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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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aus.
    »Ich wette, daß sie das tut! Nun, sie wird eine Überraschung erleben. Aurian, wie würde es dir gefallen, mir dabei zu helfen, hier ein Lager aufzuschlagen?«
    Ungläubige Freude leuchtete auf dem Gesicht des Mädchens auf. »Du meinst, du bleibst hier?«
    »Es gehört schon mehr dazu als ein paar Hexentricks, um mich zu verjagen, Kleines. Natürlich bleibe ich!«
     
    Es war der glücklichste Nachmittag in Aurians Leben. Sie und Forral errichteten ein Lager in einem Wäldchen von kräftigen jungen Buchen, die links von der Brücke wuchsen. Aurian war ein wenig besorgt darüber, daß Forral sich ausgerechnet diese Stelle ausgesucht hatte, denn sie wußte, daß er dort, wo ihre Mutter ihn nicht sehen konnte, sicherer gewesen wäre, aber Forral lachte nur. »Das ist genau das, was ich will, Kleines. Wann immer Eilin einen Blick aus dem Fenster wirft, wird sie mich direkt hier vor ihrer Nase sehen. Ich habe die Absicht, ein Dorn im Fleisch deiner Mutter zu sein, bis sie diesen Unsinn aufgibt!«
    Das Lager machte einen sehr guten Eindruck, dachte Aurian. Sie wünschte nur, sie hätte auch dort wohnen können. Forral hatte ein Seil zwischen zwei knorrige Bäume geschlungen und eine Rolle Segeltuch hinter seinem Sattel hervorgezogen; dann hatte er das Segeltuch so über das Seil gehängt, daß es an beiden Seiten bis zum Boden herabhing, die beiden Seiten auseinandergezogen und schließlich mit Steinen beschwert, so daß ein primitives Zelt daraus geworden war.
    »Aber der Wind wird hindurchblasen«, wandte Aurian ein.
    Forral zuckte mit den Schultern. »Ich habe schon in Schlimmerem gehaust.« Ein wenig ungehalten war er jedoch, als sie ihm sagte, daß er von dem Holz des Tales nichts würde verbrennen können. Ihre Mutter hatte einen Schutzzauber über Bäume und Sträucher gelegt, so daß sie kein Feuer fangen konnten. Das Brennholz, das sie selbst benötigten, holten sie von jenseits des Tales. Aurian hatte es nicht leicht, ihn davon zu überzeugen, aber zu ihrer Erleichterung gab er schließlich nach, wenn auch nur widerwillig. »Im Augenblick kann ich noch ohne ein Feuer auskommen, aber Eilin sollte sich besser ein wenig beeilen und vor Wintereinbruch wieder zur Vernunft kommen«, knurrte er.
    Als ihre Mutter sie in der Abenddämmerung hereinrief, gab es natürlich Ärger. Eilin, die mit zusammengekniffenen Lippen aus dem Fenster heraus Forrals Lager betrachtete, verbot Aurian, mit ihm zu sprechen oder auch nur in seine Nähe zu kommen. Aber der heitere Trotz des Schwertkämpfers hatte Aurian bereits angesteckt. »Ich werde mit ihm sprechen, und du kannst mich nicht daran hindern!« platzte sie heraus.
    Eilin starrte sie verblüfft an, und ihr Gesicht verdunkelte sich vor Zorn. Aurians Aufsässigkeit trug ihr eine Tracht Prügel ein, aber das erhöhte ihre Entschlossenheit nur. Als es vorbei war, ging sie auf ihre Mutter los. »Ich hasse dich!« schluchzte sie. »Und du wirst mich nicht daran hindern, Forral zu treffen, ganz gleich, was du mir antust!«
    Eilins Augen funkelten vor Zorn. »Sei dir da nur nicht so sicher. Er wird nicht mehr lange hier sein.«
    »Das wird er wohl! Er hat es mir versprochen!«
    »Wir werden ja sehen«, sagte Eilin grimmig.
    Früh am nächsten Morgen stahl Aurian sich aus dem Turm heraus und lief heimlich über die Brücke. Sie hatte für Forral zum Frühstück einen Laib Brot eingepackt und Käse von den Ziegen ihrer Mutter, die am Seeufer grasten. Als sie das Wäldchen erreicht hatte, blieb sie atemlos stehen. Das Lager des Schwertkämpfers war unter einem dichten Gestrüpp stacheliger Ranken verschwunden, die über Nacht aus dem Boden gesprossen waren. Das war natürlich das Werk ihrer Mutter.
    »Forral«, rief Aurian verzweifelt und zerrte an den unnachgiebigen Kletterpflanzen. »Forral!«
    Nach einem Augenblick hörte sie ein Rascheln aus dem Innern des Dickichts, gefolgt von wortreichen Flüchen. Der Schwertkämpfer brauchte den größeren Teil des Vormittags, um sich seinen Weg ins Freie zu bahnen. Als er schließlich schwarz und schmutzig ins Freie trat, begannen die Reben in sich zusammenzuschrumpfen, und binnen wenigen Minuten waren sie zu Staub zerfallen. Forral sah Aurian an. »Es wird schwieriger, als ich dachte«, meinte er.
    Am folgenden Morgen waren die Ranken wieder da. Aurian stahl Forral eine Axt aus dem Lagerraum ihrer Mutter. Am nächsten Tag war es ein Brombeergestrüpp mit langen, scharfen Dornen. Forral schlug Aurian vor, die Beeren zu sammeln, bevor sie

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