. Svenson schob den Revolver zurück in seinen Militärmantel und wandte sich nun an beide.
    »Der Prinz von Mecklenburg ist genauso betrogen worden wie Ihre Frauen und den Bestrebungen einiger weniger zum Opfer gefallen, die diese Stadt vernichten wollen.«
    Mahmoud trat vor. »Wer? Wir haben zehn gute Männer …«
    »Sparen Sie sich die – nicht einmal hundert wären genug.«
    »Aber ihre Namen …«
    »Der Name, der zählt, ist Robert Vandaariff.«
    Mahmoud warf Gorine einen zweifelnden Blick zu. »Aber er leidet unter Blutfieber – wir sind davon ausgegangen, dass er ein weiteres Opfer ist.«
    »Siebenundvierzig Personen sind in jener Nacht erkrankt«, sagte Gorine. »Nicht einer hat sich erholt, außer Robert Vandaariff. Haben Sie ihn kuriert?«
    »Nein. Es stimmt nicht, dass er sich erholt hat. Sein Charakter ist völlig zerstört.« Svenson rieb sich die Augen. »Hat einer von den Herren vielleicht Tabak? Ich habe meinen Vorrat verloren, und ein paar Züge würden meinem Verstand auf die Sprünge helfen.«
    Mahmoud stieß Gorine an, der eine Ebenholzschachtel aus einer Schreibtischschublade nahm. »Von Mrs. Kraft. Fahren Sie fort.«
    »Der Mann ist erschöpft, Michel.«
    »Wir sind alle erschöpft«, konterte Gorine.
    Gorine nahm sich selbst einen Stumpen, bevor er die Kiste Mahmoud anbot, der sich verbeugte. Die Vertrautheit, die in der Kabbelei zwischen den beiden deutlich wurde, war vor allem für jemanden, der Jahre in engen Schiffskabinen verbracht hatte, nicht zu übersehen. Gorine gab Svenson Feuer, und er sog mit unübersehbarer Gier an seinem Stumpen.
    Mahmoud wartete, eine Hand noch immer auf dem Pistolengriff.
    »Können Sie ihr also helfen, Herr Stabsarzt, oder nicht?«
    Der Doktor begann mit ein paar Fragen, doch beim Bericht über Mrs. Krafts Pflege spannte er den Kiefer an. Nichts hatte angeschlagen, dennoch fiel ihm nichts weiter ein, was er noch ausprobieren könnte. Schließlich drückte er den Stumpen aus – er musste an die Arbeit gehen, oder er würde einschlafen.
    »Der Angriff hat sich auf Mrs. Krafts Verstand gerichtet, nicht auf ihren Körper, und in ihrem Geist wird auch die Heilung liegen.«
    »Sie ist nicht

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