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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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mich auf die Knie fallen. Der kalte, nasse Betonboden saugte an meiner Haut. Schatten schlängelten sich auf mich zu. Graffittigesichter schaukelten in mein Sichtfeld und verhöhnten mich mit zahnlosen Altmännermündern. Dann erschien Animal brüllend über mir, die Klauen nach mir ausgestreckt. Ich ließ mich auf den Rücken fallen und trat mit aller Kraft und meinen schweren Plateauabsätzen nach ihm. Ich traf ihn ins Gemächt, und er krümmte sich heulend zusammen. Ich rollte herum. Da blitzte etwas matt unter dem Tisch. Ich streckte meine Hand danach aus und bekam es zu fassen. Im gleichen Augenblick stellte jemand seinen Absatz auf meine Hand. Ich schrie.
    „Gorgeous“, rief Marc Ray mit schriller Stimme und fotografierte zu mir hinunter. Ich schnellte in die Höhe, packte den Riemen seiner Kamera und zerrte mit aller Kraft daran. Marc Ray verlor das Gleichgewicht und stürzte nach vorne auf mich drauf. Ich boxte ihn hart in die Magengrube und wand mich unter ihm hervor.
    Dann riss ich das Feuerzeug an mich und ließ die Hölle los.
    Ich sprühte Haarspray in die Flamme. Eine riesige Lohe schoss nach vorne und setzte Marc Rays Jacke in Brand. Der kreischte wie ein Irrer und wälzte sich auf dem Boden.
    Keuchend, meinen improvisierten Flammenwerfer vor mir, kam ich in die Höhe. Ich wackelte auf meinen hohen Absätzen, während ich mich rückwärts zur Tür zurückzog. Am Rande meiner Wahrnehmung stand Annette und kreischte. Marc Ray wälzte sich in Animals Richtung. Animal sprang rückwärts, machte dann aber einen riesigen Satz über den brennenden Fotografen und näherte sich mir geduckt, zum Sprung bereit. Ich hielt die Flammenlohe in seine Richtung und ging weiter rückwärts.
    Dort, wo die Tür gewesen war, war nur nasse, elastische, wattige Wand. Hände kamen aus ihr heraus und zogen mich nach hinten, sie waren kalt und tot auf meiner Haut und schnürten mir die Luft ab. Ich drehte mich taumelnd um und ließ die Flamme über die Wand züngeln. Die Hände zogen sich zurück, doch das Feuer blieb an einigen herunterhängenden Kabeln hängen und fraß sich an der Isolierung entlang. Es stank. Geschmolzenes Plastik tropfte auf mich hinunter, während ich in dem Qualm vergeblich versuchte, die Tür zu finden.
    Ein wildes Knurren hinter mir ließ mich herumfahren. Im zuckenden Feuerschein sah ich nur Animals schwarze, riesige Silhouette, wie er auf mich zu sprang. Ich ducke mich weg, und er stürmte an mir vorbei, einen Schweif schwarzer, kreischender Schatten hinter sich her ziehend.
    Halluzination, dachte ich mühsam. Das Zeug, was sie mir gespritzt haben. Aber was war wirklich, und was nur eingebildet?
    Ein kühler Luftzug strich über mein Gesicht. Die Wölfin schnupperte. Dort ging es hinaus.
    Zwischen mir und dem Ausgang stand Animal, geduckt, zum Sprung bereit. Ich drückte den kleinen Hebel des Feuerzeugs und schoss ihm eine Flamme direkt in den Magen. Die Fetzen seiner Kleidung fingen Feuer. Stinkend und rauchend griff es auf seinen Pelz über. Brüllend wich Animal rückwärts auf den Gang, prallte gegen die Wand und versuchte, das Feuer am Beton zu löschen. Ich rannte an ihm vorbei und orientierte mich zum Ausgang.
    Ich war furchtbar langsam. Meine Füße fühlten sich an, als hätte man mir Betonklötze darunter gebunden, die mich nun hinunter in den nassen, zähen Boden zogen. Wie durch Treibsand watete ich den Gang entlang. Irgendwann fiel ich hin und kroch auf allen Vieren weiter. Um mich war Rauch und flackerndes Licht, und dann war Animal direkt hinter mir. Ich warf mich nach vorne und erreichte die Tür zum Treppenhaus, doch auf den ersten Stufen hatte er mich eingeholt. Ich spürte, wie sich sein Gewicht auf meine Beine senkte und mich an Ort und Stelle festhielt. Er stank nach verschmortem Fleisch und Verwesung. Ich versuchte, mich die Treppe hinauf zu ziehen, aber meine Hände fanden keinen Halt auf den Steinstufen. Als seine Krallen meine Haut aufrissen, schrie ich. Der Druck wurde unerträglich.
    Plötzlich kam die Wölfin. Binnen Sekunden brach sie sich Bahn, ich verließ meinen menschlichen Körper und schnellte auf allen Vieren nach vorne. Die hinderlichen Plateauschuhe ließ ich samt meinem Gegner hinter mir. Wie ein Schatten raste ich die Treppe hinauf, immer dem Geruch nach Frischluft nach. Glasscherben knirschten unter meinen Pfoten, und an meinen Hinterläufen saß ein brennender Schmerz. Ich hörte Animal hinter mir heulen.
    Den Gang erreichend, raste ich in eines der

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