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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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Anblick des schimmernden blauen Glasbuchs stöhnte die Herzogin auf.
    »Gütiger Gott … ich habe Gerüchte gehört …«
    Miss Temple schloss den Koffer rasch wieder. »Ich weiß nicht, woher Doktor Svenson es hat oder was es vielleicht enthält, doch die Contessa hat ein anderes Buch in ihrem Besitz, und ihre Versuche, es zum Einsatz zu bringen, könnten uns alle töten.«
    Wieder wurde an der Tür gerüttelt.
    »Wohin führen die Tunnel?«, fragte Miss Temple.
    »Sie führen alle zu den Bädern.«
    »Nein, wo führen sie hinaus?«
    »Das tun sie nicht. In ein oder zwei Fällen gibt es einen Ausgang irgendwo im Gebäude …«
    »Sie muss das Gebäude verlassen.«
    Die Herzogin nickte. »Ich weiß. Es ergibt keinen Sinn. Außer …«
    Ein Arm des Kerzenhalters knallte wie ein Pistolenschuss. Das Rad wurde halb herumgedreht.
    »Außer was?«, fragte Miss Temple.
    Die Herzogin zeigte auf eine Tür neben einer Liege. »Dieser Weg führt zur Quelle selbst …«
    Miss Temple hatte bereits den Raum durchquert. Sie schob die Tür auf, entdeckte auf dem Tunnelboden einen roten Umschlag und riss ihn auf.
    »Was steht drin?«, rief die Herzogin. »Ist er von ihr?«
    Der Rest des Kerzenhalters zerbrach, und Lord Pont-Joules Räume hallten von Stimmen wider. Miss Temple stürzte in den Tunnel, knallte die Tür zu, drehte das Rad und ließ die arme Herzogin auf der anderen Seite zurück.
    Sie wüssten nicht, welche Tür sie genommen hatte, doch wie lange? Sie tastete in der Dunkelheit umher und wusste, dass sie sich beeilen musste. Würde Schoepfil die Herzogin niederstrecken? War Doktor Svenson noch am Leben?
    Ihre ausgestreckte Hand berührte eine Wand, und ihr Fuß fand eine Treppenstufe. Die Dunkelheit wich dem schwachen Licht eines Talgstumpfs, der in einem Stein steckte. Sie stand vor einem brodelnden Becken dunklen Wassers, dessen Oberfläche von Blasen bedeckt war. Miss Temple zog erschrocken die Luft ein. Auf dem Grund lag die Contessa.
    Sie verfluchte ihre eigene Leichtgläubigkeit. Auf dem Grund bauschte sich das Kleid der Contessa. Miss Temple blickte über die Schulter. Sie ging in die Hocke, öffnete den Koffer, zog die Sternkarte aus der Lederrolle und faltete sie zusammen, wobei sie bei den einzelnen Knicken zusammenzuckte, bis sie auf das Buch passte. Sie nahm die kleine Hülle mit Francescas Schlüssel und schob sie in ihr Dekolleté. Hielt inne. Bohrte die Finger tiefer hinein. Das Taschentuch mit Vandaariffs Glassplitter war nicht mehr da.
    Die Zeit wurde knapp. Ohne sich darum zu kümmern, dass sie es vielleicht nie wieder sehen würde, streifte sie ihr Kleid ab und ließ es neben das der Contessa gleiten. Ein metallisches Scharren aus dem Gang hinter ihr. Hatte die Contessa ihren Unterrock ebenfalls zurückgelassen? Ja, hatte sie. Miss Temple zerrte ihren ebenfalls herunter. Ein Lichtstrahl im Tunnel. Die Tür war offen. Sie schloss den Koffer und hielt den roten Umschlag in die Kerzenflamme, wo er Feuer fing und sich kräuselte. Darin hatte eine einzige achtlos gekritzelte Zeile gestanden: »Und so sollen sie erlöst werden.«
    Miss Temple atmete so tief wie möglich ein. Dann presste sie den Koffer an ihren Körper, trat in das dunkle Wasser und sank wie ein Stein zu Boden.

Kapitel Acht
DIE FONTANELLE
    A ls Vandaariff die Glaskarte von Matthew Harcourt verlangte, fiel der junge Mann zitternd wie ein Opiumesser auf die Knie und übergab sich auf den Teppich. Nachdem das Würgen aufgehört hatte, zog Foison den übereifrigen Inte rimsminister hoch und führte ihn hinaus. Vandaariff folgte, vor sich hinbrummend, in seinem langsamen Tempo.
    Den Gebrauch des Feuers lehrt uns das Blut,
Das Ende der Scham ist die Gnade der Glut.
    Chang hatte gehofft, Foisons Ergebenheit gegenüber seinem Herrn untergraben zu können, und Phelps hatte den Preis dafür bezahlt. Schweigend sah er zu, wie die Grünmäntel seinen Leichnam vom Stuhl losschnitten und ihn fortbrachten. Bei ihrer Rückkehr war Foison mit dabei, und sie kamen seinetwegen.
    Seine Arme waren hinter dem Rücken mit einer Kette gefesselt. Draußen wartete ein großes Fahrzeug, wie es Chang nie zuvor gesehen hatte. Mit einer Metallhülle versehen, glich der kleinere Frontbereich der Kutsche eines reichen Mannes, war jedoch mit einem zweiten Teil verbunden, so groß wie ein Güterwagen.
    Waren die Züge nicht mehr sicher?
    Zwei Lakaien brachten Chang in den langen hinteren Teil und hängten seine Kette über einen Haken an der Decke. Die Höhe des Hakens

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