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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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köstlich ...“ Genießerisch leckte er sich über die Lippen. „Hast du ihn voll gekostet? War er so gut?“ Sein dämonisches Gesicht verzog sich spöttisch, jedoch spiegelte sich auch Neid und Missgunst darin wieder. Seiner Kehle entkam ein Knurren und er schüttelte missbilligend den großen Kopf. „Aber David, du wusstest doch, spätestens nachdem du ihn gekennzeichnet hattest, wer er ist? Und trotzdem hast du ihn nicht getötet?“
    Unwirsches Murren ertönte hinter ihm. Die Dämonen drängelten erneut näher heran, warfen Finn drohende Blicke zu und fletschten zahlreiche Zähne. Ein gemurmeltes, gezischtes und vielfältig artikuliertes hasserfülltes: „Mirjahn!“ war zu hören.
    Finn wandte den Blick vorsichtig zu der Horde der Dämonen. Der Hass in ihren Augen galt ihm, dem was er war. Ebenso die offensichtliche Gier und die lüsternen Blicke. Er schluckte hart und kam sich verloren vor. An der Grundidee der Szene hatte sich seit Daves Auftauchen eigentlich nichts geändert, dachte er verzweifelt. Finn allein unter viel zu vielen Dämonen. Ob einer mehr oder weniger, was machte es schon aus? Er war alleine. Ohne Waffe. Praktisch nackt.
    Und durchaus etwas erregt, ergänzte seine innere Stimme ganz leise, weil sie wusste, dass sie dafür eine Backpfeife bekommen würde. Erschrocken sah Finn an sich herab. Verdammt, sie hatte Recht. Nur von Daves dunkler Stimme? Augenblicklich hielt Finn sich die Hände schamhaft vor die aufstrebenden Genitalien. Unter den anwesenden Dämonen löste er wahlweise ein Lachen, Knurren oder bedauerndes Seufzen aus.  
    Wie konnte eine Stimme ihn in diesen Zustand versetzen? Nur zu gut erinnerte sich Finn daran als er mit dem Dämon geschlafen hatte.
    Und mit Dave. Jedes Mal war es unglaublich lustvoll gewesen.
    Ein Incubus eben, erklärte der Dämonensinn achselzuckend. Er lebt von sexueller Energie.  
    Dave hatte ihm etwas vorgemacht, sich sein Vertrauen erschlichen, sich hinter der menschlichen Fassade versteckt, um noch mehr von ihm zu bekommen, Finn bis zum Äußersten zu treiben. Er erinnerte sich, dass es Dave gewesen war, der Dämon in menschlicher Gestalt, dem er sich erstmalig völlig hingegeben hatte. Erst danach hatte der Dämon sich noch mehr geholt.
    Tiefe Enttäuschung schlich sich an Finn heran und sprang ihn völlig unvermittelt mit spitzen Krallen an, bohrte sich in sein Herz und zerrte sein Ehrgefühl hervor. Dave hatte ihn manipuliert. Nichts von den Gefühlen war echt gewesen.
    „Du hast mich in Hamburg angegriffen?“ Finn klang bitter, konnte seine Enttäuschung kaum verbergen. Kälte schob sich in jeden Winkel seines Körpers. Er fühlte sich beschmutzt. „Du hast mir diese Narbe verpasst. Du hast mich danach überfallen. Das warst immer du.“ Finn schluckte erneut und langsam verwandelte die Erkenntnis die schmerzende Leere in ihm in eine ansteigende, berechnende und kalte Wut. Er war immer nur ein Spielzeug der Dämonen gewesen. Hier in dieser Höhle, aber auch schon vorher. Ein Spielball, den sie hin und her warfen, den sie benutzten, wie sie es wollten. Und Dave hatte ihn ebenfalls nur benutzt. Mehr als einmal.
    „Auf dem Balkon? In Hamburg? In meiner Wohnung? Das warst immer du.“ Es war keine Frage mehr, eher eine Anklage. Die Wut stieg brodelnd in ihm hoch, kochte kurz vor dem Siedepunkt.
    Dave hatte ihn nach Strich und Faden verarscht. Er war so ein Idiot gewesen, sich in diesen Mann - einen Dämon, korrigierte sein Verstand - auch noch zu verlieben!  
    „Du hast mich belogen“, behauptete Finn zornig. „Du hast mich die ganze Zeit nur getäuscht.“ Herausfordernd starrte er den Dämon an.
    Dave schluckte hart. Wunderschön; ein wütender Finn war unglaublich sexy. Diese ausdrucksvollen Augen, sein ärgerlich verzogenes Gesicht, in dem die Weichheit, das Jungenhafte seiner Züge nahezu verschwunden war. Finns Zorn machte ihn zu einem äußerst beeindruckenden jungen Mann. Bedrückt schaute er Finn an. Was sollte er auch sagen? Jeder Vorwurf traf ihn zurecht. Er hatte ihm nicht die Wahrheit über sich gesagt. Er hatte bewusst seine menschliche Tarnung aufrecht erhalten, um Finn näher zu kommen. Auch, um ihn nicht zu verlieren. Finn hatte ja fast recht. Aber eben nur fast.
    „Nein, Finn“, widersprach er leise und seine Stimme klang nur nach Dave. „Ich habe dich nie belogen. Ich habe dir nur nicht alles über mich verraten. Aber alles, was ich je zu dir gesagt habe, war die reine Wahrheit.“
    Auch, dass ich dich liebe, fügte Dave

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