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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Rebellenlager gemieden, da es ihnen unerträglich war, die Trauer von Vannors Freunden mitanzusehen, denen Bern die Nachricht gebracht hatte, daß ihr Anführer in den Händen der Magusch war und schreckliche Qualen litt. D’arvan seufzte und wünschte, seine Sorgen würden diesen herrlichen, magischen Augenblick des Tages nicht zerstören. Es schien, als hätten die Rebellen jeden Mut verloren, als sie von der Gefangenschaft des Kaufmanns erfuhren. Der Magusch hätte ihnen gern geholfen, aber was konnte er schon tun? Die Rebellen konnten ihn weder sehen noch hören – und selbst wenn sie es gekonnt hätten, was hätte er sagen können, um ihnen den Kummer zu erleichtern?
    Plötzlich versteifte sich das Einhorn, und seine silbernen Ohren stellten sich auf. Dann fing auch D’arvan das Geräusch erregten Flüsterns zwischen den Bäumen hinter ihnen auf. Der Wald übermittelte die Nachricht von einer bewaffneten und berittenen Truppe, die ihn von Westen her umzingelte. Einen Augenblick später folgte die Nachricht von einer weiteren Woge von Eindringlingen, die wie der Wind von Osten her heranritt.
    »Von Osten?« murmelte der Magusch zu Maya, während er verwirrt die Stirn runzelte. »Aber in dieser Richtung liegt nichts außer den Fischersiedlungen. Woher können diese Leute kommen, und wer, im Namen aller Götter, können sie sein?« Heiße Angst durchfuhr ihn. Eliseth und der Erzmagusch hatten viel zu lange stillgehalten – D’arvan hatte schon seit geraumer Zeit etwas Derartiges erwartet. »Das muß eine Finte sein.« Hastig lief er auf die östliche Seite des Tales zu und überließ es dem Einhorn, allein die Brücke zu bewachen, wie es seine Aufgabe war.
     
    Kopf an Kopf blieben die Pferdeleute, die die beiden Magusch auf ihrem Rücken trugen, am Waldrand stehen; ihre Kameraden jagten hinter ihnen her. Einen Augenblick herrschte Zögern. Es gab keinen sichtbaren Weg, der durch das dichte, ineinander verwobene Blätterwerk in den Wald führte, und die finstere Düsternis der Bäume schien ihnen eine Drohung entgegenzuschleudern.
    Anvar sah Aurian an. »Was jetzt?«
    Aurian wagte es noch nicht, den Stab der Erde zu benutzen, um Eliseth nicht zu verraten, daß sie im Besitz des Artefakts war.
    Die Magusch zuckte hilflos mit den Achseln. »Du bist doch derjenige, der den Waldfürsten kennengelernt hat – ich hatte gehofft, du wüßtest vielleicht eine Antwort.«
    Sie konnten hören, daß das Donnern der Hufe immer lauter wurde, während sich der Feind näherte. Mittlerweile war die kleine Armee bereits so nah, daß die beiden Magusch das Aufblitzen von Sonnenlicht auf nacktem Stahl sehen und die hochgewachsene Gestalt erkennen konnten, die an der Spitze der Feinde ritt; ihr silbernes Haar flatterte hinter ihr im Wind.
    Vannor drängte sich durch die Schar der Xandim nach vorn. »Keine Angst, wenn der Wald sich an mich erinnert, wird er uns gewiß einlassen. Das möchte ich ihm jedenfalls raten.« Er trat einen Schritt nach vorn. »He!« schrie er so laut, daß eine kleine Schar erschrockener Vögel mit schrillen Schreien aus den Baumwipfeln aufstoben. »Ich bin es – Vannor. Laßt mich durch!«
     
    D’arvans Gedanken überschlugen sich vor Schreck, als er Vannors Stimme hörte, während er auf den Waldrand zustürmte. Vannor war doch in Gefangenschaft – oder vielleicht nicht? Der Magusch hatte von Anfang an einen gewissen Argwohn gegenüber Bern gehegt. Hatte der elende Kerl die ganze Zeit über gelogen? Oder war das nur eine List, die der Erzmagusch ersonnen hatte, um sich so einen Weg in den Wald zu bahnen und das Schwert an sich zu reißen? D’arvan lief, so schnell er konnte. Er mußte es herausfinden – und zwar bald.
     
    Aurian und ihre Gefährten standen mit dem Rücken zum Wald, während Eliseth und ihre Kohorten auf sie zustürmten. Parric sprang von seinem Pferd und stellte sich an Vannors ungeschützter rechten Seite auf. Die Hälfte der Xandim, von denen die meisten Pferdegestalt angenommen hatten, um schneller voranzukommen, schlüpften nun hastig wieder in ihre Menschengestalt und holten sich Bogen und Schwerter aus den Bündeln, die sie zuvor auf dem Rücken getragen hatten. Mit grimmigen Gesichtern sprangen sie auf jene ihrer Gefährten, die ihre Pferdegestalt nicht aufgegeben hatten, und wandten sich dem Feind zu. Iscalda stellte sich in Pferdegestalt mit Yazour auf dem Rücken dicht neben Aurian und ihren Bruder. Shia fauchte und streckte ihre Krallen aus, bevor sie vor den beiden

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