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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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den Kopf.
    »Legen Sie es hin. Treten Sie zurück.«
    »Oh nein«, stammelte Trooste. »Nein, nein – lieber Gott, die ganze Mühe ! Er wird mich umbringen! Ich flehe Sie an …«
    Svenson stieß das zweite Buch vom Gitter. Es schlug auf dem Rand des Beckens auf und zersplitterte auf dem Steinfußboden. Trooste heulte auf, und nur Mahmouds Kraft hinderte ihn daran, sich auf Svenson zu stürzen. Der ergriff das dritte Buch.
    »Das können Sie nicht!« Trooste drehte und wand sich. »Ich schwöre es – man wird mich jagen …«
    Svenson ließ das Buch auf den Stein fallen und zertrat die Scherben unter den Stiefelsohlen. Er taumelte, ihm wurde schwindlig – es gab Dämpfe. Er ließ die Zange fallen und schlug sich die Hand vor Nase und Mund.
    »Raus hier – halten Sie den Atem an!« Während die anderen flohen, trampelte der Doktor auf den zerbrochenen Scherben des Buchs herum. Dann stürzte er in den Hauptraum und schlug die Tür hinter sich zu.
    »Sie Barbar«, schleuderte ihm Trooste an den Kopf.
    »Sie haben ja keine Ahnung.« Svenson rieb sich die brennenden Augen.
    »Ich verstehe nicht, Doktor.« Mahmoud zeigte auf den Lederkoffer in Svensons Hand. »Wenn diese Bücher so schrecklich sind, warum dann das hier behalten?«
    »Weil der Professor recht hat. Wir brauchen eine Waffe.«
    Svenson befragte Trooste über die Maschinerie, wobei er ein Auge auf Francesca hatte und die Aufrichtigkeit des grollenden Mannes an der Qual bemaß, die dem Mädchen jedes Stück Wahrheit bereitete. Hin- und hergerissen zwischen Svensons bitterer Entschlossenheit und dem Schreckgespenst eines Mr. Foison, wurde der Professor immer ängstlicher. Zum Schluss bellte Trooste seine Antworten nur noch und zuckte bereits im Voraus in Erwartung des Stöhnens und schwarzen Auswurfs des Kinds zusammen.
    Aber in dieser halben Stunde erfuhr Doktor Svenson mehr über Indigolehm, als er sich je erhofft hatte: Übertragung, Verbrei tung und die Fähigkeit, die Trooste »reziproke Kognition« nannte. In dem Gewirr aus Drähten und Schläuchen erkannte er jetzt einen mechanischen Plan: die Wirkung der Essenz des Indigolehms entzog sich ihm noch immer, aber sie zeigte sich in der physikalischen Möglichkeit, Erinnerung in ein Glasbuch zu übertragen, mit dem Inhalt eines Buchs einen leeren Geist aufzufüllen und sich das Opfer durch den Prozess gefügig zu machen – wobei jeder Vorgang eine relativ simple Angelegenheit von Kraft und Richtung war. Die Wiederherstellung von Madeleine Kraft beruhte allerdings auf Wissen, das Trooste nicht hatte.
    Svenson hatte die toxische Wirkung einer längeren Einwirkung und der Aufnahme in den Körper miterlebt, doch Madeleine Krafts Leiden konnte nicht allein von Körperkontakt herrühren – es war nicht so, als habe das blaue Glas Kontakt mit ihrem Gehirn gehabt. Zudem hatte sie neue Erinnerungen – wie ließ sich also ihre dauerhafte Leere erklären? Vielleicht geschah der chemische Austausch, bei dem Erinnerungen in blauem Glas eingefangen wurden, unter einer gewissen Gewaltanwendung, die das psychische Äquivalent zu Narbengewebe hinterließ. Konnten diese Maschinen die künstlichen Barrieren überwinden? Und würden sie in diesem Fall ihr Gedächtnis intakt lassen, wie eine vergessene Stadt in einem Stausee? Oder würde die dafür benötigte Intensität sie einfach zerstören?
    Svenson blickte auf Mrs. Kraft hinab und drückte ihre honigfarbene Hand. Was immer er auch finden musste, es stand nur wenig Zeit dafür zur Verfügung.
    »Sie wird wieder sie selbst sein«, sagte er. »Nicht wahr, Francesca?« Das Mädchen hatte die Knie an die Brust gezogen und schaukelte hin und her, die schmutzigen Fußknöchel entblößt. »Vielleicht sagst du es Mrs. Kraft selbst.«
    Francesca schüttelte den Kopf, die Lippen fest zusammengepresst. Obwohl er Lügen verabscheute, lächelte er sie aufmunternd an. Das Mädchen musste aufstoßen und schüttelte den Kopf, um ihn zum Schweigen zu bringen, aber Svenson ließ nicht locker.
    »Ich weiß, dass du dich krank fühlst, doch du musst der Contessa vertrauen. Schau Mrs. Kraft an – oder noch besser, nimm ihre Hand.« Er hob das Mädchen zum Tisch hoch, während er die Bedenken in den Gesichtern der beiden anderen ignorierte. »Großartig, und jetzt denk an das, was wir wissen … wenn ich in ein Glasbuch schaue, das heißt, wenn ich es mit meinem Blick berühre , ermöglicht dieser Kontakt, dass es in meinen Verstand eindringt …«
    Der Auswurf des Kindes spritzte dunkel

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