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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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»Der Erste, der sich rührt, wird sterben … und der Zweite wahrscheinlich auch.« Er wandte sich an die Soldaten und wies mit dem Kinn auf Schoepfil. »Vielleicht verdient es der Mann, dass Sie Ihr Leben opfern – in diesem Fall können Sie gern auf mich losgehen.«
    »Das würden Sie nicht wagen«, rief Schoepfil. »Das ist Mord.«
    Svenson ignorierte ihn. »Der Koffer, Mr. Kelling. Schieben Sie ihn über den Boden.«
    »Lassen Sie das!«, rief Schoepfil.
    Svenson richtete den Revolver auf Kelling und spannte mit dem Daumen den Hahn. »Sehen Sie mich an, Mr. Kelling.«
    Kellings Gesicht war weiß, und schuldbewusst wandte er sich an seinen Herrn, der vor Zorn geiferte und die Hände in die Luft warf. »Herr im Himmel, das ist der Gipfel!«, protestierte Schoepfil. »Das ist wirklich der Gipfel!«
    Kelling wollte den Lederkoffer zu Svenson stoßen, aber der Doktor nickte zu Miss Temple hin. »Nicht zu mir. Zu ihr.«
    Kelling stieß Miss Temple den Koffer vor die Füße. Hinter ihr war die Herzogin durch die ovale Tür getreten, stand aber noch immer dort und beobachtete das Geschehen.
    »So ein Schwachsinn!«, sagte Schoepfil.
    Svenson richtete die Waffe wieder auf die Soldaten. »Legt eure Säbel auf den Boden …«
    Doch die Soldaten gehorchten nicht. Stattdessen traten sie vorsichtig einen Schritt auseinander und streckten ihre Säbel vor, um die Distanz abzuschätzen, die sie bräuchten, um Svenson niederzumachen.
    »Na gut«, sagte der Doktor. »Das ist eindeutig. Wenn jemand gehen möchte, kann ich das nur empfehlen. Wegen der Querschläger.«
    »Jeder, der geht, ist tot«, rief Schoepfil, erneut mit einem Lächeln auf den Lippen. »Zumindest, wenn es nach mir geht.«
    Die Ministerialbeamten warfen einander Blicke zu, flohen jedoch nicht. Die Hofmitglieder standen neben Nordling, der sich mit dem Ärmelaufschlag die blutige Nase tupfte. Svenson umklammerte den Revolver noch fester. »Celeste, bitte gehen Sie. Verriegeln Sie die Tür hinter sich.«
    »Kommen Sie mit«, flüsterte sie.
    »Übermitteln Sie Ihrer Majestät die besten Wünsche. Ganz Mecklenburg steht zu Ihren Diensten.«
    Sie hatte nicht bemerkt, dass sich Schoepfil bewegte – oder er bewegte sich einfach zu schnell –, aber plötzlich flog die Holzkiste durch die Luft. Svenson duckte sich, und das Wurfgeschoss knallte wie ein Hammer gegen den Diener, der die Tür geöffnet hatte, und setzte ihn außer Gefecht. Sogleich füllte sich die Luft mit flatternden Papieren. Miss Temple sprang durch die Tür. Die Waffe des Doktors dröhnte, drei schnelle Schüsse – gefolgt von Wut- und Schmerzensschreien –, doch bevor sie es richtig mitbekam, stieß der zweite Diener die ovale Tür zu, drehte an dem Rad und schloss Miss Temple und die Herzogin ein.
    Im Raum war es still, kein Geräusch drang von dem Chaos draußen herein. Miss Temple entdeckte einen schweren eisernen Kandelaber und klemmte ihn fest in das Rad auf der Innenseite der Tür. Sie wandte sich zu der Herzogin um, die nach wie vor fassungslos dastand.
    »Ist Ihre Majestät wirklich hier?«
    »Natürlich nicht. Das sind die Räume von Lord Pont-Joule.« Die Herzogin führte sie in einen seltsamen achteckigen Raum mit einer ovalen Tür auf jeder Seite.
    »Es sind Tunnel«, erklärte Miss Temple. »Tunnel zum Spionieren oder Mithören.«
    »Nachdem im Laufe der Jahre so viele Tunnel für so viele verschiedene Bäder gegraben wurden, dachte Pont-Joule, dass er sie vielleicht zum Schutz Ihrer Majestät nutzen sollte«, sagte die Herzogin mit zittriger Stimme.
    »Hat die Contessa nicht gesagt, dass Pont-Joule ebenfalls getötet worden sei?«
    » Quelle co ï ncidence «, murmelte die Herzogin lakonisch. Beide Frauen fuhren herum, als bei der Eingangstür ein metallisches Geräusch ertönte. Der Kerzenständer hielt.
    »Es wird nicht lange dauern«, sagte die Herzogin. »Die Contessa war Pont-Joules Geliebte. Wenn sie an keinem Wachposten vorbei ist, und ich traue Mr. Schoepfils Intelligenz …«
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte Miss Temple, »aber ich glaube, es geht um mehr als das – nämlich darum, dass ihre Audienz bei der Königin zumindest teilweise ein Vorwand war, um hierher zu gelangen, genau in diesen Raum.«
    »Warum? Nur um zu fliehen?«
    »Nein. Ich glaube, Pont-Joule hat ihr ohne sein Wissen einen Ort verschafft, um etwas zu verstecken, das sie nicht bei sich tragen konnte.«
    »Was denn?«
    Miss Temple stellte den Lederkoffer auf einen Beistelltisch und klappte ihn auf. Beim

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