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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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»Fluchen wird uns auch nichts nützen, Liebster. Wir müssen die Vorräte, die sie uns gelassen haben, ins Trockene schaffen, und Elewin braucht dringend ein Feuer. Es geht ihm sehr schlecht.«
    Parric nickte, denn er wußte, sie hatte recht. Während des nicht enden wollenden Elends der Stürme war der alte Mann beinahe an Kälte und Seekrankheit gestorben, und Meiriel hatte sich geweigert, ihm zu helfen – hochmütig hatte sie darauf beharrt, daß es nicht ihre Aufgabe sei, ihre Kräfte an Sterbliche zu verschwenden.
    Sie fanden einen Felsüberhang – er war zu flach, um eine Höhle genannt zu werden – und schickten Meiriel und Elewin hinein. Sangra begann, die Vorräte in ihr Versteck hineinzuzerren, während Parric Treibholz suchte. Ein Blick auf den durchnäßten Haufen Holz zeigte ihm, daß kein Sterblicher es jemals würde entzünden können. Und Elewin sah schrecklich aus. Der Haushofmeister kauerte hinten unter dem Felsen, geschüttelt von Hustenkrämpfen. Als Parric sein graues Gesicht und die blutleeren Lippen sah, spürte er heftige Angst. In der Erinnerung an Aurians Talente machte er der Magusch den Vorschlag, daß sie das Feuer mit ihrer Magie entzünden solle. Meiriel sah ihn an, als sei er eine Küchenschabe. »Ich kenne mich mit Feuermagie nicht aus«, erklärte sie. »Ich bin eine Heilerin, keine Feuermagusch.«
    Da zerbrach etwas in Parric. Er sprang nach vorn, ergriff die Magusch und drehte ihr einen Arm auf den Rücken. Mit der anderen Hand zog er sein Messer und legte die Klinge auf die nackte, weiße Haut ihres Halses. »Wenn du eine verdammte Heilerin bist, dann mach deine Arbeit«, fuhr er sie an. »Heile Elewin, und zwar jetzt –sonst schlitze ich dir deine nutzlose Kehle auf!«
    »Parric – keine Bewegung!« Sangras ruhige Warnung drang durch seinen Zorn. Der Kavalleriehauptmann blickte auf und sah mehrere Fremde, die den Eingang zu ihrem Versteck blockierten. Es waren Krieger – daran bestand kein Zweifel. Ihr vom Regen verdunkeltes Haar war lang – gleichgültig, ob es Männern oder Frauen gehörte –, und sie hatten es alle zu verschlungenen Zöpfen gebunden, um im Kampf mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Obwohl sie klein von Gestalt waren, mußten ihre knorrigen Muskeln von drahtiger Kraft sein – das verrieten die großen Schwerter, die sie bei sich trugen. Sie waren alle gleich gekleidet in ein Wams und in Kniehosen aus geschmeidigem Leder. Die Männer waren glatt rasiert. Eine der Frauen trat vor und sagte einige Worte in einer fließenden, wiegenden Sprache.
    »Jetzt ist es aus!« murmelte Parric. »Ich verstehe kein Wort von dem, was sie sagen.« Er spürte, wie sein Messer über Meiriels Kehle glitt, als die Maguschfrau ein hartes Lachen ausstieß.
    »Ich verstehe sie«, rief sie mit schriller, triumphierender Stimme. »Sie hat gesagt, du sollst deine Waffe wegwerfen, Parric. Sie hat gesagt, wir sind ihre Gefangenen.«

 
37
Begegnung mit einem Geist
     
     
    Das Pferd geriet ins Taumeln, riß Aurian nach vorn und hätte sie beinahe abgeworfen. Sie reagierte schnell und warf sich mit ihrem ganzen Gewicht zurück in den Sattel, während sie gleichzeitig an den Zügeln zerrte, um ihr stolperndes Pferd wieder unter Kontrolle zu bekommen. Mit leisen Worten der Ermutigung streichelte sie den Hals ihres müden Hengstes und zog eine Grimasse, als sie auf ihre Hand blickte, die nun mit einer Schicht von Schweiß und Staub aus dem Fell des Tieres überzogen war. Obwohl das Pferd sich beim Klang ihrer Stimme tapfer wieder gefangen hatte, wußte sie, daß es am Ende seiner Kräfte war. Die Magusch blickte nach vorn, dorthin, wo eine weit entfernte Bergkette das Ende der Wüste markierte. Sie stieß einen leisen Fluch aus. Die ganze Nacht waren sie geritten, und nun brach der Morgen an, aber diese schneehellen Gipfel schienen kein bißchen näher gerückt zu sein. Aurian fragte sich, ob sie überhaupt noch hoffen durften, sich in Sicherheit zu bringen, bevor die Pferde unter ihnen wegstarben.
    Es war die dritte Nacht ihrer Reise von der letzten Oase aus, und die Gefährten waren angesichts der furchtbaren Bedingungen so schnell geritten, wie sie nur konnten. Sie hatten nur wenig Wasser mitnehmen können und waren gezwungen, langsamer zu reiten, als sie es gern getan hätten, denn sie mußten an Shia und an ihre Pferde denken. Es hatte jedoch nur eine Lösung gegeben. Der Himmel war von niedrigen, bauchigen Wogen leuchtend gelber Wolken bedeckt, die die Sonne verbargen und es ihnen

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