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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Boden niederzuknien. Vannors Blick streifte über die demoralisierten Gefangenen, von einem Gesicht zum anderen, bis er eines entdeckte, das ihn steif vor Entsetzen werden ließ. Dort, ohne Umhang und ohne Maske, mit langem, schwarzen Haar, das ihr über ein geschundenes und schmutziges Gesicht fiel, kniete Dulsina. Der Schlag einer eisernen Faust fuhr hart über sein Gesicht, und Vannor taumelte. Durch tränende Augen sah er Angos, der über ihm stand und böse grinste. »Der Erzmagusch will dich und Parric zum Verhör. Wenn du das überlebst, hat er eine schöne, kleine öffentliche Hinrichtung geplant.« Sein kalter Blick flackerte über die gefangenen Rebellen. »Was, kein Parric? Hat der lächerliche kleine Zwerg euch im Stich gelassen? Oder versteckt er sich woanders?« Er zuckte die Achseln. »Wenn du es weißt, werden wir es schon herausbekommen. Wenn nicht, werden wir ihn trotzdem finden, keine Angst. Ich glaube nicht, daß wir uns die Mühe machen müssen, den Rest von diesem Abschaum mitzunehmen. Die sind es nicht einmal wert, daß man guten Stahl an ihnen zerkratzt. Bogenschützen …«
    Die Stimme des Söldners ging in einem Donnern von Hufschlägen unter. Vor Vannors Augen riß ein Ruck Angos herum, der sich vor Schreck versteifte. Dann explodierte seine Brust, als wäre sie von einem Schwert durchstochen worden – aber es war nichts zu sehen! Sein Körper wurde in die Luft geschleudert und landete mehrere Meter entfernt auf dem Boden. Dann brach die Hölle unter den Söldnern los, aber bevor sie noch ein Schwert heben oder einen Bogen spannen konnten, wurden die Bäume auf der Lichtung lebendig. Äste und Wurzeln schlängelten sich vorwärts und umklammerten sie in einer tödlichen Umarmung. Dornige Zweige peitschten ihre Augen, und Äste rissen weiche Bäuche auf und besudelten den Boden mit Eingeweiden und Blut. Dann brachen die Wölfe wie eine brodelnde graue Masse aus dem Wald hervor und erstickten die Schmerzensschreie und das Krachen brechender Knochen mit ihrem wilden Todesgeheul.
    Es war in wenigen Sekunden vorüber, obwohl Vannor, der jede Einzelheit des grauenvollen Gemetzels in sich aufnahm, wußte, daß er genug gesehen hatte, um endlose Monate lang Alpträume zu haben. Als die Wölfe ihr blutiges Werk beendet hatten, fiel die erstarrte Ruhe des Schocks von ihm ab, und er sank auf die Knie, krümmte sich und übergab sich stöhnend vor Entsetzen.
    Vannor öffnete die Augen, um endlich zu begreifen, was ihm sein betäubtes Gehirn schon seit einigen Minuten zu sagen versuchte. Die Wölfe und die Bäume hatten gewußt, welche Leute sie nehmen mußten! Die blutigen Überreste von Angos und seinen Männern waren über die ganze Lichtung verstreut. Kein einziger hatte überlebt. Auf dem winzigen Flecken, der von dem Greuel verschont geblieben war, kauerten die gefesselten und entsetzten Rebellen nahe beieinander mit weit aufgerissenen Augen und zitternden Gliedern, aber vollkommen unversehrt! Neben ihnen stand der größte der Wölfe; allein jetzt, denn seine Kameraden waren wieder mit dem Wald verschmolzen. Er stellte fragend die Ohren auf und sah Vannor an. Dann winselte er und wedelte mit dem Schwanz!
    Der Kaufmann schüttelte ungläubig den Kopf und näherte sich mit ausgestreckter Hand dem Wolf. Als er die Entfernung zwischen sich und dem Tier verringerte, trat es langsam, aber immer noch schwanzwedelnd zurück.
    Vannor hob einen Dolch vom Boden auf, und nachdem er das Blut an seinem Umhang abgewischt hatte, begann er, die anderen von ihren Fesseln zu befreien. »Das mir niemand dem Wolf etwas tut«, warnte er mit leiser Stimme.
    »Niemand soll ihm etwas tun!« murmelte irgend jemand ungläubig. »Niemand wird auch nur in die Nähe dieses verdammten Dings kommen!« Es erhob sich ein nervöses Kichern unter den Rebellen, und ihr Mut gab Vannor die Kraft, von neuem das Kommando zu übernehmen. Er riß Dulsina auf die Füße.
    »Du«, sagte er streng. »Du hast mir etwas zu erklären!« Er starrte seine versammelte Mannschaft an. »Um genau zu sein, hat es schon einer Verschwörung bedurft, um sie die ganze Zeit während unseres Marsches zu verstecken, also habt ihr alle mir etwas zu erklären!«
    Alle blickten nun zu Hargorn hin, und der alte Veteran zuckte die Achseln. »Nun, Parric hat sich darauf verlassen, daß ich mich um dich kümmere, und da du die Absicht hattest, ein ständiges Lager ohne eine Köchin und ohne einen Quartiermeister aufzuschlagen …« Er grinste. »Ich konnte doch

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