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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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Maul wieder abtauchte. Hoffentlich hatte Leif wenigstens die Gurke runtergenommen. Er wusste, dass er meinen Hund eigentlich nicht füttern durfte. Ich weiß nicht, wie oft ich ihm das schon gesagt und ihn darum gebeten hatte, es zu lassen, aber die Bitten seiner Angestellten schienen ihn nicht zu interessieren. Einmal hatte ich ihn in flagranti dabei erwischt und zur Rede gestellt, da hatte er nur gelacht und gemeint, ich würde Kaspar nicht genügend zu fressen geben. Seltsamerweise wurde mein Hund tatsächlich nicht dicker, trotz der extra Häppchen. Aber ich gab ihm auch an den Tagen, an denen ich arbeitete, weniger in seinen heimischen Fressnapf, seitdem ich von Leifs heimlichen Fütterungen wusste. Und, um ehrlich zu sein, die Brötchen, die ich höchstpersönlich schmierte, waren auch nicht sonderlich gehaltvoll.
    »Ist er schon voll?«, fragte plötzlich eine Stimme neben mir. Ich zuckte zusammen. Schon wieder hatte sich jemand unbemerkt an mich herangeschlichen. Ich musste unbedingt mal den HNO-Arzt meines Vertrauens aufsuchen. Der Fremde stand neben mir, dieses Mal mit trockenem Gesicht, und verzog den Mund zu einem winzigen Lächeln. Man brauchte eine Lupe, um es zu erkennen.
Ich sah auf die Anzeige der Zapfsäule. Gerade mal sechzehn Liter. Er dürfte also noch lange nicht voll sein, wenn er den werksmäßigen Tank besaß. Wenn allerdings jemand an dem Wagen herumgebastelt hatte, um mehr Platz zum Drogen- oder Menschenschmuggeln oder ähnlichem zu schaffen, dann könnte es sein, dass er kleiner war.
»Nein, noch nicht«, antwortete ich. Doch in diesem Moment machte es »klack« und der Benzinstrom stoppte. Ich veränderte die Position und drückte erneut auf den Abzug der Zapfpistole, doch nach wenigen Sekunden kam dasselbe Geräusch. Der Tank war voll.
»Das ist seltsam«, murmelte ich. »Sind Sie sicher, dass er leer war?«
Der Fremde nickte. »Der Wagen stotterte, die Anzeige zeigte Null an. Er war eindeutig leer.«
»Lassen Sie mal den Motor an«, riet ich ihm, während ich die Zapfpistole wieder in die Säule hängte und den Tankdeckel schloss. »Dann können Sie sehen, ob die Nadel wieder nach oben klettert.«
Der Mann stieg ein und drehte den Schlüssel im Zündschloss, doch außer einem kaum hörbaren Klicken passierte nichts.
Ich ging zur Fahrerseite. »Haben Sie es versucht?«
»Zweimal.« Er drehte demonstrativ den Zündschlüssel noch ein drittes Mal rum, doch wieder sprang der Motor nicht an.
»Vielleicht ist es die Batterie«, sagte ich, obwohl ich wusste, dass die es eigentlich nicht sein konnte, wenn der Wagen während der Fahrt gestreikt hatte.
Er sah zu dem großen Schild, das neben der Eingangstür der Tankstelle prangte und frische Batterien, brandneue Scheibenwischerblätter und den obligatorischen Ölwechsel zu saftigen Preisen anbot. Direkt hinter der Tankstelle befand sich die einzige Kfz-Werkstatt weit und breit, die sich exorbitante Preise erlauben konnte. Jeder aus Mullendorf kam hierher und ließ seinen Trecker, seinen Bus oder sogar das Fahrrad reparieren. Sie gehörte ebenfalls Leif und ich vermutete, er machte seinen Umsatz hauptsächlich damit und nicht mit der Tankstelle.
»Oder die Zündkerzen«, schlug ich vor. »Die Jungs aus der Werkstatt können Ihnen mit Sicherheit weiterhelfen.«
Der Mann blickte auf die Uhr an seinem Handgelenk. Sie sah nicht sonderlich teuer aus und passte zum Auto. »Wird das lange dauern?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Das kommt darauf an. Soll ich nachfragen, ob sie gerade Zeit haben? Vielleicht kommt Kurt auch her und sieht sich Ihren Wagen an, dann kann er sofort abschätzen, wie lange es dauert.«
Der Fremde nickte. »Ich bezahle inzwischen das Benzin.«
Er stieg aus dem Wagen und ging in den Laden, von wo Leif uns aufmerksam beobachtet hatte. Ich wendete mich ab und lief ruhig zur Werkstatt. Leif konnte sagen, was er wollte, wenn der Reisende Hilfe für seinen Wagen brauchte, musste er sie erhalten. Außerdem lautete Leifs Anweisung, dass der Fremde so schnell wie möglich verschwinden sollte, doch wenn sein Auto nicht mitmachte, konnte ich sie nicht ausführen. Bevor ich in der Werkstatt bei Kurt ankam, verstellte Leif mir den Weg.
»Das Auto des Fremden wird bei uns nicht repariert«, sagte er mit kühler Stimme.
»Aber es fährt nicht«, antwortete ich überrascht. »Wie soll er denn von hier fortkommen, wenn der Wagen streikt?«
»Er kann von mir aus wieder schieben, so wie er hergekommen ist. Wir haben gerade keine Kapazitäten

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