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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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ungezählte Male geliebt. Marcus schien ihr dicker Bauch nicht zu stören, im Gegenteil, er berauschte sich an ihren praller werdenden Brüsten und üppigen Hüften. Manchmal war es fast, als wäre es sein Kind, was da in ihr heranwuchs.
    Für eine Weile war ihr Verlangen unersättlich gewesen. Sie hatte ihn gar nicht oft genug in sich spüren können, und als es ihr unangenehm wurde, wenn er sich auf sie legte, fanden sie andere Möglichkeiten, sich zu vereinigen. Mittlerweile war sie ein wenig ruhiger geworden und lauschte öfter in sich hinein. Am liebsten hätte sie den ganzen Tag in Marcus' Armen liegend verbracht.
    "Hast du schon einen Namen?", fragte er einmal, als sie zusammen im Gras lagen und der Sonne beim Untergehen zusahen.
    "Er soll Lentz heißen", sagte Sibil. "Wie der ewige Frühling."
    Marcus lächelte. "Und wenn es ein Mädchen wird?"
    "Es wird ein Junge. Da bin ich mir ganz sicher. Mütter spüren so etwas."
    "Also, Lentz", sagte Marcus und küsste Sibils prallen Bauch. "Ich freue mich schon auf dich."
    In den folgenden Wochen beobachtete Marcus seine Sibil oft. Sie war nicht mehr ganz so anschmiegsam und suchte zunehmend den kühlen Schatten unter den Bäumen. Sie schien viel in sich hineinzulauschen. Ihr Bauch war so groß, dass sie sich nur noch schwerfällig bewegen konnte. Sie ließ ihn nicht mehr zwischen ihre Schenkel. Er konnte das verstehen und übte sich in Geduld, obwohl er oft in unbeobachteten Augenblicken sein Geschlecht rieb, bis das Gefühl ihn überkam, und dabei an seine schlanke, wilde, nackte Sibil dachte.
    Diese Zeiten würden wiederkommen. Er musste nur warten.
    "Wann kommt das Kind?", fragte er Imagina, doch die lächelte nur.
    "Das weiß niemand, Junge. Hab Geduld."
    Und so sehr sie alle darauf gewartet hatten, so überraschend war es dann doch, als Sibil beim Abendessen plötzlich den Löffel fallen ließ, ihren Blick nach innen kehrte und die Hände in den Rücken presste.
    "Aua!"
    "Was hast du?", fragte Imagina sofort.
    "Rückenschmerzen. Es zieht... ganz merkwürdig... aah..."
    Sibil beugte sich vornüber. Rosa zog ihr die Schüssel weg und stützte sie, während Sibil sich stöhnend an Rosas Arm klammerte.
    "Wehen", sagte Imagina ruhig. "Es geht los."
    Wie betäubt lehnte sich Marcus auf seinem Stuhl nach hinten und beobachtete, wie die Frauen zu arbeiten begannen. Rosa ging frisches Wasser holen, während Imagina die Bettstatt in der kleinen Schlafkammer mit frischen Tüchern bezog. Wasser wurde erhitzt und ein Sud aus Kräutern hergestellt, während Sibil in der Stube auf und ab ging, immer wieder stehenblieb und sich stöhnend krümmte.
    "Willst du dich hinlegen?", bot Marcus an, doch sie wehrte ab.
    "Ich muss mich bewegen."
    Marcus verstand nicht, warum, aber er ließ sie gewähren. Sie schien angespannt, aber nicht sonderlich verängstigt, und auch ihn selbst beruhigte die gelassene Art, mit der Imagina ihre Vorbereitungen traf.
    Die Stunden zogen sich. Draußen war es längst dunkel. Sibil legte sich hin, stand wieder auf, lief in der Stube herum, ging auf alle Viere und ließ sich von Rosa stützen, während Imagina ihren Bauch abtastete. Immer wieder stöhnte und schrie sie, dass es Marcus das Herz zerriss.
    Irgendwann wies Imagina ihm die Tür.
    "Männer haben jetzt nichts mehr hier zu suchen. Geh hinaus, sieh nach Mattis. Bleib weg, bis ich dich rufe."
    Marcus gehorchte. Hinter ihm schrie Sibil. Er zog die Tür hinter sich zu und rannte in die Nacht.

    Mattis hatte einige seiner Ziegen mit in sein neues Leben gebracht. Er schlief gerne draußen bei ihnen. Marcus ging dem Schein seines kleinen Feuers nach und fand ihn auf einer kleinen Lichtung in der Nähe des Hauses. Er setzte sich zu Mattis und versuchte, sich mit belanglosen Gesprächen abzulenken, doch seine Gedanken waren ständig bei Sibil.
    "Mach dir keine Sorgen", sagte Mattis irgendwann. "Sie ist jung und gesund. Bei den Frauen dauert es länger als bei den Ziegen, aber sie wird es schon schaffen."
    Nach einer Zeit, die ihm ewig vorkam, ging Marcus zurück zum Haus, doch die Tür war verschlossen und die Fensterläden zugezogen. Niemand machte ihm auf, und von innen waren nur gedämpfte Stimmen und leises Wimmern zu hören. Marcus ging zurück zu Mattis und wartete weiter.
    Er musste schließlich doch eingeschlafen sein, jedenfalls schrak er hoch, als Mattis ihn an der Schulter rüttelte.
    "Komm mit", sagte Mattis. Marcus sprang auf die Beine und rannte zum Haus. Vor der Tür stand Rosa mit verweinten

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