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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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Büffel wurde ein großes Tier und bekam auf seinem Kopfe große und schwarze Hörner. Der Herr der Schafe aber freute sich sehr über sie und über alle Farren. 39 Ich hatte in ihrer Mitte geschlafen; da wachte ich auf und sah alles. 40 Dies ist das Gesicht, das ich im Schlafe sah. Als ich erwacht war, pries ich den Herrn der Gerechtigkeit und stimmte ihm einen Lobgesang an. 41 Darauf brach ich in lautes Weinen aus, und meine Tränen hörten nicht auf, bis ich es nicht mehr auszuhalten vermochte. So oft ich hinsah, rannen sie herab wegen dessen, was ich sah.
    Denn alles wird eintreffen und sich erfüllen; alles Tun der Menschen ist mir der Reihe nach gezeigt worden. 42 In jener Nacht erinnerte ich mich meines ersten Traums; auch seinetwegen weinte ich und war bestürzt, weil ich jenes Gesicht gesehen hatte.

    Textquelle: Werbeschriften in Ägypten
    In der letzten Zeit vor Christus lebten weit mehr Juden in der Diaspora (Zerstreuung) als in Palästina (vielleicht 6:1 Millionen; vgl. Apg 2,5
    ff.; 1 Makk 15,22f); in Alexandrien bewohnten sie 2 von 5 Stadtteilen, in ganz Ägypten wa ren sie 1 von 7 Millionen (Einwohnerzahlen im Altertum sind meist nur grob geschätzt). Die Juden in Ägypten und anderswo, manchmal bedrückt (vgl. 3 Makk, S. 31), doch der Überlegenheit ihrer Offenbarungsreligion über die heidnische wohl bewußt (vgl. Is 44; Jer 10; Weish 13-15), rühmten ihre großen Männer: Abraham, eigentlich Henoch, erfand die Astrologie und lehrte sie die Phönizier und ägyptischen Priester; Moses wurde gefeiert von Aristobul und Eupolemus (um 160 vor Christus) und einem Unbekannten, Ezechiel dem Tragiker und Artapanus (im 1. Jahrhundert vor Christus) als Quelle griechischer Weisheit ja als Begründer der ganzen ägyptischen Kultur: Erfinder von Schiffen, Transport - und Bewässerungsmaschinen, Feldherr und Staatsordner.
    Das Testament Salomos erzählt von der Macht dieses großen Königs: ein Dämon quält Tempelbauarbeiter, ein anderer die Araber mit Glutwind; Salomo bezwingt beide mit einem gottgeschenkten Siegelring und zwingt sogar einen Dämon zur Mithilfe am Tempelbau, aber fällt später ab. Die Schrift ist wohl jüdisch und später christlich überarbeitet.
    Wertvoller war die Empfehlung der wahren Weisheit und Sammlung von Lebensregeln in den beiden kanonischen Büchern der Weisheit und des Jesus Sirach (diese wurde in der Alten Kirche zum Sittenunterricht benutzt, daher Ecclesiasticus = kirchlich). Daneben gab es unter anderem ein Mahngedicht, dem Phokylides von Milet zugeschrieben (um 540 vor Christus), das noch in by zantinischer Zeit als Schulbuch gebraucht wurde, und die Sprüche Menanders (attischer Dichter um 300 vor Christus, in Wirklichkeit aus der Römerzeit).
    Eine Empfehlung der griechischen Übersetzung der 5 Bücher Moses', der Thora, des Grundbuchs des Judentums, und der jüdischen Weisheit, zugleich eine Sinnerklärung der jüdischen Speisegesetze ist der Aristeasbrief, angeblich verfaßt von Aristeas, einem Beamten Ptolemäos' II. Philadelphos (285-246): auf Anregung des Bibliothekars Demetrios in Alexandrien habe A. die 5 Bücher Moses und je 6 aus den 12 Stämmen, rund 70 Übersetzer aus Jerusalem geholt; Jerusalem, Opfer und Tempel werden beschrieben; wieder in Alexandrien, werden in ausgedehnten Tischgesprächen Weisheitssprüche vorgetragen; bei der Übersetzung suchen die 70 (danach heißt sie Septuaginta) durch gegenseitiges Vergleichen zu einem einheitlichen Wortlaut zu kommen und werden in 72 Tagen fertig. Tatsächlich ist der Brief wohl gegen 80 vor Christus mit Benutzung historischer Quellen verfaßt, besonders des weitgereisten Hekataios von Milet (geboren um 540 vor Chr.), und bezeugt uns die Entstehung der griechischen Bibelübersetzung der Bücher Moses im 3. Jahrhundert durch Juden in Alexandrien.
    Die Bedeutung der Septuaginta (Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische) kann kaum überschätzt werden. Schon an sich ist sie eine großartige Leistung für die damalige Zeit bei der großen Verschiedenheit semitischen und griechischen Denkens und Ausdrucks; allerdings beherrschten die Übersetzer wohl beide Sprachen lebendig. Sie war gewiß ein Hauptmittel zur Gewinnung von Proselyten (Herzugekommene = Judengenossen) und so auch eine Vorbereitung der Predigt Pauli und anderer (Apg 13,43; 16,14;, 17,4).
    Im Neuen Testament zitieren Apostel und Apostelschüler in der Regel nach der Septuaginta. Sie wurde im christlichen Gottesdienst vorgelesen in Ägypten, Palästina

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