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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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nach der anderen mit großem Widerwillen von Forral und stahlen sich aus dem Zelt.
    Forrals Gesicht war vollkommen weiß, und seine Hände zitterten, als er sich die Stirn abwischte. Sie reichte ihm die Flasche Wein, und er leerte sie in einem einzigen Zug, ohne auch nur Luft zu holen. Aurian war in der Zwischenzeit mit ihren eigenen zornigen Gedanken beschäftigt. »Das reicht jetzt aber wirklich!« sagte sie plötzlich, und Forral blickte überrascht auf. »Wie kann sie es wagen! Die armen Schlangen!«
    »Die armen Schlangen?« wiederholte der Schwertkämpfer mit erstickter Stimme.
    »Sie werden sterben«, erwiderte sie unwirsch. »Es ist viel zu kalt für sie. Ich weiß wirklich nicht, was sie sich dabei gedacht hat.«
    Ungläubig starrte er sie an. »Die armen Schlangen!«
    Aurian spähte aus dem Zelt heraus, dorthin, wo die Schlangen warteten, schwerfällig vor Kälte und offensichtlich erpicht darauf, wieder hereingelassen zu werden. »Sie können unmöglich draußen bleiben«, sagte sie.
    »Ich hoffe, du willst damit nicht sagen, daß sie wieder hier hereinkommen sollen.«
    Aurian runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach. Dann kam ihr plötzlich eine wunderbare Idee. »Ich hab’s!« Und wieder nahm sie Kontakt zu den Schlangen auf.
    Forral gesellte sich zu ihr, während sie zusah, wie die letzte Schlange ihren Weg über die Holzbrücke nahm. »Wohin gehen sie?«
    Aurian wandte sich ihm mit einem breiten Grinsen zu. »Welches ist deiner Meinung nach der wärmste Platz hier in der Nähe?«
    Ein träges Lächeln breitete sich auf Forrals Gesicht aus, als er ihren Plan durchschaute. »Du schreckliches Kind!« Er brüllte vor Lachen und riß sie in seine Arme.
    Sie hatten ihr Frühstück bereits halb beendet, als Eilin die Schlangen in ihren Pflanzenräumen entdeckte. Ein lauter Zornesschrei hallte über den See. Aurian wandte sich an Forral. »Sieht so aus, als würde ich wieder Ärger kriegen«, grinste sie. »Aber das ist die Sache wert. Zumindest muß Mutter die armen Geschöpfe jetzt wieder dorthin zurückschicken, wo sie sie her hat.«
    Aber die Zeit arbeitete Eilin in die Hände. Als Aurian einige Tage später in ihrem kleinen Zimmer neben der Küche erwachte, zitterte sie am ganzen Körper. Sie konnte nicht aus dem Fenster sehen, denn dicke Eisblumen bedeckten die Glasscheibe. »Forral!« stieß sie hervor. Sie riß die Decken von ihrem Bett und stürzte aus dem Zimmer, ohne sich auch nur die Zeit zu nehmen, in ihr einziges Paar Schuhe zu schlüpfen. Draußen war die Welt von funkelndem. Sie stürzte sich in seine Arme und schluchzte. »Dann nimm mich mit!«
    Forral seufzte: »Das kann ich nicht, Kleines. Du gehörst zu deiner Mutter, und es gibt Gesetze gegen das Stehlen von Kindern. Du willst doch nicht, daß ich im Gefängnis lande, oder?«
    »Dann laufe ich eben weg! Ohne dich werde ich nicht hierbleiben!«
    Der Schwertkämpfer drückte sie fest an sich. »Das darfst du nicht«, sagte er hastig. »Dir könnte alles mögliche zustoßen. Wir werden noch ein paar Tage abwarten, hm? Vielleicht ändern sich die Dinge ja.«
    Während der nächsten Tage waren die Fröste zu Aurians Erleichterung weniger streng. Sie ließ all ihre Decken bei Forral, dem sie weismachte, sie hätte zu Hause genug davon. Das war zwar eindeutig eine Lüge, aber sie erleichterte ihr Gewissen, indem sie sich sagte, daß sie nur zu seinem Besten log. Jede Nacht in ihrem Bett zu zittern war ein geringes Opfer, wenn Forral nur blieb. Sie konnte nichts tun, außer ihrer Mutter immer wieder zuzusetzen, aber das trug ihr lediglich Eilins Zorn ein. Als der Winter immer kälter wurde, begann Aurian zu verzweifeln.
    Eines Nachts kam dann der Schnee. Als Aurian abends aus dem Fenster sah, tobte bereits ein Schneesturm über der Landschaft. Sie bekam keinen Bissen von ihrem Eintopf mehr herunter, denn sie wußte, daß Forral da draußen war, fror und kein heißes Essen hatte, um sich aufzuwärmen. Noch einmal, beinahe hysterisch vor Angst um Forral, flehte sie Eilin an, doch endlich nachzugeben. Schließlich war ihre Mutter so erzürnt, daß sie sie in ihrem Zimmer einschloß. Aurian hämmerte an die Tür, bis ihre Fäuste bluteten, und schrie, bis sie heiser war. Als sie so erschöpft war, daß sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, warf sie sich aufs Bett und weinte sich in den Schlaf.
    Es war noch immer Nacht, als sie erwachte. Ihre Kehle brannte, und ihre Augen waren geschwollen, aber das Blut an ihren Händen war

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