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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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den Ufo-verrückten Peter dachte. Der verschrobene Peter war immer nett zu ihm gewesen und hatte es wahrlich nicht verdient, einfach zerrissen zu werden. Vor allem: warum? Das machte alles keinen Sinn.
    Finns Gedanken drehten sich im Kreis. Zudem wütete der Schmerz über Daves Zurückweisung in ihm. Wenn er wenigstens mit Dave noch einmal sprechen könnte ... Diese ganzen Ereignisse überrollten ihn einfach und er fand keinen Weg hinaus aus diesem ganzen Labyrinth.
    Wütend über die Verwirrung stieß Finn die Hände tiefer in die Taschen und umklammerte das Siegel, welches Roger ihm gegeben hatte. Er zog es hervor und betrachtete die unscheinbare Metallscheibe nachdenklich, während ihn seine Füße nach Hause trugen.
    Michael hatte Finn überredet, noch mit dem Bogen zu üben und Finn hatte den Krähen bei der letzten Vorführung zuzusehen. Er selbst hatte allerdings hundsmiserabel geschossen, was natürlich daran lag, dass er mit ganz anderen Dingen beschäftigt war als damit, Pfeile auf Holzscheiben zu schießen. Auch wenn Michael behauptet hatte, er würde dabei den Kopf freibekommen, war das nicht der Fall gewesen. Es war einfach zu viel passiert.
    Zum Abschied hatte Michael ihm seine Handynummer gegeben und Finn das Versprechen abgerungen, nächsten Freitag zum Training zu kommen. Vielleicht hatte sich Roger bis dahin auch etwas eingekriegt. Spätestens dann würde Finn sich bei ihm entschuldigen, schwor er sich.
    Roger hatte sich, nachdem er das Zelt überstürzt verlassen hatte, nicht mehr mit ihm unterhalten und seinen Blick danach gemieden. Zum Abschied hatte er nur von seinem Stand aus gewunken und Finn war klar, dass er ihn sehr verletzt hatte.
    Was empfand Roger für ihn? So langsam musste er sich diese Frage wohl oder übel stellen. Mehr als Freundschaft? Noch ein ungelöstes Problem.
    Der ist in dich verknallt, vermutete seine innere Stimme. Deshalb hat er dir das Siegel gegeben: Freundschaft, Liebe und Gunst. Wobei er sich bestimmt mehr als Ersteres erhofft, eher das Zweite.  
    Das muss doch gar nichts heißen, warf Finns Verstand sofort ein. Er will vielleicht nur nett sein. Andererseits hast du ihn echt enttäuscht, weil du nichts von dem Dämon erzählt hast. Was muss er jetzt von dir denken?  
    Finn drehte die Scheibe in der Hand, schlang die dünne Kette spielerisch um die Finger und betrachtete sie nachdenklich. Das Siegel fühlte sich irgendwie gut an. Anders als das erste , obwohl es aus dem gleichen Metall gearbeitet war.
    Roger war ein Freund. Dessen war sich Finn sicher, auch ohne dass er ihm das Siegel gegeben hatte. Mehr wollte Finn gar nicht und mehr war er auch nicht bereit zu geben. Allerdings sollte er das Roger wohl auch fairerweise sagen.
    Oh, Mann, warum war immer alles so kompliziert? War das etwa nur unter Schwulen so? Wohl kaum, sonst würde es ja nur schwule Liebesfilme geben, wenn unter den Heteros alles so einfach wäre. Wo bliebe da der Stoff für die unzähligen tragischen Liebesfilme oder -komödien? In einer Komödie befand sich Finn leider offensichtlich nicht, auch wenn er mitunter das Gefühl hatte.
    Gedankenverloren drehte er die kleine Metallscheibe wie eine Münze zwischen den Fingern hin und her.
    Wenn er nur wüsste, was zwischen ihm und Dave so falsch gelaufen war!  Es schien alles gut zu laufen und dann … Finn vermisste ihn schrecklich, wollte ihm so viel sagen, erklären, verstehen. Dave musste für sein Verhalten Gründe haben und Finn wollte sie wissen. Vielleicht konnte er ihn anrufen, vielleicht konnten sie es klären und er würde sich mit ihm treffen können und ...
    Die kleine Scheibe in seiner Hand wurde plötzlich heiß und Finn blieb abrupt stehen. Erstaunt betrachtete er sie. Das Metall glänzte im Licht der Laternen. Sie lag warm in seiner Hand, aber Finn hätte schwören können, dass sie sich eben für einen Moment glühend heiß angefühlt hatte.
    Ungefragt begann sein Herz schneller zu schlagen. Ein eigentümliches Gefühl beschlich ihn. War da jemand vor ihm in dem Gebüsch? Die kleine Seitenstraße war spärlich ausgeleuchtet und die Grünanpflanzung ragte links von ihm in den Weg hinein. Finn starrte in die Schatten und lauschte. Nichts war zu hören, nichts Ungewöhnliches zu sehen.
    Das Siegel schmiegte sich in seine Hand und schien seltsam mit seiner Haut verbunden. Es kribbelte in seinen Finger, breitete sich durch seine Hand über den Arm in seinem ganzen Körper aus. Finn war sich plötzlich absolut sicher, eine Präsenz in dem

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