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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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Wiederauferstehung seines Leichnams als wandelnder, krächzender Marionette geendet hatte.
    Die Erinnerungen des Comte überfluteten Miss Temples Bewusstsein. Sie sog die Luft durch die Nase ein, und die scharfen Dämpfe sorgten für einen klaren Verstand.
    »Aus Versehen, Euer Majestät, wurde ich von meinem Verlobten, Roger Bascombe, getrennt, der vor seinem vorzeitigen Tod der nächste Lord Tarr …«
    Die Königin zwinkerte – es gab so viele Lords.
    Die Contessa packte sie an der Taille. »Der Bruder Ihrer Majestät, Celeste …«
    »Ganz recht. Ich war ganz verloren und das Haus so groß. Ich bin in einen seltsamen Raum gegangen – und wer außer dem Herzog von Stäelmaere war noch dort? Er gab mir Zeichen, ruhig zu sein, und ich sah, dass eine gesamte Wand aus Glas war. Wir blickten in einen Raum voller Leute, und nicht einer von ihnen achtete auch nur im Geringsten auf uns, obwohl ich ihnen so nah war, wie ich es Euch jetzt bin. Das Glas war ein einseitiger Spiegel!«
    »Eine frevelhafte Erfindung.« Die Königin wand sich auf ihrem Sitz. » Frevelhaft .«
    »Sehr frevelhaft«, stimmte Miss Temple zu. »Und durch den Spiegel beobachteten wir eine Parade hochgestellter Personen, die sich alle vor dem gleichen Mann verbeugten und katzbuckelten wie vor einem König. Bei jeder dieser kriecherischen Gestalten ballte der Herzog die Faust, als wollte er sagen: ›Verdammt sollst du sein, du Verräter, Lord Dingsbums!‹ Als der Letzte gegangen war, schwor mich Seine Hoheit auf Geheimhaltung ein und versprach, dass der Gerechtigkeit Genüge getan würde.«
    Die Königin legte ihre bereits gerunzelte Stirn noch mehr in Falten. »Aber wer … wer war der Mann in dem anderen Raum?«
    »Ich bitte Euch um Verzeihung«, sagte Miss Temple und versuchte den Tonfall der Contessa nachzuahmen. »Es war natürlich in Harschmort House, und der Mann, den der Herzog dabei ertappte, Eure Majestät stürzen zu wollen, war Lord Robert Vandaariff.«
    Die Damen am Beckenrand verstummten. »Meine Absicht ist es, Euer Majestät vor der Bedrohung Eurer Person zu warnen«, erklärte die Contessa. »Bisher hatten wir unsere Hoffnungen in Lord Pont-Joule gesetzt …«
    »Und Lady Axewith …«, fügte Miss Temple ziemlich dreist hinzu.
    » Lady Axewith , ja. Ihr Gatte ist, wie ich fürchte, vielleicht zu gutgläubig für die Rolle, die man ihm aufgezwungen hat. In seiner Unwissenheit scheint der Kronminister kaum mehr als Robert Vandaariffs vertrauter Sekretär zu sein …«
    »Schlafmützchen?«
    Die Königin war quengelig. Die Herzogin schwamm zu ihr hin. »Sie sind in Sicherheit, Euer Majestät …«
    »Ich will niemanden sehen! Mit keiner Menschenseele sprechen! Nicht einen Fetzen Papier unterzeichnen!«
    »Natürlich nicht, Majestät. Doch wenn wir Neues von Lady Axewith erfahren können …«
    Die Contessa zupfte an Miss Temples Badeanzug, um ihr den langsamen Rückzug zu signalisieren.
    »Sagt, sie ist vergiftet !«, fauchte die Königin.
    » Wir werden Euch eine Nachricht schicken, Euer Majestät, und umgehend zu Lady Axewith eilen«, erbot sich die Contessa. »Doch ich empfehle dringend, in Bezug auf Eure Person Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Die Bedrohung ist ernst .«
    Die Königin stöhnte laut und begann um sich zu schlagen, wobei ihre Dienerinnen voller Anteilnahme im Chor ein Wehklagen anstimmten. Die Herzogin bat vergeblich um Ruhe. Die Contessa zog Miss Temple aus dem Becken.
    »Schauen Sie niemanden an, zeigen Sie keine Eile, sprechen Sie nicht.« Sie hatten noch nicht einmal den Durchgang erreicht, als Einzelheiten über Vandaariffs Plan um sie herum ertönten und in einem Dutzend düsterer Varianten ihren Widerhall fanden. Im Umkleideraum schubste die Contessa Miss Temple zu einer Dienerin und eilte zu ihrer eigenen. Dabei riss sie die Knöpfe ihres Badekleids ab, dass sie auf dem Fußboden umhersprangen.
    »Mein Kleid!«, fuhr sie eine Dienerin an und wandte sich dann Miss Temple zu. »Hören Sie auf, mich anzustarren, Sie Idiotin! Los, Bewegung!«
    Aber Miss Temple konnte sich nicht bewegen: Zu viel passierte in zu kurzer Zeit. Das Badekleid wurde ihr abgestreift und ihre Haut von den kräftigen Händen der Dienerin zum Leben erweckt – Hände, die mit dem Handtuch ohne Entschuldigung wie die neugierige Nase eines Hundes in jede zarte Falte drangen. Wieder stand die Contessa nackt und mit erhobenen Armen da, während sie an dem weißen Turban zerrte und ihre dunklen Locken ausschüttelte. Ihre Brüste wippten sanft

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