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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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wäre es nicht sicherer, wenn wir sie möglichst schnell ins Ausland bringen?“, fragte Sam.
    „Möglichst schnell ist schon vorbei. Sie ist seit gestern hier, sagst du? Wenn der Marcus-Clan den Flughafen abdichten will, hat er es längst getan. Du hättest mich früher anrufen sollen. Jetzt haben wir nur die Chance, durch ein Loch zu schlüpfen, das ihre dünne Personaldecke uns lässt. Sie können unmöglich alle Wege überwachen.“
    Sam blickte zu Boden. Andreas Koch schlug ihm aufmunternd auf den Rücken.
    „Zumindest hat es gestern kräftig geregnet – Annas Geruchsspur sollte einigermaßen verwischt sein. Trotzdem muss sie so schnell wie möglich von hier verschwinden.“
    Ich fühlte mich schrecklich. Nicht nur, dass ich die Menschen in Gefahr brachte, die mir wirklich viel bedeuteten – ich musste nun auch zulassen, dass man über mich entschied wie über einen Gefahrguttransport. Die ultimative Fremdbestimmung.
    „Wenn dafür noch Zeit ist, würde ich gerne duschen gehen“, sagte ich. „Ein paar Geruchsspuren abwaschen.“
    Andreas Koch nickte. „Man wird Sie in etwa einer Stunde abholen. Ich bleibe so lange hier, damit auch alles glatt verläuft.“

    Ich ließ mir Zeit unter der Dusche. Das getrocknete Blut überzog meine Haut wie ein Film, und ich rieb es vorsichtig ab. Nun konnte ich endlich im Einzelnen sehen, was Animal mir angetan hatte. Tiefe Furchen zogen sich von meiner Hüfte bis hinunter zum Knie. Meine Waden waren von den Stiefeln geschützt gewesen, und die Fußsohlen musste ich mir aufgeschnitten haben, als die Wölfin über die Glasscherben geflohen war. An den Armen hatte ich Abschürfungen, die nicht tief, aber flächig waren. Zumindest an den Beinen würde ich wohl Narben behalten, die mich immer an meine kurze und unglückliche Karriere als Model erinnern würden.
    Ich seifte meine Haare ein und spülte den letzten Geruch nach Rauch und Abbruchhaus in den Abfluss.
    Sollte Animal mir je wieder vor die Krallen laufen, würde ich mich erkenntlich zeigen.
    Von Sam lieh ich mir ein frisches T-Shirt und eine lockere Boxershorts. Mein Kaffee war in der Zwischenzeit kalt geworden, aber ich trank ihn trotzdem.
    Als es endlich an der Tür klingelte, zuckten wir alle zusammen. Sams Vater ging an die Sprechanlage und wechselte ein paar Worte, dann betätigte er den Summer.
    „Abmarsch“, sagte er.
    „Wohin bringen Sie mich?“, fragte ich nervös.
    „Wir haben einige Rückzugsorte in der Gegend. Sie wurden lange nicht mehr benötigt, aber wie man sieht, kann man nie vorsichtig genug sein.“
    „Das beantwortet nicht meine Frage!“
    Andreas Koch seufzte. „Ich will nicht zu viel verraten. Die Menschen dort begeben sich in Gefahr, um Sie zu unterstützen. Es ist eine kleine Wohnung in Sachsenhausen, und unsere Kontaktfrau wird sich um Sie kümmern. Selbstverständlich bleiben wir in Kontakt.“
    „Und du?“, fragte ich Sam, während Panik in mir aufstieg. „Du wirst mich dort besuchen kommen, oder?“
    „Mal sehen“, sagte Sam und sah abwartend zu seinem Vater.
    „Dies ist kein Abschied für immer!“, schrie ich.
    „Nein, nein. Wir müssen nur vorsichtig sein. Du darfst mich nicht anrufen, für den Fall, dass die anderen eingehende Gespräche zurückverfolgen. Ich besorge mir ein Prepaid-Handy und melde mich bei Dir.“
    „Du tust ja gerade so, als wären die eine kriminelle Vereinigung...“
    „Genau so ist es“, schaltete Andreas Koch sich ein. „Wir haben es mit mafiösen Strukturen zu tun. Sie sind technisch auf dem neuesten Stand, und wir wissen nicht, wie viele Leute sie haben. Was ist?“, fügte er hinzu, als er meinen ungläubigen Blick sah. „Was hatten Sie erwartet? Ein Rudel halbverwandelter Idioten, die im Wald hocken und Rehknochen abnagen?“
    Ich wollte es nicht zugeben, aber ungefähr in diese Richtung war meine Vorstellung gegangen. Zum Glück klingelte es gerade an der Wohnungstür. Sam öffnete, und herein kamen zwei schwarz gekleidete Männer mit einem Blechsarg.
    „Wir haben hier eine Leiche abzuholen“, sagte der eine und tippte sich an die Mütze.
    „Das ist nicht euer Ernst“, sagte ich fassungslos.
    „Sie können nicht einfach aus der Haustür spazieren“, erklärte Andreas Koch. „Kommen Sie. Es ist zu Ihrem Besten. Wir legen den Deckel auch nur lose auf. Sie können sich jederzeit befreien – obwohl ich Ihnen das nicht raten würde.“
    „Nein! Ich lege mich da nicht rein!“
    Die Männer setzten den Blechsarg ab.
    „Er ist

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