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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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zusammen sind wir stark genug über alle zu herrschen. Mach mit uns gemeinsame Sache.“ Der Tonfall wurde beschwörender. „Wir sind die ältesten der Dämonen, David. Uns gebührt die Herrschaft über alle. Dämonen, wie Menschen.“ Knurrend und zischend gaben die anderen Dämonen ihre Zustimmung. Finns Blick flog zwischen Thubal, den anderen Dämonen und Dave hin und her. Er wusste nicht ganz genau, was hier vor sich ging, verstand jedoch sehr gut, dass er in diese dämonische Politik-Sache involviert war.
    Überrascht bemerkte Finn, wie sich der Dämon Dave eine winzige Spur mehr vor ihn schob. Der Dämonensinn war alarmiert und ließ Finn jede feine Nuance seiner Bewegungen registrieren. Keine Angriffsgeste.
    Fast als ob er dich beschützen möchte, stellte auch Finns misstrauischer Verstand fest.  
    Ihr seid einander eng verbunden, gab der Dämonensinn eine rätselhafte neue Information preis, erklärte allerdings natürlich nichts weiter.  
    Klasse, solche Rätsel brauche ich jetzt auch noch, dachte Finn grimmig. Die einzige Bindung zwischen uns war heißer Sex. Der Rest war eine Lüge.  
    „Was genau erwartest du von mir?“ Dave richtete sich kaum merklich auf. Die sehnigen Muskeln unter der rauen Haut spannten sich an. Finn konnte die knisternde Spannung spüren, die von dem großen Dämon ausging. Mit gesenkter Stimme, eine Drohung in jedem Buchstaben fügte Dave hinzu: „Was soll sich geändert haben, Thubal Cain?“
    Die anderen Dämonen heulten erschrocken auf. Der Lärm war ohrenbetäubend. Schrille Schreie gellten durch die Höhle, brachen sich an den Wänden. Thubal wurde blass. Dave hatte etwas Ungeheuerliches getan, ein absolutes Tabu unter den Dämonen gebrochen: Er hatte ihn mit seinem wahren Namen angesprochen. Hastig wich der braune Dämon zwei Schritte zurück, als ob der andere Dämon gerade nach ihm geschlagen hätte.
    „Wie kannst du es wagen?“, zischte Thubal vor Zorn regelrecht zitternd. Ein gefährliches Knurren entkam seiner Kehle. Finns Wirbelsäule erfuhr erneut eine Eiszeit. Beinahe vermeinte er Eiskristalle in der Luft glitzern zu sehen.
    Thubal sah so aus, als ob er sich gleich mit Krallen und Zähnen auf Dave stürzen würde. Sein Blick glitt nur ganz kurz zu Finn. Dieser registrierte erstaunt die aufflackernde Angst darin. Das war Blödsinn. Warum sollte Thubal Angst vor ihm haben?
    „Wie kannst du vor dem Mirjahn meinen wahren Namen nenne? Bist du völlig wahnsinnig?“ Thubals Worte waren kaum zu verstehen, kamen ihm knurrend von den dünnen Lippen.
    „Sein wahrer Name! Wahrer Name!“, heulten, knurrten und zischten die anderen Dämonen. Hastig wichen sie von Thubal Cain zurück. Die Nennung seines wahren Namens schien ihn beinahe aussätzig zu machen.
    Bingo, vernahm Finn seinen Dämonensinn aufjubeln und lossprudeln: Du weißt seinen wahren Namen. Damit kannst du ihn mit jeder beliebigen Waffe, ja sogar mit bloßen Händen töten. Der Name verleiht dir Macht. Er ist also Thubal Cain! Dass ich darauf nicht sofort gekommen bin. Aus unreinem Geist geboren, Bruder der Naema. Neben Lilith, Machalath und Igereth, war sie eine der vier Stammmütter der Halbdämonen. Er ist ebenfalls ein Incubus, auch er Erzeuger von Halbdämonen. Wir haben die vier Dämoninnen schon vor langer Zeit erledigt, aber dieser ist uns bisher immer entkommen. Verwirrt schüttelte Finn den Kopf. Entschieden zu viele Informationen auf einmal.  
    „Hast du jetzt etwa Angst, Thubal Cain?“ Daves Maul verzog sich abfällig und er provozierte den Anderen: „Hast du tatsächlich Angst vor einem, dir doch angeblich weit unterlegenen Menschen? Sag mir, Thubal Cain: Wenn die Menschen derart leicht zu besiegen sind wie du immer sagst, warum fürchtest du dich schon vor einem einzigen von ihnen?“ Dave schnaubte abfällig. „Du träumst schon immer davon, über die Menschen zu herrschen, Thubal Cain. Ein dummer, unnützer Traum.“ Der braune Dämon zuckte jedes Mal heftig zusammen, wenn sein wahrer Name ausgesprochen wurde.
    „Warum? Welchen Vorteil soll uns das bringen? Ich habe es dir damals schon gesagt: Keinen einzigen. Wenn du sie beherrschen willst, dich ihnen offenbarst, werden sie sich irgendwann einmal gegen dich erheben. Menschen mögen hilflos, zerbrechlich und leicht zu besiegen erscheinen, wenn wir sie nur als Nahrung jagen. Aber vergesst nicht: Es ist ihre Welt und sie werden sie gegen uns verteidigen, wenn es nötig ist. Es ist schon einmal passiert und wird wieder geschehen, wenn

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