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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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warnte Finns unbekannte, neue Stimme. Er kann sie blitzschnell wandeln und sie sind tödlicher als Messer!  
    „Du ... du ... wolltest nur mit mir ...“ Finn fiel es ungeheuer schwer, es auszusprechen, aber er bemühte sich, „... schlafen, oder? Nur darum ging es.“
    Heiße Schamesröte schoss ihm ins Gesicht und sein Blick wanderte dennoch zwanghaft tiefer. Bestürzt wich er zwei Schritte zurück, als sein Blick auf die Lenden des Dämons fiel. Verdammte Scheiße, ist der groß! Wie zum Teufel habe ich den unbeschadet in mir aufnehmen können? Finn schluckte hart. Der Anblick verursachte bei ihm kein Lustgefühl, nur Unbehagen.      „Ja!“ Das Wort wurde mit seltsam leidend klingender Stimme gehaucht. „Ja, unter anderem das. Aber ... nicht nur ...“ Der Dämon ballte die Klauen und wich vor Finn zurück, knurrte drohend und wimmerte gleich darauf. Finns Blick huschte verwirrt über seine Gestalt. Was war das für ein merkwürdiges Verhalten? War der Dämon vielleicht verletzt? Warum benahm er sich so ungewöhnlich? Die Jäger hatten ihn also offensichtlich nicht erwischt. Urplötzlich fiel Finn ein, welchen Verdacht Thomas geäußert hatte und er straffte sich. Kalte Wut breitete sich in ihm aus.
    „Warum hast du Peter getötet? Wieso? Was hatte er damit zu tun? Er war nur ein Büchernarr ... “, brach es aus Finn hervor, ärgerlicher, als er es beabsichtigt hatte. Fest umklammerte er das Siegel, welches sich weich seiner Hand anzupassen schien.
    Unmöglich! Es ist aus Metall, beharrte sein Verstand.
    Der Dämon trat abermals einen Schritt vor und sein unmenschliches, fratzenhaftes Gesicht wirkte verwirrt.
    „Peter?“, fragte er mit zusammengezogener Stirn nach. „Wer ist das?“
    „Peter! Der Mann, in dessen Laden ich arbeite. Du hast ihn getötet, sagen die Jäger.“, erklärte Finn vorwurfsvoll. „Warum? Er hat dir doch nichts getan! Was soll das alles? Was hat das zu bedeuten?“ Finns Stimme war immer lauter geworden. Herausfordernd musterte er den Dämon, der ernsthaft zu grübeln schien.
    Seltsam, du hast vor ihm keine wirkliche Angst mehr, wunderte sich seine innere Stimme. Angst lähmt die Bewegungen, macht dich langsam und behindert nur. Angst kann man umwandeln in Konzentration, kamen unerwartet fremde Informationen, die Finn zunehmend verwirrten. Woher kam dieses Wissen plötzlich?  
    Der Dämon legte den Kopf schief und beobachte Finn nachdenklich. „Diesen Mann habe ihn nicht getötet“, meinte er bestimmt.
    „Die Jäger sagen, er wurde von einem Dämon getötet.“ Finns Stimme war fest. „Wer außer dir sollte es also gewesen sein?“
    Der Dämon musterte ihn einen Moment, dann lachte er und klang leicht spöttisch, so wie Finn ihn kannte. „Es gibt noch andere Dämonen außer mir, Finn Gordon. Ich habe diesen Peter eindeutig nicht getötet.“
    „Wenn du ihn nicht getötet hast, wer dann?“ Finn war verwirrt. Bestürzt vernahm er die Information. Wenn da noch andere dieser Wesen frei herumliefen …
    „Haben die Jäger dich oder ... einen anderen gejagt?“, erkundigte er sich mit gemischten Gefühlen. Der Dämon schwieg einen Moment und blickte Finn starr an. Seine Gesichtszüge schienen heute in ständiger Bewegung zu sein, als ob zwei unterschiedliche Gesichter ineinanderfließen würden. Vielleicht lag es auch an dem Licht.
    „Einen ... anderen“, brachte der Dämon hervor, sein Gesicht nahm feste Formen an, die Augen glühten bedrohlicher und er neigte sich vor. Finns Siegel pochte warnend in seiner Hand.
    Warnend? Moment! Metall kann nicht warnend pochen , korrigierte sein Verstand umgehend. Finn starrte den Dämon beunruhigt an. Das Gesicht wurde weicher, menschlicher und er stieß ein kaum hörbares Wimmern aus, presste das Maul fest zusammen.
    „War der Dämon derjenige, der Peter getötet hat?“ Finns Stimme war leise. Die Trauer um Peter schwang hörbar mit. Der Dämon nickte bestätigend, das Gesicht ausdruckslos. „Vermutlich“, erklärte er und das rote Glühen verschwand, machte beinahe menschlich wirkenden Augen Platz. „Ich war es nicht. Finn, ich ... “ Er brach ab und stöhnte eigenartig gequält auf.
    „Was tust du mit mir?“, heulte er plötzlich auf. „Welche Macht hast du über mich? Hör auf! Ich muss dich ... kann nicht ... will nicht ...“ Er sackte abrupt in sich zusammen, die Flügel Armen ähnlich um sich geschlungen. Gleich darauf sprang er hoch, die Flügel nun weit ausgebreitet. Finns geheimnisvolle, allwissende Stimme

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