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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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niemals infrage gekommen. Ihn aus den Klauen der Jäger zu retten, sich selbst dafür in Gefahr zu begeben, erst recht nicht.
    Gänsehaut zog sich über Russells Rücken, als er an den unheimlichen Anführer der Jäger zurückdachte.
    „Wer war dieser Jäger, Dave?“ Russell schüttelte sich, fühlte die hasserfüllten Augen erneut auf sich. So viel Hass. „Er war viel schneller als ein Mensch es sein dürfte! Wer ist er?“ Dave schwieg nachdenklich, hockte sich vor Russell und betrachtete ihn mit ausdruckslosen, roten Augen.
    „Ein alter Jäger. Ich bin ihm noch nicht in einem direkten Kampf begegnet, aber ich habe von ihm gehört“, erklärte er. „Sie nennen ihn nur den Schwarzen Jäger. Er hat viele von uns getötet. Wer er ist und woher er kommt, weiß keiner.“ Seufzend ließ er sich zu Boden gleiten. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns hier über den Weg laufen.“
    „Verdammt, Dave! Hier geht alles schief!“, stöhnte Russell auf. „Da ist was im Gange: ich habe die Jäger mit diesem Mirjahn zusammen gesehen!“ Dave schaute ihn fragend an und seine Stirn krauste sich ärgerlich. Russell duckte sich unter seinem drohendem Blick. „Ich habe diesen Mirjahn beobachtet“, gab Russell zu. „Ich bin ihm zu diesem Fest gefolgt.“
    „Ich weiß“, erklärte Dave grollend. „Denkst du, ich hätte das nicht bemerkt? Ich hätte dich getötet, wenn du ihm zu nahe gekommen wärst, Russell.“
    Dave blickt ihn weiterhin beinahe gleichgültig an, aber Russell spürte die unterschwellige Drohung dahinter. Er senkte unsicher den Blick.
    „Er ist zu gefährlich, Dave“, flüsterte er. „Du weißt das. Ich habe ihn heute mit diesen Jägern gesehen! Sie haben miteinander gesprochen! Er ist einer von ihnen. Er muss sterben.“ Seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter und eindringlicher. Dave sagte nichts, Russell bemerkte allerdings sehr wohl, dass er sich mehr anspannte. Vorsichtig fügte er hinzu: „Wenn dieser Schwarze Jäger herausfindet, wer dein Mensch in Wahrheit ist ....“
    Er ließ den Satz unvollendet, die Bedrohung war zu präsent. Noch immer zeigte Dave keine Reaktion, schien ganz in sich versunken zu sein, das dämonische Gesicht zeigte keinen Ausdruck.
    „Dave? Du musst ihn töten“, forderte Russell und sprach rasch weiter: „Beende es ein für allemal. Er wird zu gefährlich! Er ...“ Dave entrang sich ein gefährliches Knurren und Russell brach ab. Der alte Dämon beugte sich näher heran, seine Augen funkelten bedrohlich.
    „Was ich tun muss, entscheide ich selbst, Russell“, zischte er und Russell drückte sich stärker gegen den Baum in seinem Rücken. Daves Zähne waren nur noch wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. „Warte hier auf mich“, forderte Dave. In einer fließenden Bewegung erhob sich der große Dämon und blickte auf Russell hinab. „Ich werde es heute Nacht ein für allemal beenden“, erklärte er entschlossen.
     
    ***
     
    Finns Gedanken bewegten sich auf dem Heimweg im Kreis. Es dämmerte bereits, doch er hatte nur noch einen kurzen Fußweg von der Bushaltestelle nach Hause vor sich. Thomas' Attacke ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Warum war Thomas so seltsam gewesen? Seine Aggressivität verunsicherte Finn und dann war da noch dieser eigenartig zärtliche Ausdruck gewesen.
    Wer war der Mann, den sie gejagt hatten? Sein Dämon? Er hatte nach einem ganz normalen Menschen ausgesehen, nur dass er extrem schnell gerannt war. Thomas war nicht zurückgekommen. Ob sie ihn erwischt hatten? Warum war er überhaupt da gewesen? Hatte er nicht alles von Finn bekommen, was er gewollt hatte? So viele Fragen.
    Michaels Worte kamen ihm abermals in den Sinn: Ich weiß nicht, welches Spielchen dieser Dämon mit dir treibt, aber sei dir sicher, am Ende wird er dich töten.  
    Vermutlich ist es wirklich so, seufzte Finn. Ich befinde mich in einem Spiel, dessen Regeln ich nicht kenne. Man schiebt mich auf einem unbekannten Spielbrett, mit unbekannten Spielern, hin und her. Seit dem Angriff in Hamburg war nichts so, wie es zu sein schien und er wurde in diesen absurden Strudel von Ereignissen immer tiefer hineingerissen.
    Der Dämon hatte ihn verletzt, nicht aber getötet, ihn lediglich als sein Eigentum markiert. Ungewöhnlich für einen Dämon. Dieser raubte Finn Küsse, schlief mit ihm und war seither verschwunden. Noch ungewöhnlicher. Und nun behauptete Thomas, dass er Peter getötet hatte ... Finn fühlte einen deutlichen Schmerz in sich aufsteigen, als er an

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